Kapitel 35

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Wir standen noch länger vor Crowley und erwarteten, dass er weiter spricht. Uns erzählt, wo Ava ist. Wo er sie gefangen hält. Aber wie natürlich erwartet, starrten wir uns nur gegenseitig an.

Bobby unterbrach schließlich die Stille "Wo? Wo versteckst du Ava?" Crowley gab keine Antwort. Er schnippte nur einmal mit den Fingern seiner rechten Hand. Schon kamen zwei Personen -wie sich dann herausstellte Dämonen- aus der Dunkelheit hinter dem Thron. Sofort machte ich mich bereit zu kämpfen und hob das Messer. Dean tat das selbe nur mit der Waffe. Bobby hielt nur das Salz in der Hand, bereit aber den Exorzismus laut vorzusprechen.

Als wir aber sahen, dass die Dämonen jemanden festhielten, ließen wir unsere Waffen senken. Dieser Jemand hatte einen Sack über den Kopf. Es war eine Frau. Hände am Rücken gefesselt. Einer der Dämonen riss ihr den Sack vom Kopf und zum Vorschein kam Ava. Zerzauste Haare hingen ihr im Gesicht. Ihr Mund mit Klebeband verschlossen. Sie machte große Augen als sie uns dann auch erkannte.

[ Ava P.o.V ]

Ich wurde nach vorne gezogen. Diese zwei Idioten hielte mich an meine Armen so fest, dass es schmerzte. Ich machte keinen Ton. Crowley warnte mich schließlich. Wenn ich nur ein Piepsen von mir gebe, dann bin ich tot. Ich wollte nichts riskieren, also blieb ich still. Viel konnte ich sowieso nicht sagen. Das Klebeband hinderte mich daran, meinen Mund zu öffnen.

Es waren ganze drei Schritte bis wir wieder stehen blieben. Nur Sekunden später zog mir der Dämon rechts neben mir den Sack vom Kopf. Es war zwar nicht allzu hell, aber ich brauchte doch eine kurze Zeit mich daran zu gewöhnen. Unter diesem Sack war es schließlich dunkel. 

Als ich dann aufblickte erkannte ich drei Männer. Sam, Dean und Bobby standen vor mir. Waffen in der Hand, die sie aber sinken ließen. 

"Da habt ihr Ava. Unversehrt." Ich gab Crowley einen bösen Blick. So ganz unversehrt -wie er es so schön nannte- war ich nicht. Meine Haare hingen davor. Vor dem blutenden blauen Fleck unter meinem linken Augen. Wie das zustande kam?

Naja... Crowley übergab mich an zwei Helfer. Die brachten mich  in eine Raum und fesselten mich an einen Stuhl. In diesem Raum, der eher eine Art Halle war, standen noch drei weitere Stühle. 

Ich verstand natürlich sofort. Vier Stühle. Vier Halbpropheten. Und als ich mich dann umdrehte, weil ich eine Tür öffnen hörte, sah ich sie. Nacheinander wurden drei Menschen hier rein geführt. Verdreckte Kleidung. Zerzauste Haare. 

Die erste war eine Frau. Bräunliche Haut. Der zweite ein Junge. Blonde Haare. Und als letztes noch eine Frau. Kurze rot-braune Haare, die aber etwas zu lang für eine Kurzhaarfrisur waren.

Und da erinnerte ich mich komplett. Die Inderin Saira Basu. Der Junge aus Kanada, Liam Smith. Und die Französin Emma Vendée. 

Sie wurden alle an die Stühle gefesselt, wobei sie sich nicht wehrten. Alle musterten mich.

Liam saß mir gegenüber. Saira rechts und Emma links von mir. Die Dämonen, die alle hier reingeführt hatten, gingen ein paar Schritte zurück und stellten sich je zu zweit hinter einen der Halbpropheten, ich inklusive.

Die Türe öffnete sich erneut und ich hörte eine Stimme, bei der ich sofort meine Augen verdrehen musste. "Guten Tag meine Lieben!" Crowley. Fröhlich wie immer. Er lief auf uns zu und ging an mir vorbei in die Mitte des Kreises. "Ich wette ihr drei habt keine Ahnung, wer das hier ist?" Alle außer mir schüttelten den Kopf. Schließlich war ich gemeint. "Das hier ist Ava. Sie kommt aus Kansas und ist das selbe, wie ihr." - "Und das wäre?!" unterbrach der Junge ihn. 

Sie wissen es nicht. Sie wurden hier wochenlang fest gehalten und wissen nicht wieso. 

"Ihr alle seid Kinder eines Propheten." Crowley lächelte. Die meisten verdrehten ihre Augen und gaben ein "Ja klar" oder "Ha. Natürlich!" von sich. Nur eine blieb still. Saira. Ich wusste nicht, ob sie das nicht verstand oder ob sie einfach Angst hat und sehr schüchtern ist. 

"Was willst du jetzt machen, Crowley?" fragte ich ihn. "Was hast du vor? Uns umbringen?" - "Aber nein Ava. Ihr seid zu wertvoll. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht euch zu finden, um euch dann umzubringen." 

"Was ist also dein Plan? Wenn du dir so viel Mühe machst?" Ich bekam keine Antwort. Nur ein Lächeln. "Du weißt doch bestimmt, dass die Winchesters mich finden, oder?" - "Ja. Denkst du ich sehe nicht dein Handy in der Tasche?" Ich war geschockt. "Ganz genau. In deiner Jackentasche."

Er machte eine Pause und kam auf mich zu. Er stand direkt vor mir und schaute mich an. Ich hob meinen Kopf und tat das selbe. "Sie werden dich dadurch finden. Und genau das lasse ich zu. Ich lasse zu, dass sie dich aufspüren. Und dann wenn sie genau vor mir stehen, zeige ich ihnen dein Gesicht. Und dann... Dann lasse ich sie vor deinen Augen umbringen. Das wird ein Spaß."

Ich wurde wütend. Ich wollte ich befreien und rüttelte an meinem Stuhl. "Du verdammter Mistkerl!" Ich sah in seinen Augen, dass auch er etwas wütend wurde. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Er holte mit  seiner rechten Hand aus und schlug zu. Ein stechender Schmerz durchdrang meine linke Wange. Meinen ganzen Kopf. Ich verzog mein Gesicht, schloss meine Augen und ließ mein  Kinn auf meine Brust fallen.

"Junge Dame! So redet man nicht mit dem König der Hölle! Hat dir deine Mutter nicht beigebracht, wie man sich gegenüber anderen Leuten verhält?!" Ich schaute auf und sah ihn wieder direkt in seine Augen. "Oh doch! Meine Mutter hat mir alles beigebracht. Wie ich mich gegenüber guten Menschen verhalte. Und wie ich mich gegenüber bösen Menschen verhalte. Aber da du kein Mensch bist kann ich mich gegenüber deiner abscheulichen Persönlichkeit so verhalten, wie ich es für richtig halte." 

Ein weiterer Schlag traf mich. Dieser war fester und hatte das Ergebnis mich bewusstlos zu machen.

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