Kapitel 18

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Ich fuhr so zwischen 20 und 30 Minuten. Ich stand vor der Einfahrt zum Parkplatz. Was mache ich hier? Ich sollte zurückfahren, oder? Nein! Nein! Ich kann nicht. Nein... Ich suchte also eine leere Parklücke und stieg aus. Ich lief zum Eingang, blieb aber stehen. Habe ich das Auto abgeschlossen?Ich drehte um und suchte mein Auto. Ich fand es nicht. Ich war zu nachdenklich, dass ich nicht richtig denken könnte. Als ich mein Auto nach minutenlanger Suche endlich fand, versuchte ich die Beifahrertür des blauen VW-Käfer zu öffnen. Sie war natürlich verschlossen. Ich bin also umsonst wieder zurückgelaufen, habe umsonst mein Auto gesucht und laufe nun umsonst wieder zum Eingang. Dort angekommen stürmte ich zu Empfang, wo eine Frau saß und in irgendwelche Akten vertieft war. "Hi...ähm...." Ich stoppte. Was sollte ich jetzt sagen? "Ich wollte fragen, wo ich Bobb ... Robert Singer finden kann" brachte ich schließlich ziemlich schüchtern heraus. Die Frau aber reagierte nicht. Sie schien mich zu ignorieren. Oder sie hat mich nicht gehört. Also wiederholte ich die Frage etwas lauter. Immer noch keine Reaktion. Sie ignorierte mich also. "Hallo? Können sie mir bitte sagen, in welchem Zimmer Robert Singer liegt?" sagte ich ärgerlich. Die Frau tippte etwas in ihren Computer. Ich verdrehte die Augen und war schon dabei wieder zu gehen, als sie sagte "Sind sie aus der Familie?"

Ich blieb also stehen und antwortete "Ähm....Nein...Ich bin eine sehr gute Freundin. Er gehört schon fast zur Familie.." - "Dann darf ich sie leider nicht zu ihm lassen" - "Was?! Nein! Sie müssen mich zu ihm lassen! Ich bin jetzt extra eine Ewigkeit hierher gefahren!" schrie ich sie schon fast an. Ich beruhigte mich und fügte hinzu "Können sie mir wenigstens sagen, wie es ihm geht und was mit ihm los ist?" - "Tut mir wirklich Leid, aber ich darf ihnen keine Auskunft geben. Entschuldigen sie mich." Sie stand auf und ging in einen Raum hinter dem Empfang. Ich schlug mit meiner Handfläche auf das Pult. "Verdammter Mist." Murmelte ich wütend vor mich hin. Genau in diesem Moment, als ich das hier sagte, spürte ich etwas.

Ich spürte Blicke. Sehr tiefe und konzentrierte Blicke. Ich drehte mich um. Verhielt mich aber normal. So normal, wie es eben ging. Während ich dem Ausgang zu lief, untersuchte ich jede Person, die hier war. Eine ältere Frau, die mit einem älteren Mann eine Unterhaltung führte. Eine Mutter mit einem kleinen Kind auf dem Arm, die vor dem Aufzug stand und wartete bis sich die Türen öffneten. Und ein Mann. Ganz normal gekleidet. Er stand halb hinter einer ziemlich großen Pflanze und durchbohrte mich mit seinen Blicken. Es schien ihm ziemlich egal zu ein, dass ich ihn sah, wie er mich beobachtet. Dieser Mann, dieser ziemlich normale Mann, der mich mit seinen strahlend braunen Augen anstarrte, kam mir so verdammt bekannt vor. Ich ging nach draußen und immer und immer wieder dachte ich an dieses Gesicht. Ich kannte ihn... Nur woher? Als ich dann vor meinem Auto stand und es aufschloss fiel es mir wieder ein.

Es war der Mann aus der Disco. Erinnert ihr euch noch? Der Mann, der mir damals schon bekannt vor kam. Der Mann, der mit JJ getanzt hat. Der Mann, der mich jetzt mit seinen Blicken verfolgte.

Ich stieg so schnell ich konnte in mein Auto und fuhr los. Natürlich sprang der Motor erst nach dem zweiten Versuch an. So ein Zufall, nicht? Ich kramte, während ich auf der Autobahn einen Kleinwagen überholte, mein Handy aus meiner Hosentasche. Ich war so zittrig durch diese ganze Aufregung, dass ich mein Handy fast fallen lies und dabei gleich einen Unfall gebaut hätte. Ich konnte das aber gerade noch so aufhalten und dem Bus ausweichen. Ich suchte in der Kontaktliste den Namen Sam oder Dean und drückte dann auf das Anrufsymbol daneben. Es klingelte mehrere Male bis endlich einer von den beiden sich aufgerafft hatte und antwortete. "Ja?" hörte ich Deans übermüdete Stimme sagen. "Ich bins." Pause. "Ich Ava!" - "Aaah. Wo bist du?" Ihnen schien es keine Sorgen bereitet zu haben, dass ich weg war. "Okay. Alles klaaar.... Ich bin ähm... auf irgendeiner Autobahn." - "Warte mal... Solltest du nicht auf diesem Sessel schlafen?" Ich verdrehte die Augen und hätte ihm am liebsten gesagt, wie dumm er doch eigentlich ist, aber ich hatte wichtigeres mit ihm zu besprechen. "Ja... aber das ist nicht das .." - "WO bist du?!" unterbrach mich Dean. "Wie gesagt auf einer Autobahn. Ich fahr gerade wieder zu euch. Ich wollte zu Bobby. Aber ich hab ein anderes...." - "Wir haben doch gesagt wir gehen morgen zu Bobby!" - "Jaa, aber ich konnte nicht schlafen und ich musste einfach gehen." sagte ich eilig. Ich weiß nicht warum ich so schnell sprach. Schließlich verfolgte mich ja niemand. "Ich glaube mich hat jemand verfolgt." - "Was? Wer?" - "Ich weiß nicht. Ein Mann. Braune Augen. Hell braune Haare. In eurem Alter so ungefähr." - "Verfolgt er dich jetzt?" - "Nein.. Das heißt: Ich glaube nicht." - "Was heißt: du glaubst nicht?!" - "Ich weiß es eben nicht! Das heißt es!" Wieder eine Pause. "Okay du fährst jetzt ganz normal zu uns. Fall aber ja nicht auf! Hörtst du?" Ich nickte. "Hört du?!" - "Oh. Ähm. Ja." Ich fuhr langsamer und schließlich zurück ins Motel.

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