Kapitel 14

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Ich lag auf dem Bett. Auf dem Bett in diesem Teufelsfallenraum. Ich öffnete langsam meine Augen. Schloss sie aber sofort wieder, weil es viel zu hell war. Ich blinzelte einige Male bis meine Augen sich an das Licht gewöhnt hatten. Die Stahltür war nur angelehnt. Ich stoß sie auf, nachdem ich auf die Beine kam, was auch etwas Zeit brauchte. Ich war ziemlich schwach und ausgelaugt. Ich fühlte mich so als hätte ich seit Wochen nicht geschlafen und wäre gleichzeitig einen Marathon gelaufen.

Ich schleppte mich also die Treppe vom Keller nach oben, öffnete die Kellertür und trat hinaus. Ich lief zuerst ins Wohnzimmer und, als ich dann dort niemanden auffand, weiter in die Küche. Ich war zu müde, um eine weitere Treppe hinaufzusteigen. Deswegen ging ich nach draußen. Die frische, etwas kühle Luft tat gut. Ich bekam Gänsehaut, was mir aber nichts ausmachte, weil sie mir half aufzuwachen. Ich trug keine Schuhe. Nur Strümpfe, die schon dreckig waren. Der weg war aus Schotter. Ein paar spitze Steine bohrten sich durch meine Strümpfe in meine Haut. Mir war auch das ziemlich egal. Ich wollte nur jemanden finden, der mir erklärt, was passiert war. Ich wollte wissen, wo und wer ich war.

Ich erinnerte mich an nichts. An nichts seit dem ich diesen Werwolf umgebracht hatte. Das fiel mir erst jetzt auf. Ich irrte noch einige Zeit auf dem Schrottplatz umher und versuchte mich an Kleinigkeiten zu erinnern. Ich wusste nicht mehr meinen Namen! Wie kann man seinen Namen vergessen? Als ich schließlich hier auch niemanden fand, machte ich mich wieder zurück auf den Weg zum Haus. Ich schloss hinter mir die Tür und setzte mich. Ich stützte meinen Kopf in meine Hände. Ich war einfach nur so erschöpft. Dieser 'Spaziergang' war anstrengend. Ich hörte plötzlich Schritte von der Treppe. Eine Sekunde später erkannte ich Beine und dann einen Mann. Es war Bobby. Ich wusste noch seinen Namen! Sein Gesicht verriet, dass er überascht war. Überrascht und besorgt. Ich schaute ihn mit meinen übermüdeten Augen und und fragte "Wo bin ich?"

"Das weißt du nicht?" Ich schüttelte meinen Kopf. "Du bist in meinem Haus, Ava." Ich sah ihn mit großen Augen an. Ich heiße Ava! "Und was mache ich hier?" Er setzte sich neben mir auf das rote Sofa. Er war immer noch sehr besorgt und antwortete dann mit ruhiger Stimme "Du kannst dich wirklich nicht erinnern, was? Mist! Das haben wir befürchtet..." - "Wir?" - "Sam? Dean? Castiel? Das weißt du auch nicht mehr?" - "Die Namen kenne ich, aber ich hab kein Bild von ihnen im Kopf." - "Braune lange Haare? Ziemlich groß? Der andere etwas kleiner, grüne Augen und liebt Pie? Und der letzte im Trenchcoat?" Ich schüttelte erneut den Kopf. "Mist." Er griff nach einem Bilderrahmen auf der Kommode neben dem Sofa. "Das hier ist Sam." Er zeigte auf einen lachenden großen Mann. "Das hier Dean..." Vor Sam, dem großen, stand eine Frau. Rechts dahinter stand Dean. "Und das hier ist Castiel." Links von Sam stand ein Mann im Trenchcoat. Castiel. "Ich erinnere mich. Aber wer sind die zwei Frauen?" - "Das ist jetzt erst einmal unwichtig." erklärte Bobby mir.

Ich versuchte durch einen Burger und einen Tee und Kaffee wieder wach und etwas stärker zu werden. "Wie lange war ich dort unten gelegen?" fragte ich Bobby während ich meinen Tee trank. "Du warst fünf Tage bewusstlos. Zuvor aber noch 3 Tage eingesperrt." Mir viel auf, dass ich noch nicht einmal gefragt habe, wieso ich überhaupt da unten war und warum ich mein Gedächtnis verloren hatte. Also holte ich das nach.

"Naja. Also uns ist aufgefallen, dass du deine Seele nicht mehr hattest. Eigentlich ist es Cas aufgefallen, aber das ist Nebensache. Wir haben abgewartet, wie du dich entwickelst und haben versucht deine Seele irgendwie zu finden und zu klären was mit ihr geschehen ist. Dean hat dich niedergeschlagen, als du aufbrechen wolltest, um einen Job zu erledigen, aber wir konnten das ja nicht zulassen, weil wir dich beobachten mussten. Dann haben wir dich gefesselt und später hattest du einen Anfall. Danach sperrten wir dich ein und haben deine Seele wieder dorthin gebracht, wo sie hingehört. Bis jetzt warst du bewusstlos und lagst in dem Bett."

"Wow." murmelte ich. Ich trank den Tee aus und stellte die Tasse auf den Tisch. Ich hatte noch mehr Fragen  "Und wo war meine Seele dann? Wie habt ihr sie wieder bekommen? Und wie habt ihr es raus gefunden?"

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