"Oh mein Gott! Ist das..? Ja! Das sind sie!" Ich saß immer noch im Auto. Hatte jetzt aber eine Idee, wie ich das Wort Christo in ein Gespräch bringen konnte.
CD's. Jede Menge CD's lagen zwischen Fahrer- und Beifahrersitz. Ich zog eine davon heraus und drehte sie um. "Hat die auch... Ja ntürlich! Hier! Christo! Dieses Lied ist einfach Klas..." Bobby drehte seinen Kopf zu mir. Seine Augen wurden schwarz.
Was konnte ich anderes machen, als mich zu erschrecken? Bobby mit Dämonen Augen. Aber natürlich nicht nur das. Es war alleine schon der Gedanke, dass ich neben einem Dämon saß, nicht fliehen konnte, und er jetzt dazu noch erkannt hat, dass ich weiß, dass er ein Dämon ist.
Keine guten Aussichten, nicht wahr? Er drehte seinen Kopf wieder in Richtung Straße und gab Gas. Auf der Anzeige konnte ich sehen, dass wir mehr als 120 kmh fuhren. Es waren aber nur 90kmh erlaubt. Er hatte es eilig und ich keine Ahnung, was ich jetzt noch tun könnte. Wie gesagt: Keine Fluchtmöglichkeit, keine Waffe, nichts. Den Exorzismus konnte ich nicht auswendig. Ich nahm mir immer wieder vor, ihn zu lernen, kam aber nie dazu. Wieso verdammt nochmal habe ich ihn nicht gelernt? Ich hatte mehr als ein Jahr Zeit! Verdammter Mist!
Ich könnte einen Unfall verursachen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass der Dämon dabei nicht einmal humpelt war sehr hoch. Bei mir dagegen ist es sehr gut möglich, dass ich verletzt werde und was bringt mir das? Der Dämon würde mich einfach mitnehmen und ich könnte nichts dagegen tun. Also wäre ich wieder genau da, wo ich jetzt auch bin.
Verzweifelt und vollkommen hilflos, mit rasendem Herzen, saß ich im Auto und wartete bis wir unser Ziel erreichten. Ich wusste genau, wo es hin ging. Zu niemand anderem als Crowley. Damit er dann dieses Ritual durchführen und endlich seine geliebte Tafel übersetzen kann.
Ich hasste ihn. Er bringt sämtliche Menschen und übernatürliche Wesen um, riskiert einen Kampf, bei dem die halbe Menschheit sterben könnte, und das alles nur, um eine, nur eine einzige Tafel übersetzten zu können, damit er ein hässliches Wesen aus dem Fegefeuer los wird. Aber das macht er nicht, um Menschen zu retten. Nein! Das macht er, um sich selber zu retten; um seine geliebte Hölle zu retten.
Diese Wut verging nicht. Sie blieb, aber die Angst nahm immer mehr zu. Die Angst, die ich bekam, als wir vor einer großen Scheune stehen blieben. Ich starrte sie nur an und konnte mich nicht bewegen. Ich wollte mich nicht bewegen. Was mich darin erwartete, machte mir mehr Angst als alles, was mir bis jetzt begenet war. Selbst mehr Angst als sich damals JJ vor meinen Augen umbrachte, als ich selber einen Dämon in mir hatte und sogar mehr Angst als jeder einzelne Moment meines neuen Lebens, den ich erlebt hatte. Das neue Leben, das dank eines einzelnen Dämons entstand.
Die Türe neben mir wurde aufgerissen und Bobbys Hand griff nach mir. "Abschnallen!" Ich saß noch kurz starr da. Erst als ich wirklich realisierte, dass der Gurt mich noch in meinem Sitz hielt, verstand ich was er sagte. Ich folgte seinen Anweisungen und ging mit ihm zu der Scheune. Sie war alt, zerfallen und wahrscheinlich schon seit Jahren unbenutzt.
Bobbys Hand zog mich immer näher an das große Tor. Selbst hier gab es keinen Wald. Nichts, wo ich mich verstecken könnte. Mal wieder. Crowley hat wirklich alles bedacht. Oder es war einfach reiner Zufall.
Die Hand immer noch meinen Arm packend, standen wir jetzt vor dem großen Tor. Es war früher einmal ein dunkles Grün. Nur noch ein paar kleine Stellen von diesem Anstrich konnte man erkennen. Der Rest war verblichen, abgeblättert oder mit Spray-Farbe übermalt. Es war mehrere Meter hoch. Ich musste blinzeln, als ich versuchte das obere Ende dieser riesen großen Türe zu erkennen.
Wir standen im Schatten. So wie ich mein ganzes Leben lang. Bis heute, dem 18. Mai 2012.
Niemand kam, um mich zu retten. Niemand versuchte es. Weder Freunde, die schon eine Familie für mich waren, noch mein Beschützer, ein Erzengel mit dem Namen Gabriel. Niemand kam. Kein einziger. Jeder ließ mich zurück und übergab mich dem König der Hölle.
Ein lautes Klopfzeichen gegen die Türe weckte mich aus meinen Gedanken. Und mit diesem Klopfen kam auch wieder die Angst. Sie schoss wieder in mein Herz und ließ es schneller schlagen. Ich spürte in meinem ganzen Körper diesen Herzschlag.
Das Tor wurde geöffnet und zum Vorschein kam ein großer Raum beleuchtet mit Kerzen. Und mitten drinnen saßen die restlichen drei Halbpropheten.

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Supernatural Diary
FanfictionAlles begann mit nur einem Dämon. Einer der mein ganzes Leben plötzlich umkrempelte. Das ist nun mein Leben, meine Geschichte. Und die will ich euch erzählen.... Das ist meine erste FF. Ich hoffe sie gefällt euch. Ich würde mich über Kommentare und...