,,Meine geschätzten Freunde!"
Das Gerede im gesamten Festsaal verstummte, als Magnus Osbern seine alljährliche Ansprache anstimmte. Alle Augen waren auf ihn und seine Familie gerichtet. Seine Frau, die links neben ihm stand und seine Kinder, die sich beide rechts befanden. Jeder von ihnen hatte ein Glas Champagner in der Hand. Rosie stand ganz außen neben Edward und starrte monoton in die Menge der Leute.
Alle eingeladenen reinblütigen Familien waren vertreten. Rosie konnte Callum und seine Eltern sehen. Die Greengrasses, die Lestranges, die Parkinsons... Sogar die Malfoys. Sie alle starrten die Gastgeber mit diesem erwartungsvollen Gesichtsausdruck an. Rosie fühlte, wie ihr der Schweiß den Rücken hinunter lief. Ihr war schlecht. Und ihr war heiß. Gleichzeitig auch kalt. Am liebsten hätte sie sich übergeben.
Während ihr Vater sprach versuchte sie die bebenden Schmerzen an ihrem Rücken zu ignorieren. Das gemeine an Verbrennungen war, dass die Schmerzen mit der Zeit erst schlimmer wurden. Gleichzeitig musste sie ihren Drang zu Weinen unterdrücken. Das Glas in ihrer rechten Hand zitterte. Mit der anderen spielte sie nervös an der Seite mit dem Stoff ihres Kleides herum.
Plötzlich spürte Rosie, wie sich eine Hand auf die ihre legte und sie dabei unterbrach den Stoff zwischen ihren Fingern zu zwirbeln. Edward hatte während der Ansprache ihres Vaters unauffällig Rosies Hand genommen, um sie zu beruhigen. Dankbar drückte sie seine Hand ein wenig. Es tat gut zu wissen, dass sie nicht allein war.
,,Und mit diesen Worten... Erheben wir unsere Gläser auf meinen Sohn, Edward!" sagte Mister Osbern, mit einem stolzen Blick auf seinen Sohn.
,,Auf Edward!" hallte es von den Gästen, woraufhin alle von ihren Gläsern nippten. Die Gespräche begannen wieder, als die Ansprache zu Ende war.
,,Nun gut... Ihr dürft euch unter die Gäste mischen." sagte Mister Osbern zu seinen Kindern. Mrs Osbern warf einen Blick über die Schulter ihres Mannes.
,,Die Blacks kommen, Magnus..." raunte sie ihm zu. Ihr Mann drehte sich kurz um und erblickte tatsächlich Orion und Walburga Black, die sich mit ihrem Sohn Regulus durch die Menge zu ihnen zwängten. Wenig erfreut verdrehte er die Augen.
,,Großartig..." seufzte er seiner Frau missmutig zu. Im nächsten Moment schummelte er ein höfliches Lächeln auf sein Gesicht und wandte sich den Blacks zu.
,,Orion! Walburga!" sagte er und breitete gespielt erfreut seine Arme aus. Mrs Osbern tat es ihm gleich. Seit sich die Sache mit ihrem Sohn vor etwa zwei Jahren herumgesprochen hatte, waren die Blacks ihren guten Ruf gewissermaßen los. Die Osberns waren demzufolge auch nicht sehr erfreut, sie auf ihrer Feier begrüßen zu müssen. Einfach ausladen konnten sie sie nicht, das würde sich nicht schlicken. Doch sie blieben höflich. Genau wie Edward un Rosie, die die Blacks kurz begrüßten, um sich dann unter die anderen Leute zu begeben.
,,Bist du okay?" raunte Edward seiner Schwester zu, während er sie noch immer an der Hand hielt und mit ihr durch die Menge ging. Rosie nickte nur flüchtig.
,,Tut es sehr weh?" hakte Edward nach. Er kannte seine Schwester. Da musste man oft mehrmals nachfragen, um ein ehrliche Antwort von ihr zu erhalten. Rosie nickte wieder.
,,Komm... Stellen wir uns ans Fenster, da kannst du deinen Rücken kühlen." murmelte er ihr zu und schliff sie hinüber zur großen Glastür, welches nach draußen zum Balkon führte. Sie war nicht offen, doch das Glas war kalt. Rosie stellte sich mit dem Rücken dazu.
,,Möchtest du etwas essen? Oder noch etwas trinken?" fragte Edward zuvorkommend.
,,Ein Glas Wasser... bitte." sagte Rosie. Edward nickte.
,,Okay... Warte hier!"
Er machte auf dem Absatz kehrt, um Wasser für Rosie zu besorgen. Sie hingegen blieb stehen wo sie war, das Champagnerglas noch immer in der Hand. Im Vorbeigehen wurde sie von zahlreichen Gästen begrüßt, denen sie mit einem aufgesetzten Lächeln begegnete. Die kühle Glasscheibe an ihrem Rücken half ein wenig.
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Rosemary (HP/Rumtreiber FF)
Fanfiction„Du kannst noch so viele wunderschöne Blumen malen, Romy... Die schönste von allen, wirst immer du bleiben!" ------------------------------ Hinter den Mauern des eindrucksvollen Osbern-Manor geschieht kaum etwas, das nicht hinter den geschlossenen T...