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Hayden zog mich hinter sich her - aus der Bar raus, auf die Straße, bis zu einer Parkbank, auf die wir uns dann setzten.

Ich war komplett ahnungslos. Was würde jetzt wohl kommen? 

Er ließ meine Hand los und starrte in die Dunkelheit.

Mein Herz pochte laut.

Ich konnte nicht einschätzen, wie wütend er wohl auf mich war.

Aus dem Augenwinkel heraus beobachtete ich ihn.

Er war immer noch maximal angespannt und wusste kaum, wohin mit seiner Energie. Sein Bein begann unruhig zu wippen.

Hatte ich es zu weit getrieben?

Grübelnd fuhren meine Augen über sein Gesicht.

Eine Weile sagte niemand etwas.

„Danke...", stieß er dann plötzlich hervor, während sein Blick immer noch in die Ferne gerichtet war
„... für deine Ehrlichkeit."

Perpflex musterte ich seine Mimik.

Hayden bedankte sich bei mir? Ich musste mich wohl verhört haben...

„Ich war... irgendwie so besessen von der Idee mit dir zu schlafen, dass ich nicht gemerkt habe, dass ich zu weit gegangen bin."

Dann drehte er seinen Kopf langsam in meine Richtung.

„Maddie, es t..."

Und dann wurde er abrupt unterbrochen, denn ein Rettungswagen raste mit Blaulicht und Sirene auf den Parkplatz der Cocktailbar zu.

Sanitäter sprangen heraus und bahnten sich samt rollender Liege hastig ihren Weg durch die rauchende Menschenmenge vor der Tür - hinein in die Bar.

„Oh..", rutschte mir bloß heraus.

Nur Sekunden später sah ich, dass ein am Kopf verletztes Mädchen herausgerollt wurde. Eine dicke Kompresse wurde auf ihre Schläfen gedrückt.

Dicht hinter der Liege erkannte ich Lou und Emily.

Als ich erschrocken zu Hayden blickte, sah dieser mich bereits an.

„Komm", sagte er und stand auf, bevor auch ich es tat.

Schnellen Schrittes überquerten wir die Straße und liefen auf das Geschehen zu, während die Liege in den Wagen bugsiert wurde.

„Lou, was ist passiert?", fragte ich meine beste Freundin, als wir nur noch wenige Meter von ihr und Emily entfernt waren.

„Dieses Mädchen ist auf der Tanzfläche neben uns plötzlich ausgerutscht, hingefallen und mit dem Kopf aufgeschlagen. Sie hat sofort heftig geblutet. Emily und ich haben sie dann hochgezogen, ihr ein frisches Geschirrtuch auf die Wunde gedrückt und den Rettungsdienst gerufen."

Ach du meine Güte!

Von Nahem beobachtete ich, wie die Türen des Rettungswagens geschlossen wurden, bevor die Sanitäter einstiegen und mit selber Lautstärke wie sie gekommen waren, auch wieder davonfuhren.

Die Ereignisse schienen sich an diesem Abend wirklich zu häufen.

„Heftig..."

LondonboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt