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Hastig zog Hayden mich mit, während er sich den Weg durch die Menschenmenge bahnte. Mit größtmöglichen Schritten lief ich ihm hinterher und gab mir viel Mühe dabei, nicht zu stolpern oder gar hinzufallen.

Bisher hatte ich immer noch keine Ahnung, was es mit dem schwarzen Van auf sich hatte und weshalb wir vor ihm davonrennen mussten. Mittlerweile war es komplett dunkel, was es uns tatsächlich vereinfachte, uns recht unauffällig zu bewegen.

„Komm, hier rein."

Hayden bog mit mir im Schlepptau in eine Nebenstraße ein, die fast unbelebt war.

Seine Schritte verlangsamten sich dann allmählich und ich passte meine Geschwindigkeit an seine an, während sich unsere Hände aber nicht voneinander lösten.

Ich sah zu ihm auf.

„Vor wem laufen wir davon?" Fragend beäugte ich ihn.

Er seufzte genervt, bevor er sich umsah.

Und dann wurde es mir klar, ohne dass er meine Frage beantworten musste.

„Hayden! Hayden!... Mr Maxwell! Bitte bleiben Sie doch stehen!
Wir wollen nur eins wissen: wer ist Ihre hübsche Begleitung?"

Natürlich, die Paparazzi, wer auch sonst?!
Sie klebten an ihm wie Gewittertierchen an gelber Kleidung.

„Shit!", raunte er mir zu, während er sein Lauftempo wieder drastisch erhöhte.
„Die sind echt überall. Ohne Mütze oder Brille rauszugehen war total leichtsinnig von mir."

Stimmt, darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht.
Zum ersten Mal seit wir uns kannten, war er ohne Tarnung in der Öffentlichkeit unterwegs. Und direkt war es ihm zum Verhängnis geworden.

Schnell bogen wir um die nächste Ecke, dann um eine weitere und um noch eine.

Angespannt lauschten wir, ob sich der Paparazzo uns näherte, oder ob wir ihn tatsächlich abgehängt hatten.

Es blieb still. Keine Schritte waren mehr hörbar. Anscheinend waren wir ihn los.
Zum Glück!

Und dann, wie aus dem Nichts, raste plötzlich ein Radfahrer an uns vorbei.
Blitzschnell schob Hayden mich in Richtung der nächsten Hauswand und schirmte mich dann mit seinem Körper von der Straße ab.

„Pass doch auf du Idiot!", schnauzte er ihm noch hinterher, doch der Radler drehte sich nichtmal um.

So standen wir da.

Ich mit dem Rücken an der Hauswand, Haydens Brust dicht vor meiner, seine Hände rechts und links neben meinen Ohren abgestützt.

Er lauschte erneut in die Dunkelheit hinein und sah sich immer wieder zu beiden Seiten um, während ich die körperliche Einengung - die sich wie eine Zwickmühle anfühlte - zu genießen begann.

Und wieder schossen mir Bilder unserer Küsse von vor einer halben Stunde durch den Kopf und ich bemerkte, dass ich mich bereits jetzt nach ihnen sehnte. Nach den Küssen und danach, seinen Körper an meinem zu spüren.

Mein Blick fiel auf seine Brust, die mir so unglaublich nah war. Seine Muskeln dort zeichneten sich deutlich unter dem schwarzen Hemd ab, das nicht bis obenhin zugeknöpft war.

Durch seine leicht gebückte Haltung konnte ich ihm sogar in den Ausschnitt sehen - und zwar bis hinunter zum Bauchnabel.

Shit!

Ein kurzer Schauer überkam mich.

Bei jedem seiner Atemzüge hob und senkte sich seine Brust und die Muskeln flexten dabei.

LondonboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt