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Nachdem Lou und ich minutenlang mit aufgerissenen Augen auf das Profil gestarrt hatten, war sie die erste, die wieder zu sich kam.

„Oh mein Gott! Ich kann es nicht glauben", hauchte sie.

„Ich auch nicht!"

„Ich wüsste nicht, wann ich zum letzten Mal sprachlos gewesen wäre...", stieß Lou hervor ohne ihre Augen vom Display zu wenden.

„Ich mache uns jetzt mal ne Flasche Rotwein auf, Schwester", sagte sie und verschwand im Vorratsraum.

Dann schenkte sie ein.

„Prost! Auf dich und... ihn", lachte sie mit schiefem Mund und forderte mich zum Anstoßen auf.

Nachdem wir beide das erste Glas fast auf ex geleert hatten, durchbohrte Lou mich beinah mit ihrem fragenden Blick.

„Und du hast ihn wirklich nicht erkannt?"

„Nein...!" Ich schüttelte nachdenklich den Kopf.
„Und ich habe immer noch nicht wirklich eine Ahnung, WER mich da am Freitag angesprochen hat."

Ich spürte wie sich meine Wangen röteten.

„Maddie!
Es war Hayden Maxwell!
Der Hayden Maxwell, der letztes Jahr unter die Top 10 der heißesten Jungschauspieler Englands gewählt wurde.
Der Hayden Maxwell, der - wie wir ja gerade gesehen haben - fast 12 Millionen Instafollower hat!"

Ich schüttelte meinen heißen Kopf und spürte mein Herz gegen den Brustkorb hämmern.

Jap - so war es wohl. Hayden Maxwell, der im letzten Jahr offensichtlich karrieretechnisch komplett durch die Decke gegangen war, hatte mich vor einigen Tagen in einer Disco angesprochen.
Mich!
Wie konnte das sein? Es lagen ihm doch sämtliche Mädchen der ganzen Welt zu Füßen.
Und ich habe ihn noch nicht einmal erkannt.

Im letzten Jahr war ich viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt um mich um das Leben irgendwelcher Promis zu kümmern.
Klar kannte ich seinen Namen - sonst hätte ich das letzte Jahr wahrscheinlich ja auch nicht auf diesem Planeten verbracht - doch sein Gesicht kam mir seltsamerweise nicht bekannt vor.
Langsam dämmerte es mir, weshalb er im Club eine Mütze samt Kapuze trug: Er wollte einfach nicht erkannt werden.
Zumindest an dem Abend schien ihm das auch gelungen zu sein.

„Mads, was willst du jetzt tun?", fragte mich meine beste Freundin, nachdem sie auch das zweite Glas Wein geleert hatte.

„Ich habe absolut keine Ahnung.
Ich ... würde ihn schon gerne wiedersehen, aber ich meine ... er ist ... er ist ER!"

Lou schnaufte: „True honey - true!"

Auch ich hatte jetzt mein zweites Glas Rotwein geleert.

„Ich muss in Ruhe über alles nachdenken. Ich meine, selbst wenn er bereit wäre mich wiederzusehen hätte ich bestimmt totale Panik vor einem ... Date ... mit einem ... Superstar. Ich kriege ja so schon kaum meine Zähne auseinander ohne anzulaufen wie eine Tomate - wie wäre es dann erst mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass er ein Promi ist, der Jede haben könnte?
Bestimmt würde ich ihn binnen Minuten zu Tode langweilen." Ich raufte mir die Haare.

„Das ist doch Quatsch Süße!", fuhr Lou mich an und zog die Augenbrauen zusammen.
„Du bist toll und keineswegs langweilig! Und das hat Hayden gespürt - sonst hätte er dich doch wohl kaum angesprochen und riskiert erkannt zu werden.
Stell dir mal vor du wärst ein durchgeknallter Fan gewesen, der gleich hysterisch geschrien hätte.
Dann hätte dein Traumprinz aber seine Beine in die Hand nehmen und fluchtartig den Club verlassen müssen", lachte sie.

„Tja... Kann schon sein.
Danke für den Zuspruch Lou! Das bedeutet mir echt viel...
Ich denke ich muss mich jetzt mal hinlegen und versuchen zu schlafen.
Vielleicht bin ich morgen ja schlauer."

Nachdem meine beste Freundin und ich uns ausgiebig umarmt hatten schlurfte ich gedankenversunken Richtung Schlafzimmer und schmiss mich ohne mich auszuziehen oder abzuschminken in mein Bett und begann zu grübeln.

Ja, ich wollte ihn wiedersehen - daran bestand kein Zweifel. Und ja, ich hatte schon das Gefühl, dass er auch an mir interessiert war. Auch den Kontakt zu ihm herzustellen sollte über Dan kein Problem sein.
Doch wollte ich das Date eines Superstars sein? Wollte ich die Aufmerksamkeit, die mir dann früher oder später blühen würde? Wollte ich verglichen werden mit den Models mit denen er zusammen war?
Nein - ganz bestimmt nicht!
Das war einfach nichts für mich. Ich konnte mich ja kaum mit einem Fremden unterhalten ohne Schweißausbrüche zu bekommen und mich ununterbrochen zu fragen, was mein Gegenüber gerade über mich denkt.

Nach stundenlangem Stalken seiner social media accounts und der Interneteinträge über ihn und seine vermeintlichen - zahlreichen - Verflossenen, sowie dem Hin- und Herwälzen von einer auf die andere Seite meines Bettes, schien ich dann doch irgendwann eingeschlafen zu sein.

Und als ich am nächsten Morgen aufwachte, wusste ich genau, was ich als Nächstes tun würde.

Ich würde alle Erinnerungen an ihn löschen.

****

Hier kommt das 7. Kapitel.
Endlich wissen wir wer der Unbekannte ist und wie er heißt.

Gelingt es Maddie Hayden zu vergessen?

Wer ist euer Londonboy? Wie stellt ihr euch Hayden Maxwell vor?
Vielleicht  als Hero Fiennes Tiffin, Tom Holland, Harry Styles, Tom Felton oder Theo James? 😏
Lasst es mich wissen.

xoxo - F. ☺️

LondonboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt