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Ich konnte es nicht fassen! Hatte Lou tatsächlich „Hayden" gesagt?

Lag dort wirklich der Superstar Hayden Maxwell in meinem Bett und umarmte mich im Schlaf, nachdem er gestern nach einer Schlägerei von der Polizei abgeführt worden war? Und hatte er nach seiner Entlassung betrunken vor unserer Tür gestanden und Lou ihn dann hereingelassen?

Das war doch wohl ein schlechter Scherz!

Mit zusammengezogen Brauen und offenem Mund sah ich meine Freundin an und hatte in dem Moment überhaupt keine Ahnung, wie ich reagieren, oder was ich sagen sollte. Doch das Reden übernahm mein Bettnachbar stattdessen.

„Morgen... Ladies", brachte er eine halbe Ewigkeit nach Lous Ansage - und ohne von mir abzulassen - mit rauer Morgenstimme heraus, die mir sofort einen warmen Schauer über den Rücken schickte.

Puh! Maddie, du bist wütend, vergiss das nicht! Er hat sich geprügelt, sich besoffen und dann in dein Bett geschlichen! Ich musste mir selbst gut zureden.

„Habe ich gesagt du sollst dich in Maddies Bett legen? Nein!" Zornig blaffte meine Freundin ihn daraufhin an.

Sofa habe ich gesagt." Sie wendete ihren Blick von Hayden ab und sah dann mich an. „Mads, es tut mir sooo leid. Er hat gestern Nacht völlig blau vor der Tür gestanden, wie ein Verrückter dagegengetrommelt und dabei deinen Namen gebrüllt. Damit die Nachbarn nicht ausrasten, habe ich ihn reingelassen - in der Hoffnung er wäre dann ruhig."

Niedergeschlagen sah sie mich an „Und außerdem dachte ich, er würde sicherlich überfahren werden wenn er alleine wieder davontorkeln müsste."

Stumm starrte ich sie an und fragte mich, ob ich in ihrer Situation anders gehandelt hätte. Schnell kam ich zu einer Antwort: Wahrscheinlich nicht.

Lou konnte ja nicht ahnen, dass er es nicht lange auf dem Sofa aushalten und sich dann in mein Zimmer mogeln würde.

Verständnisvoll nickte ich ihr zu.

„Okay, ich bin dann mal weg...", meinte sie mit einem zaghaften Lächeln, drehte sich um und schloss die Tür. Trotz allem spürte ich, dass sie es nur gut gemeint hatte.

Doch auch nachdem Lou gegangen war, konnte ich mich nicht rühren. Hayden hatte keinen Mucks mehr von sich gegeben und machte auch keine Anstalten sich von mir abzuwenden. Ich nahm an, dass er einfach wieder eingeschlafen war. Ich versuchte mich zu entspannen, aber es klappte nicht. Was sollte ich tun? Seine Arme wegschlagen? Nein!

Oh Mann!

Irgendwie musste ich mir eingestehen, dass ich es nicht konnte ... nicht wollte.

Auch nachdem weitere Zeit verstrichen war, hatte ich mich immernoch nicht getraut, mich aus dem Griff meines Bettnachbarn zu befreien. Angesehen hatte ich ihn ebenfalls noch nicht. Alles was ich spürte war sein Atem in meinem Nacken, seine Körperwärme an meinem Rücken und seine große Hand an meinem Bauch.
Und auch wenn er viel Alkohol intus hatte, nahm ich trotzdem wahr, dass er irgendwie doch ... nach sich selbst roch und irgendwie ... mochte ich das.

Shit!

Meine Gedanken verunsicherten mich. Doch das ganze Drama des gestrigen Tages konnte ich einfach nicht vergessen. Zu viel war passiert, was mir ganz und gar nicht gefallen hatte.

Plötzlich spürte ich, dass Hayden keinesfalls wieder eingeschlafen war, denn seine Hand bewegte und entfernte sich von meinem Bauch.

Doch er zog sie nicht etwa weg, sondern ließ sie langsam zu meiner Taille wandern.

Das Herz schlug mir bis zum Hals. Ich kniff meine Lippen zusammen. Was ging hier vor sich?

Mit seinen warmen Fingerkuppen fuhr er dann sanft über meine entblößte Haut unter den Rippenbögen und löste damit einen Schwall von Gänsehaut auf meinem gesamten Körper aus, der mich zwang meine Augen zu schließen.

LondonboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt