Kap. 20 - Obstprobleme

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Überrascht sahen alle zu der Schwarzhaarigen. Ihre grünen Augen funkelten belustigt während sie die Aprikose hochhielt. Irritiert sah ich auf meine Hände. Wann hatte sie...?
"In diesen Pfirsich wurde ein Gift gespritzt, welches sich erst bei dem Kontakt mit Speichel entfaltet, und auch erst dann bemerkbar ist."
Kyosõ seufzte.
"Majo, das ist kein Pfirsich. Ich glaube das ist eine Mango."
Okay, Wölfe hatten scheinbar keine Ahnung von Obst. Verärgert hielt Majo der Silberhaarigen die Frucht vor die Nase.
"Quatsch nicht, es ist doch orange! Wenn schon ist es also eine Mandarine, eine Orange oder eine Kaki!"
Nun ebenfalls wütend fuhr Kyosõ zurück:
"Wenn du nur nach der Farbe gehst könnte es auch eine Karotte sein!"
Korrektur: Sie hatten keine Ahnung von Obst und Gemüse.
Zu unserer Verteidigung muss ich sagen: Wir essen in Urunoko weder das eine noch das andere.
*"Okay..."*
Dr. Haruki hatte sich nun ebenfalls vorsichtig eingemischt.
"Genau genommen, ist es eine Aprikose."
Doch die beiden Wölfinnen ignorierten ihn eiskalt, während sie nun darüber diskutieren ob es nicht vielleicht ein Kürbis war. Irgendwann wurde es mir zu bunt.
"Es ist eine Aprikose!"
Verwundert drehten beide mir ihre Köpfe zu.
"Eine Apfelsine?"
Kopfschüttelnd stieß ich ein Seufzen aus und zuckte erschrocken zusammen, als sich etwas spitzes in meine Schulter bohrte. Ein wenig verwundert stellte ich fest, dass es sich um eine junge Eule handelte, die mir nun vorwurfsvoll ins Ohr schrie. Sofort lag die Aufmerksamkeit der Wölfe auf dem kleinen Federball, welcher sich bei ihren hungrigen Blicken erschrocken unter meinen Haaren versteckte. Inari sah entsetzt zu den beiden Wölfinnen.
"Wandā ist nicht zum Essen!"
Wandā also?
Jup, sie ist das Haustier eures Senseis das ihr ihm ungefragt aufgedrückt habt.
Der Iryōnin mischte sich schließlich - sichtlich genervt - wieder ein.
"Sie haben gesagt sie wüssten ein Gegenmittel?"
Die Schwarzhaarige weitete überrascht die Augen.
"Wer ich?"
Dann schien es ihr wieder einzufallen.
"Ach ja! Genau, wir müssen nur das Zeug aus der Physalis bekommen, dann kann ich ein Gegengift anmischen."
Der Doktor seufzte kurz, dann nahm er ein Glas aus einem der Schränke, ließ seine Hände wieder grün leuchten und zog etwas Silbrig-Schwarzes aus der Frucht. Angewidert betrachteten wir die ölige Flüssigkeit, die er nun in das Glas hatte gleiten lassen. Das hatte unseren Sensei vergiftet? Ich unterdrückte ein Würgen.
Mh, gar nicht mal so lecker...

Zwanzig Minuten später hatte die Schwarzhaarige das Heilmittel fertig und ich saß mit meinen Teamkameraden, der Eule und Kyosõ vor dem Behandlungszimmer. Majo und Dr. Haruki waren mit dem Chinesen darin verschwunden, und seitdem hörte man - abgesehen von ein paar Flüchen - nichts von den Dreien.

Ich wußte nicht wieviel Zeit vergangen war, als mich schließlich jemand aufweckte, in dem er mir unablässig gegen die Schulter tippte. Nanu? Wann war ich eingeschlafen? Ein Krächzen neben meinem Ohr ließ mich zusammen fahren. Blöde Eule! Wie hieß die nochmal?
Wandā. Kõun no Wandā.
Ach ja, richtig. Dann sah ich Wandā an.
"Was ist los?"
Statt einer Antwort zog sie an meinem Ohr herum, bis ich den Kopf Richtung Behandlungszimmer drehte. Aus diesem traten gerade Dr. Haruki und Majo heraus. Letztere sah gerade grinsend zu mir, wobei ich auch Erleichterung in ihrem Blick erkennen konnte.
"Er lebt."
Was für ein Glück! Erfreut sprangen wir auf. Dr. Haruki lächelte leicht. Er sah erschöpft aus.
"Wir konnten das Gift rückstandslos entfernen und ihm das Gegengift einflößen, allerdings liegt er im Koma."
Majo nickte bedrückt.
"Wir wissen nicht wann er wieder aufwacht."
Was für ein Pech!
Aber wenigstens hat er es überlebt!
Auch wieder wahr. Dennoch... ich hatte meinen Sensei nicht ein einziges Mal bei Bewusstsein gesehen.
Genau genommen-
Jedenfalls seit ich mich erinnern konnte.

Am Abend ging ich durch Konoha spazieren. Die warme Abendluft roch nach Regen. Entspannt schlenderte ich über die Dächer und genoss die ruhige Atmosphäre. Mein Kopf fühlte sich ausnahmsweise mal angenehm leer an und ich hoffte, dass sich das auch nicht so schnell änderte.
Ich muss dich enttäuschen. Gleich gibt es ein Gewitter.
Nun, das erklärte natürliche die angenehm warme Temperatur - die Luft war wegen dem bevorstehenden Gewitter einfach nur schwül. Kaum hatte ich meinen Gedanken zu Ende gedacht, brach die Wolkendecke auf und ergoss sich über Konoha. Überrascht betrachtete ich den Regen.
*"Das war aber ein kurzes Gleich."*
Der Geist kratzte sich nur mit der Hinterpfote am Ohr.
Ansichtssache.
Super... Bis nach Hause war der Weg noch weit und ich traute mich bei diesem Regen nicht, über die Dächer zu springen.
Bist du ein Ninja oder 'ne Memme?
*"In diesem Fall eine Memme."*
Womit habe ich dich nur verdient? Ich muß in meinem früheren Leben irgendetwas schreckliches getan haben.

~ Wieder mal weit entfernt von Konoha ~

"Was soll heißen sie hat ihr Gedächtnis verloren?!"
Der Jüngere zuckte sichtbar zusammen.
"Naja, während der Gedankenmanipulation hat dieser kleine Wolf mich irgendwie abgelenkt, dann hast sie sich den Kopf gestoßen und nun erinnert sie sich an nichts mehr."
Bei der kleinlauten Stimme seines Untergebenen konnte der Alte nur genervt stöhnen.
"Du hast dich von einem Welpen überwältigen lassen?! Du hast versagt!"
Auf sein Gebrüll folgte ein leises Kichern, und ein Schlangenkörper wandt sich schützend um den Jüngeren.
"Aber, aber..."
Die säuselnde Stimme ließ den jungen Mann erneut zusammenfahren.
"Sie ist nunmal die Tochter der Hokage. Es war doch klar dass nicht alles sofort funktioniert, ganz im Gegenteil: Ich würde mir Sorgen machen wenn es so wäre."
Sanft fuhr die Schwanzspitze des Schuppentiers über die Augen des Untergebenen.
"Aber betrachtet es doch mal so: Nun können wir ihr einreden was wir wollen. Du kannst dich doch mit ihr in Verbindung setzen Kleiner, nicht?"
"Nein, der Kontakt ist abgebrochen als der Wolf mich aus ihrem Kopf gezogen hat."
"Wie ärgerlich..."
Allerdings klang er keineswegs so, als würde er irgendetwas bedauern.
"Nun, dann wirst du wohl erneut nach Konoha gehen müssen, um wieder mit ihr in Kontakt zu treten."
Der Jüngere zögerte.
"Bei allem Respekt, Lord, als die Wölfin mich dem Mädchen entzogen hat, wurde das Yogengan schwer beschädigt. Bis es wieder funktionstüchtig ist, wäre es glatter Selbstmord nach Konoha zu gehen."
Der schlangenhafte Schwarzhaarige ließ augenblicklich von ihm ab.
"So? Nun ja, da kann man wohl nichts machen. Wie lange dauert das für gewöhnlich?"
"Etwa eine bis zwei Wochen."
"Urgh... na fein. Was ist mit der Geißel die ich euch mitgebracht habe?"
"Er hat sich bis jetzt noch nichts entlocken lassen, isst nichts, trinkt nichts und beißt jeden der ihm zu nah kommt."
"Tze, früher oder später werden wir ihn schon noch brechen. Vielleicht solltest du, wenn du eh in Konoha bist um das Mädchen zu holen, auch seine Tochter mitbringen."
Der Alte mischte sich wieder ein.
"Aber dennoch bitte ich euch damit zu warten, bis das Yogengan intakt ist."
Sein Gegenüber nickte.
"Natürlich. Ich habe nicht vor ihren Schüler zu ermorden."
"Das hatte ich gehofft..."

Das Kapitel fällt etwas kurz aus, aber irgendwie passt der Rest besser ins nächste Kapitel.

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Die Zukunft der UzumakisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt