Ich konnte mein Glück kaum fassen, als ich gemeinsam mit Inari und Shion die schwarz-blaue Kugel zum Eimer trug. Wir hatten es geschafft! Wir hatten es tatsächlich geschafft! Die ersten paar Male war die Kugel zwar immer auf halbem Weg zerplatzt, doch dieses Mal würde das nicht passieren. Ich hatte ein wenig von Okamis Chakra mit einfließen lassen, um unser Werk zu stabilisieren und was soll ich sagen? Kurz darauf lösten wir unser Wassergefängnis über dem Eimer. Auch Luan war wieder da und bedachte uns mit einem Augenrollen.
"Streber!"
Doch dann schüttle er schmunzelnd den Kopf.
"Ich glaube ich muss mir etwas Neues überlegen. Ihr seid bereits viel weiter, als ich angenommen hatte, ich glaube sogar fast, ihr könntet es mit dem ein oder anderen Jonin aufnehmen. Ich sollte noch einmal mit der Hokage darüber reden, was die Chunin-Auswahlprüfung angeht. Ich glaube wir sollten sie euch separat absolvieren lassen. Ihr würdet die Anderen wohl im Kampf zersägen und dann wäre das für euch keine Herausforderung, ihr solltet euch eure Titel aber schon verdienen."
Dann lächelte er.
"Das verspricht doch, interessant zu werden."
Einen Moment starrten wir unseren Sensei nur mit offenen Mündern an, dann fragte Inari:
"Also hatten wir recht und du wolltest wirklich eigentlich unsere Chakra-Kontrolle testen?"
Wieder lächelte der Chinese.
"Nein, ich wollte eure Geduld testen. Genau genommen habt ihr also verkackt und müsst die Übung wiederholen."
Bei unseren entsetzten Gesichtern musste er lächeln.
"Ach was. Eure Geduld habe ich bewerten können, als ihr euch überlegt habt, wie ihr die nervige Aufgabe umgehen könnt."
Dann sah er uns eine Weile überlegend an.
"Na kommt. Wir gehen jetzt was essen und dann zur Hokage. Beziehungsweise, ich gehe zur Hokage und ihr habt frei. Macht etwas Sinnvolles mit eurer Zeit. Ihr könntet zum Beispiel eure neue Technik noch ein wenig verfeinern."Nach dem Essen ging er, wie vorhergesagt, zu meiner Mutter und ließ uns alleine. Kurz spielte ich mit dem Gedanken, einfach nach Hause zu gehen, doch dann fiel mir wieder etwas ein.
"Sag mal Inari, stört es dich nicht das du für deine Schatten deine Hände benötigst?"
Verwundert sah er mich an.
"Was? Nein. Oder doch? Ich hab noch nie darüber nachgedacht, aber jetzt wo du es sagst... Es wäre schon manchmal hilfreicher wenn es nicht so wäre aber... Das ist wie wenn ich dich fragen würde, ob es dich nicht stört, dass du deine Lunge zum Atmen brauchst."
Kurz aus dem Konzept gebracht runzelte ich die Stirn, doch dann fiel mir meine (hoffentlich) geniale Idee wieder ein.
"Erinnerst du dich noch daran, als Touka-Sensei und von Sakura Uchiha und Tsunade Senju erzählt hat? Sie hatten solche Rauten auf der Stirn, in denen sie unter anderem Teile ihres Chakras speicherten."
Fragend sah der Nara mich an.
"Ja ich erinnere mich. Na und? Was hat das mit meinen Schatten zu tun?"
Lächelnd erläuterte ich ihm meinen Gedankenblitz.
"Naja, wir sollten mal in die Bibliothek gehen und uns damit auseinandersetzen. Ich glaube nämlich wir können das so abwandeln, dass du darin deine Schatten speichern kannst. Dann könntest du sie ohne Fingerzeichen rufen."
Interessiert legte Inari den Kopf schief.
"Das klingt gut. Einen Versuch wäre es wert."Nach ein paar Stunden Recherche trafen wir uns wieder auf unserem Trainingsplatz. Inari seufzte leise, auch ich hatte den kurzen Eintrag über das Byakugou no In gelesen, doch er sah nicht so aus als hätte ihn das mächtig beeindruckt.
"Okay, ich hab keine Ahnung ob das funktioniert so wie du dir das vorgestellt hast Akira, aber wenn ich ein paar Jahre lang versuche, die Schatten in meinen Händen zu speichern, könnte es klappen."
Nein, so nicht. Das war kein Chakra. Er musste es irgendwie anders machen, aber wie?
Ja, streng die grauen Zellen ruhig mal an.
Zellen? Ich war zwar kein Biologe, aber vielleicht konnte man ein paar Zellen von Inari dazu überreden seine Schatten zu produzieren.
Bei dir klingt das, als würden Inaris Zellen ein Eigenleben führen. Außerdem, wie stellst du dir das vor? Willst du die vor seine Hände setzen und den Zellen darin erklären welche Handzeichen sie benutzen sollen? Ich bin mir ziemlich sicher die haben nicht mal Hände.
Verlegen fuhr ich mir durch die Haare. Wenn sie das so sagte klang es tatsächlich unlogisch. Aber es musste doch einen Weg geben, wie seine Hände die Schatten von selbst produzierten. Shion sah mich fragend an.
"Was ist?"
"Nichts, aber mir ist gerade eingefallen dass ich noch etwas erledigen muss. Bis morgen."
Ohne eine Antwort abzuwarten rannte ich davon. Während dem Laufen sprang Nanouk an meiner Hand hoch und kletterte über meinen Arm auf meine Schulter. Sie hatte mit Yuzuki und Masaru im See gespielt, da den Dreien unsere theoretischen Übungen zu langweilig waren. Als ich zuhause ankam schloss ich mich in meinem Zimmer ein und setzte mich auf mein Bett. Dann setzte ich Nanouk auf meinen Schoß und legte ihr meine Hände auf den Rücken.
*"Okami? Dürfte ich bitten?"*
Darfst du.
Wie immer fing ich an zu leuchten und spürte dieses warmen Feuer, welches meinen Körper umschloss. Nanouk hingegen riss entsetzt die Augen auf, als sie das Feuer entdeckte. Bevor sie allerdings an eine Flucht denken konnte, waren wir bereits in Urunoko. Nanouks Furcht wich Neugierde, als sie Urufumaza entdeckte.
"Akira-Hime, wie schön das Ihr uns auch mal wieder besuchen kommt."
Wie immer neigte ich erst meinen Kopf bevor ich antwortete.
"Ich komme wegen einer Bitte."
Ich erkannte deutlich das sie sehr wohl wusste welche Bitte ich hatte, aber vermutlich fand sie es höflicher, mich sprechen zu lassen, als einfach meine Gedanken zu lesen.
"Sprecht meine Tochter. Was habt Ihr auf dem Herzen?"
"Ich wollte einem Freund von mir helfen seine Technik zu verbessern, aber ich glaube, wir müssen es anders versuchen. Deswegen frage ich dich Mutter, kennst du dich mit den Techniken des Nara Clans aus?"
Die alte Wölfin musterte mich spöttisch.
"Prinzessin, gibt es irgendeinen Clan in Konoha den ich nicht kenne?"
"Heißt das du kannst mir helfen?"
Urufumaza lachte leise.
"Natürlich Kind."
Sie drehte ihren Kopf nach hinten.
"Kyosõ!"
Sofort kam die hellgraue Wölfin angetrabt.
"Was gibt es Mutter?"
Dann entdeckten ihre fliederfarbenen Augen Nanouk und mich.
"Prinzessin! Und Ihr habt einen Welpen mitgebracht."
Dann fiel ihr wieder ein, warum sie gekommen war.
"Ihr habt mich gerufen Mutter?"
Die weiße Wölfin nickte.
"Gib Kiri zu Inazuma und komm mit Ame wieder her."
Kyosõ sah erst fragend zu mir, dann kritisch zu Urufumaza. Doch dann neigte sie gehorsam ihren Kopf und rannte zu ihren Welpen zurück.Kurze Zeit später saß ich wieder auf meinem Bett. Neben mir lag Nanouk und wedelte fröhlich mit dem Schwanz. Stirnrunzelnd sah ich zu ihr hinab. Wölfe wedelten zwar auch ab und an mit dem Schwanz, aber trotzdem war ich mir relativ sicher, dass sie sich das heute bei Masaru abgeschaut hatte. Als sie dann auch noch anfing zu bellen, verschwanden auch die letzten Zweifel, denn Wölfe bellen nicht. Apropos Wolf. Schnell sprang ich durch mein Fenster hinaus und lief durch die Straßen zu einer entlegenen Wiese. Hier sammelte ich ein wenig Chakra, drückte mir mein Kunai in den Daumen und rief Kyosõ und Ame als Vertraute Geister zu mir. Urufumaza hatte ihnen ihre Mission bereits in Urunoko erklärt. Ich musste sie nur noch Inari vorstellen.
Als ich nun vor seiner Tür stand, überlegte ich zum ersten Mal, wie ich ihm das Ganze überhaupt erklären sollte.
Ist doch ganz leicht: Da ich dich für zu unfähig halte um mit deinem eigenen Clanerbe fertig zu werden, habe ich zwei vertraute Geister gerufen, die noch nie auch nur etwas von deinem Clan gehört haben, um dich zu unterstützen. Sie sind zwar nicht mal die Spezialisten auf diesem Gebiet, aber da unser Profi leider verschollen ist und wir zu blöd sind um ihn zu finden, müssen sie für dich armseliges Geschöpf reichen. Viel Spaß mit ihnen und gib sie mir bitte irgendwann wieder zurück, wenn möglich in einem Stück, falls du das nicht schaffst, schuldest du mir ein Essen bei Ichirakus Nudelrestaurant.
"Bitte sei einfach ruhig."
Ganz in mein, ziemlich einseitig verlaufenes Gespräch mit Okami vertieft, hatte ich nicht einmal bemerkt wie die Tür geöffnet wurde.
"Wer ich? Ich hab doch noch gar nichts gesagt."
Erschrocken starrte ich in Yukis verwirrtes Gesicht.
"Äh nein, nicht du, Okami."
Doch Yukis Aufmerksamkeit war bereits nicht mehr bei mir.
"Huh? Hat dir Nanouk etwa nicht gereicht?"
Fragend folgte ich Yukis Blick welcher auf Kyosõ und Ame ruhte.
"Wie meinst d... achso! Nein, die zwei sind für Inari, wir wollten etwas trainieren."
Die Schwarzhaarige nickte nur.
"Ja, er hatte so etwas erwähnt... komm ruhig herein."
Dann sah sie zu den beiden Wölfen.
"Ihr seid natürlich auch Willkommen."
Drinnen rief sie nach Inari, welcher sich allerdings nicht die Mühe machte herunter zu kommen, also ließ Yuki uns in sein Zimmer und schloss die Tür wieder hinter uns."Was willst du Yuki? Oh, Akira? "
Dann sah er Kyosõ und Ame.
"Wer seid ihr denn?"
Die graue Wölfin sah in freundlich an.
"Ich bin Kyosõ, das ist mein Junges, Ame. Wir wollen dir bei deiner neuen Technik helfen."
Inari warf mir kurz einen verärgerten Blick zu und für einen Augenblick dachte ich, er würde ihre Hilfe ablehnen, doch dann nickte er nur langsam.
"Das ist nett von euch, danke. Ich glaube, ich könnte tatsächlich ein wenig Hilfe gebrauchen."
Ein wenig... schon klar. Sein deprimierter Gesichtsausdruck zeigte mir deutlich, dass seine Familie ihm nicht hatte helfen können.
"Akira-Hime?"
Kyosõs sanfte Stimme riß mich aus meinen Gedanken.
"Schatten betreffen nur den Nara Clan."
Oh, das hieß dann wohl ich wurde raus geschmissen.
"Okay, dann bis morgen."
Inari beachtete mich kaum, fasziniert beobachtete er Kyosõ.
"Jaja, bis morgen."
Ein wenig enttäuscht verließ ich sein Zimmer und tappte den Flur entlang Richtung Haustür, doch kurz davor wurde ich aufgehalten. Yuki und Akiyame standen vor mir.
"Wir wollten dich fragen, ob du mit uns ein wenig trainieren möchtest? Wer weiß wann wir das nächste Mal alle Zeit haben."
Lächelnd sah ich Akiyame an.
"Wieso nicht? Aber ich muss euch warnen, ich hab dazugelernt."
Wer brauchte schon Inari? Es war ja nicht so, als hätte ich sonst keine Freunde. Überhaupt, Yuki, Akiyame und Izaya kannte ich schon viel länger als Inari. Soll er doch machen was er will.
Du bist sauer?
*"Quatsch, natürlich nicht!"*
Ach? Du kannst es ihm nicht übel nehmen wenn er sich kritisiert fühlt. Du hast ihn keine Stunde Zeit gelassen damit er es selbst versuchen kann. Ich wäre da auch nicht so begeistert.
*"Auf welcher Seite stehst du eigentlich?"*
Wie immer nicht auf deiner.
Na herzlichen Dank auch...
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Die Zukunft der Uzumakis
FanficNarutos Welt in ferner Zukunft? Ein paar Generationen nach Naruto und Boruto hat sich einiges geändert. Dennoch ist es die gleiche Welt, in der sich die Nachfahren der uns bekannten Helden nun herumschlagen müssen. Wäre alles perfekt, wäre es wohl...