Kap. 14 - Arashi-Gakure

26 5 0
                                    

Trotz ihr recht anstrengend Art, schien Kaya tatsächlich zu wissen wovon sie sprach. Sie erzählte uns ein wenig über das Dorf und entschied dann, dass sie uns einfach hinführen würde. Luan stimmte ihr zu, sagte ihr aber dass es erst in zwei Tagen losgehen konnte, da wir noch trainieren mussten. Kaya hatte uns ein "Kärtchen" gegeben, um uns zu zeigen das wir soweit weg mussten, dass der Ort nicht einmal auf der Karte verzeichnet war. Er lag hinter Iwa und Suna und wir würden das Meer überqueren müssen. Laut ihr war das allerdings das geringste Problem. Apropos Problem: Ich hatte gerade eines aus der Welt geschafft. Nein, ich habe nicht Inari abgemurkst. Ich habe mich wieder mit ihm vertragen. Er war enttäuscht gewesen, weil er geglaubt hatte, ich würde ihn für unfähig halten. Als ich ihm aber gesagt hatte, dass das nicht meine Absicht gewesen war und mich bei ihm entschuldigte, behandelte er mich auch wieder normal und entschuldigte sich ebenfalls weil er so unhöflich gewesen war.

In dieser Nacht teilte ich das Zimmer mit dem jungen Nara. Shion schlief demnach bei Luan. Aber obwohl Inari und Yuzuki um einiges ruhiger schliefen als Shion und Masaru, konnte ich nicht schlafen. Leise stieg ich in die Hausschuhe vor dem Bett und schlich mich nach draußen. An einer Balkontür blieb ich stehen. Nachdenklich begutachtete ich die Türklinke.
*"Was meinst du Okami, ist der Balkon auch nachts für die Gäste?"*
Ich meine, du solltest in dein Bett gehen und wie jeder normale Mensch nachts schlafen...
"Hmm..."
Das heißt dann wohl nein...
Sie gähnte herzhaft.
Aber im Grunde ist es mir ja egal, mach was du willst.
Schulterzuckend ging ich auf die Tür zu und drückte beherzt die Türklinke runter. Da nirgends ein Alarm losging, war es vermutlich erlaubt.
Oder der Besitzer dieser Gaststätte konnte sich keine Alarmanlage leisten.
Ja, oder das. Leise sprang ich auf den Balkon. Die Nacht war kühl, aber nicht unangenehm. Lächelnd betrachtete ich den Mond. In ein paar Tagen würde Vollmond sein. Plötzlich hörte ich ein Geräusch. Ein leises Heulen klagte durch die Straßen. Das hatte ich doch schon einmal gehört. Fieberhaft dachte ich nach, dann fiel es mir schlagartig wieder ein: Die Nacht in der ich entführt worden war! War das ein schlechtes Zeichen? Ich wollte mich gerade wieder nach drinnen verkrümeln, als das Wesen so durchdringend schrie, das mir das Blut in den Adern gefror. Es klang, als hätte was auch immer es war, große Schmerzen. Erst wollte ich einfach über die Balkonbrüstung springen und dem Wesen zur Hilfe eilen, aber dann überlegte ich es mir anders. Schnell rannte ich zurück in das Zimmer und weckte Inari mit der altbewährten Technik.
Die altbewährte Technik ist, ihm ein Kissen an den Kopf zu werfen?
*"Ähm... jup!"*
Kein Kommentar...
"Was ist dein Problem, Akira Uzumaki! Es ist mitten in der Nacht!"
Oh, Inari konnte ja richtig ungehalten werden wenn man ihn zu früh weckte. Naja, er war eben durch und durch ein Nara.
"Es braucht jemand unsere Hilfe."
Meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Inari seufzte schwer.
"Ist ja gut, ich komme schon."
Dankbar sah ich ihn an. Dann führte ich ihn auf den Balkon. Erneut schrie das Etwas und Inari stutzte.
"In der Nacht im der du entführt wurdest hab ich das auch gehört. Ich hab es damals für ein Kind gehalten, aber wenn es auch hier ist, ist es wohl etwas anders."
Er hatte es zu der Zeit also auch gehört. Irgendwie befürchtete ich, dass wir in eine Falle laufen würden.

Mir war ziemlich mulmig zumute, als ich mit Inari über die Dächer schlich. Ich rechnete es Inari hoch an dass er mitgekommen war. Er hasste die Nacht, das wusste ich. Er fühlte sich schutzlos, weil der Mond nicht so starke Schatten warf wie die Sonne. Ich hingegen liebte die Nacht. Einige meiner Kräfte verstärkten sich sogar im Mondlicht. Inari sprang gerade auf das nächste Dach, als wir erneut das Wimmern hörten. Vorsichtig gingen wir auf den Boden und näherten uns den Klageschreien. Doch als wir näher kamen, verstummte das Geschrei. Verdutzt blieb ich stehen, doch Inari machte eine Satz nach vorne. Als er sich wieder zu mir umdrehte, hielt er ein Eulenküken zwischen den Händen.
"Ich glaube hier ist die Quelle des Lärms."
Lächelnd drückte er mir den kleinen Vogel in die Arme. Als er allerdings ihren Flügel streifte, heulte die kleine Eule erneut auf. Besorgt sah ich zu Inari.
"Ich glaube sie ist verletzt."

Die Zukunft der UzumakisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt