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„Es kam aus dem Bad", stellte ich mit aufgerissenen Augen fest.

In Windeseile riss ich mich von Hayden los und sprintete Richtung Badezimmertür, da ich schon eine Vorahnung hatte.

Er kam langsam hinter mir her.

„Oh Mann, das kann doch nicht wahr sein! Nicht schon wieder..."

Eine Dichtung in der Dusche schien förmlich explodiert zu sein. Leider war das nicht das erste Mal. Was stimmte denn nicht mit dem dummen Ding?

Binnen Sekunden hatte sich die komplette Nasszelle in ein Hallenbad verwandelt und ich stand bereits knöcheltief im Wasser als ich das Bad betrat.

„Ayayay", kam es von Hayden, der sich zu erst an den Türrahmen vom Flur lehnte, sich aber dann - zu meinem Erstaunen - entschied, seine Hände zu seiner Gürtelschnalle wandern zu lassen und sie zu öffnen.

Meine Brauen schnellten ruckartig in die Höhe und mein Mund klappte auf.

Er wollte sich doch jetzt nicht ausziehen!?
Hier, vor mir, einer Fremden.

Ich japste nach Luft als seine Hose kurz drauf auf den Flurboden fiel.

Er hatte es tatsächlich getan und präsentierte mir seine durchtrainierten Beine und die recht eng sitzenden Boxershorts, die seine - zugegebenermaßen üppige - private Zone in Szene setzten.

Mimisch hatte ich mich bisher nicht rühren können.
Ich schluckte.

Hayden bemerkte meinen schwachen Moment natürlich sofort.

„Du kannst deinen Mund jetzt schließen und mir wieder in die Augen schauen Kleine."

Hämisch ließ er seine Augen blitzen.

Geschockt spürte ich, dass mir die Röte wieder ins Gesicht stieg.
Er hatte also gesehen, dass ich auf sein bestes Stück gestarrt hatte - und das mit offenem Mund und aufgerissenen Augen. Wie peinlich konnte es noch werden?

„Willst du deine jetzt auch ausziehen, oder stehst du auf feuchte Hosen?", fragte er mich mit schiefem Grinsen.

Ok, es wurde noch peinlicher!
Was er sich traute war in meinen Augen der pure Wahnsinn.

„Ich... ich... nee...", konnte ich nur stammeln und raste an ihm vorbei in mein Schlafzimmer um mich dort - ungestört - meiner Jeans zu entledigen und mir eine kurze Hose anzuziehen.

Als ich in den Flur zurückkam und Hayden meine Figur in Hotpants präsentierte, staunte er nicht schlecht und leckte sich über seine volle Unterlippe.

Natürlich entgingen mir auch seine Blicke nicht.

„Sabber du mir nicht den Flur voll, es reicht doch schon dass das Bad unter Wasser steht", entwich es mir daraufhin.

Nach meiner eigenen Aussage stockte mir der Atem.
Was hatte mich dazu hingerissen so etwas von mir zu geben?
Gut, dass mein Gesicht bereits rot war.
In meinem Kopf hatte ich ständig solche Floskeln, doch aus meinem Mund waren sie noch nie zuvor gekommen.
Er forderte mich irgendwie heraus.

Kurz zuckte er mit dem Kopf und stieß grinsend etwas Luft durch seine Zähne.

Ich quetsche mich an ihm vorbei und tapste die nassen Badkacheln entlang.

Zum Glück lief kein Wasser nach.

Nachdem ich Hayden mehre Lappen und Aufnehmer hingehalten hatte, begannen wir gemeinsam den Boden zu entwässern.

Erstaunlicherweise lief das relativ gut und auch schnell.
Warum half er mir überhaupt und war noch nicht geflüchtet?

Wir redeten kaum, doch die Stimmung war keinesfalls seltsam.
Ich mochte seine Nähe und konnte plötzlich vergessen, wer er eigentlich war.

LondonboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt