Der Bahnsteig 9 3/4 war wie immer randvoll mit Schülern, die sich in die rote Lokomotive hineindrängten. Überall Eltern, die ihre Kinder verabschiedeten und Kinder, die nach den langen Sommerferien ihre Freunde wieder sahen und umarmten.
In der Menge tauchten plötzlich auch Rosie und Edward auf. Beide hielten einen kleinen Hauselfen jeweils an einer Hand. Wie jedes Jahr wurden sie von einem von ihnen zum Bahnhof gebracht. Hauselfen hatten die Fähigkeit auf den Bahnsteig zu apparieren, was herkömmlichen Zauberern nicht möglich war.
,,Danke, Buster!" bedankte Rosie sich bei dem Hauselfen.
,,Du kannst jetzt wieder gehen. Wir kommen alleine zurecht." sagte Edward und zeigte ihm mit einer ruckartigen Handbewegung, dass er sich entfernen konnte.
,,Wie ihr wünscht, junger Gebieter!" sagte Buster. Er neigte ein letztes Mal den Kopf, ehe er sich wie in Luft auflöste.
,,Komm... Suchen wir die anderen im Zug." sagte Edward und deutete seiner Schwester ihm zu folgen.
Mit den ,,anderen" meinte er seine Freunde. Eine Gruppe von Jungs, mit denen Edward ständig herumhing. Die zwei zwängten sich durch die Menge an Leuten zum Zug hin. Plötzlich hörte Rosie hinter ihr jemanden quietschvergnügt ihren Namen rufen.
,,Rosie! Hey, Rosie!!" rief eine weibliche Stimme immer wieder nach ihr. Rosie blieb stehen und erkannte, wie ein mittelgroßes Mädchen mit rot-braunem Haar auf sie zulief.
,,Rachel!" sagte Rosie überrascht, als das Mädchen sie schon freudig umarmte. Edward war stehen geblieben und wartete darauf, dass seine Schwester ihm weiter folgen würde.
,,Ich hab' dich wie verrückt vermisst! Wie waren deine Ferien?" fragte sie enthusiastisch. Rachel war eine von Rosies Zimmergenossinnen im Schlafsaal.
,,Naja... So wie immer, glaube ich." antwortete Rosie und lächelte leicht.
,,Kommst du zu uns ins Abteil? Kat und Judith würden sich sicher freuen!" fragte Rachel. Doch Rosie biss sich bedrückt auf die Unterlippe.
,,Ich würde ja gerne, aber ich... kann nicht." seufzte sie und warf Edward einen verzwickten Blick zu.
,,Edward will bei seinen Freunden sitzen..."
Rachels fröhlicher Gesichtsausdruck verblasste sofort ein wenig. Aber sie wusste ja natürlich wie die Sache mit Rosie und ihrem Bruder war... Ohne ihn durfte sie nirgends hin. Das bedeutete, wenn er mit seinen Freunden im Abteil sitzen wollte, musste sie das wohl oder übel auch tun.
,,Oh... klar. Ach egal, dann wir sehen uns spätestens im Zimmer! Und dann erzählen wir uns alles!" versuchte sie die ganze Sache schönzureden.
,,Komm schon, Rosemary! Die Jungs warten schon!" drängte Edward. Rosie drückte ihre Freundin noch ein letztes Mal, ehe sie mit ihrem Bruder im Zug verschwand.
Die beiden zwängten sich hintereinander durch den engen Gang, auf der Suche nach dem Abteil, in dem Edwards Freunde saßen. Rosie ging etwa anderthalb Meter hinter ihrem Bruder und starrte lediglich auf dessen schwarzen Haarschopf.
Plötzlich wurde links von ihr eine Abteiltür aufgeschoben und in der nächsten Sekunde versperrte ihr jemand den Weg. Rosie sog scharf die Luft ein, als sie auf einmal von zwei sturmgrauen Augen angestarrt wurde. Der Junge blickte von oben auf sie herab und hatte die ihren fixiert.
Ganz kurz schien die Zeit stillzustehen. Überrascht blickte sie dem Jungen weiter ins Gesicht, ohne sich abzuwenden. Diese Augen... So eine Augenfarbe hatte Rosie noch nie gesehen. Dieses tiefe grau, welches durch helle Lichtreflexe untermalt wurde und wirkte, wie eine graue Wolke durch welche gerade die ersten Sonnenstrahlen brachen.
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Rosemary (HP/Rumtreiber FF)
Fanfiction„Du kannst noch so viele wunderschöne Blumen malen, Romy... Die schönste von allen, wirst immer du bleiben!" ------------------------------ Hinter den Mauern des eindrucksvollen Osbern-Manor geschieht kaum etwas, das nicht hinter den geschlossenen T...