Den Rest des Tages haben wir hauptsächlich damit verbracht, dass wir warteten. Einfach nur warteten. Bis endlich die Winchester Brüder kommen. Bis endlich ein Motor zu hören war. Bis endlich die Türe aufschwang und Dean oder Sam die Tafel in einem Tuch eingewickelt mir übergaben.
Aber nichts geschah. Es war schon eine ganze Weile dunkel, als mir meine Augenlider zuklappten und ich einschlief. Gefühlt war ich nur ein paar Minuten weg, aber als mich Bobby dann ruckartig rüttelte, konnte man schon ein paar helle Lichtstrahlen durch eines der Fenster erkennen. Sie beleuchteten nur einen kleinen Fleck. Eine kleine dünne Linie war auf dem Boden zu sehen.
"Ava? Komm wach auf!" - "Was ist denn, Bobby?" fragte ich ihn übermüdet. "Es gibt da ein kleines Problem."
Das konnte nichts gutes heißen. Naja... Problem stand ja schließlich schon für etwas schlechtes. Etwas, das eben alles andere als gut war. "Oh nein... Sie haben die Tafel nicht?"
Was sollte es denn sonst sein? Die Winchesters sind einfach zu gut, um zu sterben. Vor allem, wenn sie sich gegenseitig haben. Dann kann nichts schief gehen.
"Nein. Im Gegenteil. Aber die Dämonen sind ihnen gefolgt und sind jeden Augenblick hier. Wir müssen sofort verschwinden!" - "Was?! Und da stehst du hier noch rum und erklärst mir alles?! Wo sollen wir denn hin? Und wo sind Sam und Dean?"
Ich bekam keine Antwort. Es war auch schließlich keine Zeit dafür. Bobby stopfte alles, was noch nützlich sein könnte in seinen Beutel. Ich tat das gleiche. In weniger als fünf Minuten rannten wir dann nach draußen und rasten in einem alten, verrosteten Auto davon.
"Bobby. Wo sind die Winchesters? Und wo ist Castiel... und Gabriel?" - "Castiel und Gabriel sind schon lange nicht mehr da. Sie werden uns schon finden. Und die Winchesters sind schon aufgebrochen und suchen ein sicheres Versteck."
Ich wusste nicht, was geschehen war. Alles war irgendwie nicht mehr so wie vorher. Wir alle waren nicht mehr so, wie vorher. Eine seltsame Stimmung hing in der Luft und wollte einfach nicht verschwinden. Ich hatte kein gutes Gefühl bei der ganzen Sache.
Irgendwie war es ein seltsames Gefühl. Beschreiben kann ich das nicht. Es war eine Art Bauchgefühl. Ich habe mich schon oft auf meine Bauch verlassen. Und so gut, wie immer, lag er richtig.
"Bobby? Wo hast du meine Waffe hin?" - "Sie liegt auf dem Rücksitz." - "Können wir schnell anhalten? Wenn Dämonen uns verfolgen, fühle ich mich viel sicherer, wenn sie bei mir in Griff weite ist." Bobby zögerte. Irgendetwas stimmte nicht. Irgendwie war er so... anders. So komplett anders.
"Also?" fragte ich ihn ohne mir etwas anmerken zu lassen. "Ja ja natürlich. Aber du weißt schon das eine einfach Kugel nicht gegen einen Dämon schützt?" Ich nickte und wartete bis er am Straßenrand anhielt. Ich stieg aus, öffnete die Türe zu den Hinteren Sitzen und durchwühlte das Chaos, das aus Taschen, Zeitungen, Bierdosen und anderem Müll bestand.
"Bobby? Ich kann sie nicht finden..." Ich durchwühlte immer weiter und da hielt mir dann schließlich Bobby eine Waffe vor mein Gesicht. "Hier ist sie doch!" - "Das... Ah ja.. Danke!" Das, was Bobby mir hinhielt, war eine einfach silberne Waffe. Es war seine. Nicht meine. Seine. Und warum ich nichts gesagt habe? Das ist einfach zu erklären. Ich erzählte doch von meinem Bauchgefühl. Dieses Mal sagte mir mein Bauch, das etwas mit Bobby nicht in Ordnung ist. Und nicht nur das: Er sagte mir, das das nicht Bobby sein kann.
Mein Herz raste. Was sollte ich jetzt tun? Er hatte ein Auto und würde mich immer einholen können. Einen Wald in der Nähe gab es nicht. Alles hier war diese eine, kaum befahrene Straße und außen herum nur flache Felder. Nichts und nirgendwo, wo man sich verstecken könnte. Also stieg ich wieder in den Wagen und steckte Bobbys Waffe in die Halterung an meinem Bein.
Er gab wieder Gas und schon befanden wir uns wieder auf der Straße. Ich sagte nichts mehr. Ich dachte nur darüber nach, was genau ich jetzt noch machen könnte. Ich war eine Gefangene. Keine Fluchtmöglichkeit. Ich entschied mir erst einmal sicher zu sein, was Bobby eigentlich war. Vieles blieb nicht übrig. Ein Engel? Ein Dämon? Ein Leviathan? Ein Geist? Ein Formwanlder? Oder doch etwas anderes, was ich nicht kannte?
Ich musste also alles durchgehen. Salz. Salz hilft gegen so gut wie alles. Ein paar Patronen voll mit Steinsalz lagen auf dem Armaturenbrett. Ich nahm eine davon und öffnete sie. Ich versuchte meine Bewegungen so unauffällig wie möglich zu machen. Nur wie sollte ich jetzt prüfen, ob er ein Geist oder sonst etwas war? Irgendwie musste ich das Salz auf ihn bekommen. Wie auch immer. Da hatte ich eine Idee.
Ich nahm etwas Salz auf meine Hand und griff an das Lenkrad. Genau da, wo er seine Hand hatte. Ich riss das Lenkrad nach links und schrie "Pass auf!" So konnte ich das Salz in seine Hand einreiben und seine Reaktion beobachten. Er verzog etwas sein Gesicht. Mehr konnte ich nicht wirklich erkennen und hören. Das Quietschen der Reifen und das hin und her geschubse lenke mich ab.
Als wir dann endlich wieder normal fuhren und richtig auf der Straße standen fragte er mich wütend "Was sollte das denn Ava?!" - "Hast du nicht gesehen, dass da ein Hase war? Tut mir leid, aber ich wollte keinen Hasen-Matsch auf der Straße!" Er schaute wieder auf die Straße und war fest fixiert darauf. Ich versuchte noch einen kurzen Blick auf seine Handoberfläche zu bekommen, bevor er sie und einem Ärmel versteckte. Aber ja. Seine Hand hatte so etwas, wie Brandwunden. Rot und offen.
Da konnte ich Engel, Formwandler und Leviathan auschließen. Aber übrig blieb auf meiner Liste immer noch zwei: Geist und Dämon. Ich wusste, ich konnte etwas gegen den Dämon machen. Etwas, das ihn verraten würde. Christo. Das war das, was ich sagen musste. Nur wie?
**********
Hey!
Wieder ein längeres Kapitel :) Etwas muss ich aber trotzdem sagen: Ich bin schon ziemlich bald am Ende dieser Geschichte ... Ein paar Kapitel (!) werden noch kommen aber dann ist wirklich schluss. Ich hoffe natürlich, dass ihr trotzdem weiterlest und so :) Ich wollte das nur mal gesagt haben
xx
![](https://img.wattpad.com/cover/26768119-288-k39750.jpg)
DU LIEST GERADE
Supernatural Diary
FanfictionAlles begann mit nur einem Dämon. Einer der mein ganzes Leben plötzlich umkrempelte. Das ist nun mein Leben, meine Geschichte. Und die will ich euch erzählen.... Das ist meine erste FF. Ich hoffe sie gefällt euch. Ich würde mich über Kommentare und...