25

393 29 13
                                    


Ich zog meine Brauen hoch und schloss dann vollkommen überfordert und tief seufzend meine Lider.

Sollte ich drangehen, oder den Anruf lieber ignorieren?

Wenn ich das Gespräch entgegennahm, hatte ich keine Ahnung was ich sagen oder wie ich reagieren sollte, wenn er mich auf meinen Text ansprach. Und Ahnung von verführerischen Telefonaten hatte ich erst recht nicht.
Lehnte ich es jedoch ab, hatte ich mit meiner Like-Aktion rein gar nichts bewirkt und das alles wäre umsonst gewesen.

Ich hatte also keine Wahl...

Nervös biss ich mir auf die Lippe bevor ich das kleine Lämpchen auf meinem Nachttisch anknipste, meinen zerzausten Dutt öffnete und mir mein Spaghettitop, das ich eigentlich nur zum schlafen trug, noch etwas weiter nach unten zog um mein Dekolleté in Szene zu setzen.

Erst dann tippte ich mit feuchten Fingern auf mein Display, um den Videoanruf entgegen zu nehmen.

Mein Herz schlug mir bis zum Halse, als ich darauf wartete, dass Haydens Gesicht auf dem Bildschirm erschien.

Mir zischten schlagartig die Wörter, die ich vor einigen Stunden an ihn gesendet hatte, wie Blitze durch den Kopf.

,Hey Hayden,
ich wollte dir mit dem ♥️ zeigen, dass mir sehr gefällt was ich sehe, dass ich an dich denken musste und mich frage, ob du deine Drohung - beziehungsweise dein Versprechen - von neulich morgen noch wahr werden lässt, oder ob das nur leere Worte von dir gewesen sind.

Ich warte auf eine Antwort, die mich befriedigen kann.

Liebste Grüße
Maddie 💋'

Schwer schluckend fragte ich mich, was zur Hölle mich geritten hatte, diesen Text zu verfassen und auch noch abzuschicken, doch ich wusste, dass es jetzt zu spät war meine Taten zu bereuen.

Eine Sekunde später erschien Hayden auch schon auf meinem Display.

Wie immer sah er unglaublich gut aus und grinste mich mit seinem typischen, unverschämten, schiefen Lächeln an.

Seine grünen Augen funkelten, als sie mein Gesicht scannten und fuhren von meinen Pupillen über meine Nase bis hin zu meinen Lippen, an denen sie hängen blieben, als zögen sie sie magnetisch an.

„Hey", gab er nur knapp von sich, als er mir wieder in die Augen sah.

Mein Herz fuhr Achterbahn.

Was hatte ich mir mit dieser Aktion bloß eingebrockt?

Noch einmal versuchte ich meine Nervosität herunterzuschlucken während sich mein Kehlkopf anspannte, doch es schien nicht zu funktionieren.

Obwohl ich meinen Pulsschlag bereits in meinem Hals fühlen konnte, wusste ich, dass ich mich an Lou's Plan halten musste, egal wie aufgewühlt ich war.

Ich musste die „Green Garden Maddie" aus ihrem Nickerchen zurückholen und so selbstbewusst auftreten wie es nur möglich war, um an mein Ziel zu kommen.

Um endlich zu der Person zu werden, die ich sein wollte, nahm ich all meinen Mut zusammen und stellte mich der Situation.

Nach einem kurzen Räuspern setzte ich an.

„Hi, Hayden."

Meine Stimme klang leider viel piepsiger als ich gehofft hatte, doch den Schauspieler konnte das anscheinend nicht abschrecken.

„Wie geht's dir?", fragte er mich, ohne sein halbseitiges Grinsen verblassen zu lassen.

„Gut. Und dir?"

LondonboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt