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Haydens Sicht:

„Das ist ja wohl ein ganz schlechter Scherz! Wissen Sie eigentlich, wer ich bin?", versuchte ich mich lautstark zu verteidigen, als der Officer meinen Kopf in den Polizeiwagen drückte und kurz darauf die Tür zuknallte.

Was bildeten die sich eigentlich ein? Mich abzuführen, weil ich eine kleine Prügelei hatte. Lächerlich!

Hätte der Idiot von Kellner einfach sein verdammtes Maul gehalten und seine Augen von meinem Mädchen genommen, wäre das alles nicht soweit gekommen.
Selber Schuld! Er hätte damit rechnen müssen, dass ich ausraste.

„Natürlich Mr. Maxwell, wer kennt Sie nicht? Doch leider schützt Bekanntheit nicht vor dem Gesetz", gab der Polizist spöttisch von sich und grinste mich provokant an, bevor er die Fahrertür zuzog und losfuhr.

Mit verkniffenen Lippen sah ich ihn durch den Rückspiegel an und hoffte insgeheim, dass ich ihn mit meinen Blicken töten könnte. Verdient hätte er es jedenfalls.

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Auf dem Revier nervte mich ein dicker, glatzköpfiger Beamter mit einem Dutzend unnötiger Fragen, die ich alle knapp und nur wiederwillig beantwortete.

„Na schön, Mr. Maxwell. Wenn sie die Kaution bezahlen, können Sie gehen. Sie kriegen dann Post von uns."

Na klasse! Jetzt saß ich drei Stunden dumm auf der Wache herum und der Abend war komplett versaut. Und das nur wegen dieses Penners Josh.
So ein Spast!

Angepisst riss ich meine Jacke vom Harken und verließ mit großen Schritten das Gebäude.
Draußen war es bereits stockdunkel und saukalt geworden.
Schwer atmend lehnte ich mich an die Hauswand.

Nachdem ich in meiner Hosentasche gekramt hatte, zog ich eine Schachtel Zigaretten heraus und zündete mir eine Fluppe an um mich abzureagieren.

Was für ein Scheiß!

Dann begann mein Handy zu vibrieren.
Stöhnend hielt ich mir das nervtötende Teil unter die Nase und zog die Brauen zusammen.

Dutzende Push-Nachrichten der Londoner Lokalnachrichten erschienen auf meinem Screen.

„Hayden Maxwell verhaftet"

„Schauspieler Maxwell verprügelt Kellner"

„Londoner Leinwandstar vor Restaurant abgeführt"

„Fuck", keuchte ich und warf den Kopf in den Nacken. „Diese kleinen Pisser!"

Für die Klatschpresse war mein Abend natürlich wieder gefundenes Fressen. Wie ich sie hasste!

Als ich auf einen der zahlreichen Beiträge klickte sah ich, dass es sogar Fotos des Szenarios von vor einigen Stunden gab. Ich hatte allerdings keinen Bock sie mir ganzer anzugucken.
Na super!

Da ich Maddies Nummer immer noch nicht hatte, schrieb ich ihr wieder bei Instagram.

- Maddie, der Abend verlief anders als geplant. Meld dich unter 0044... H. -

LondonboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt