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Hayden hatte ein Taxi angehalten, das uns zu seiner Penthousewohnung zurückbrachte.

Dort angekommen, fuhren wir mit dem Fahrstuhl nach oben, stiegen aus und begaben uns in sein Wohnzimmer.

In Gedanken war ich die ganze Zeit über bloß bei dem, was er mit mir in der Massagepraxis angestellt hatte.

Irgendwie war ich hin- und hergerissen.

Es hatte sich alles unfassbar gut angefühlt, doch gleichzeitig dachte ich immer wieder daran, dass es Erstens: einfach verboten war, sich so dort hineinzuschleichen und sich als jemand anderes auszugeben, und es Zweitens: unglaublich peinlich war, dass ich mich vor jemandem, den ich erst wenige Wochen kannte, so hatte gehen lassen.

Seufzend ließ ich mich wieder auf das Sofa sinken, als sich Hayden mit zwei frisch aufgefüllten Champagnergläsern dazusetzte.

Anscheinend war ihm aufgefallen, dass ich vor mich hin grübelte.

„Alles Gut, Maddie." Dann legte er seine große Hand mit etwas Druck auf meinen Oberschenkel.
„Du hast nichts falsch gemacht. Im Gegenteil. Ich fand dich... perfekt..."

Sein zweideutiges Grinsen entlockte auch mir ein Lächeln.

„Ich spüre, dass du angespannt bist. Wie wäre es mit... einer Massage?"

Mit weit aufgerissenen Augen sah ich ihn an.

Er lachte.

„Eine richtige Massage. Genau so eine, wie du von Mason bekommen hättest... zumindest, wenn dieser Typ ein anständiger Kerl und seriöser Therapeut ist..."

Das klang wirklich gut.

Ich willigte ein und legte mich nach seiner Aufforderung mit dem Bauch auf das Sofa.

Hayden legte los und ich musste feststellen, dass er durchaus auch über der Kleidung wunderbar massieren konnte.

Tatsächlich trat ein, was wir uns erhofft hatten, und ich wurde im Einklang mit seinen Bewegungen immer entspannter und alles um mich herum fühlte sich zunehmend leichter an.

Ich atmete tief ein und aus und verlor mich in der Wärme meiner Umgebung.

-

Mmmhhhmmm. Lecker. Irgendwie roch es nach... Tomate und... geschmolzenem Käse.

Hatte Lou etwa schon wieder gekocht?

Langsam blinzelnd öffnete ich die Augen und versuchte, mich an die Helligkeit im Raum zu gewöhnen, als ich eine Stimme hörte. Und zu meinem Entsetzen war es nicht die von meiner besten Freundin.

„Guten Morgen. Ich hoffe, du konntest einigermaßen gut auf meiner Couch schlafen.
Ich muss jetzt zu einem geschäftlichen Sonntagsbrunch."

Dann wackelte der Untergrund auf dem ich lag. Ich sah erschrocken hoch und erblickte Hayden, der vom Sofa aufgestanden war.

„Ich habe dir von Johan ein Sandwich holen lassen. Er fährt mich jetzt. Fühl dich frei, dich hier frisch zu machen und wenn du fertig bist, kannst du die Haustür einfach zuziehen - sie verschleißt sich dann automatisch wieder. Ich hoffe wir hören bald wieder von einander. Mach's gut, ciao."

Verknautscht und verwirrt sah ich ihn an, während ich mich aufrichtete und nicht mehr schaffte, als meine Hand zum Winken zu heben, bevor Hayden mit einem Zwinkern hinter den sich schließenden Fahrstuhltüren verschwand.

WTF!

-

„Oh mein Gott", quietschte Lou „nicht dein Ernst Mads!" Sie war völlig aus dem Häuschen, als sie erfuhr, was in der vergangenen Nacht passiert war.
„Einfach eine mega krasse Story. Hätte ich nicht von dir gedacht. Respekt Schwester!"

LondonboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt