Kapitel 36

550 25 1
                                    

Ich wachte auf. Stehend. Meine zwei Dämonen hielte mich an meinen Armen fest. Ich konnte nicht sprechen, da Klebeband mir den Mund verschloss. Ich konnte auch nichts sehen. Ein Sack über meinem Kopf versperrte mir jegliche Sicht. Ich wusste aber, dass ich in einem anderen Raum war. Es war kälter. Ich bekam sogar eine Gänsehaut. 

Weil ich nicht richtig stand sondern nur an den Armen der Dämonen hing, stellte ich meine Füße richtig auf den Boden. Als ich dann richtig stand hörte ich Schritte auf mich zu kommen. "Ich warne dich jetzt das einzige und letzte mal. Wenn du nur einen kleinen Ton von dir gibst, dann lasse ich dich auch umbringen." Crowley. Ich nickte und bekam Angst. Seine Stimme war ziemlich ernst. Ich war jetzt nicht mehr so sarkastisch und vorlaut. Nein. Ich bekam wirklich Angst. 

In der Dunkelheit mit gefesselten Händen neben zwei Dämonen. Das sollte einem Angst machen.

Wir blieben noch eine Weile da stehen. Niemand sagte etwas. Man hörte nur meinem Atem. Ich hörte nur meinen Atem. Und meinen Herzschlag. Ich war aufgeregt, wütend und hatte Angst. Keine gute Mischung, wie sich mir dann herausstellte. Durch das Warten wurde alles nur noch schlimmer. Ich malte mir verschiedenste Szenarien aus, was mit mir jetzt geschieht. 

Ich hörte ein schnippen und obwohl ich nichts sah, merkte ich, dass wir verschwanden. Genauso, wie ich mit Crowley verschwunden war. Nur eine Sekunde später standen wir wieder auf festem Grund und ich wurde nach vorne geschliffen. Den Rest kennt ihr ja. 

Also ich war gerade dabei, mich über Crowleys Unversehrt zu beschweren. Meine Wange schmerzte immer noch. Ein stechender Schmerz. Blut lief aus der Wunde und verfing sich teilweise in meinen Haare, die genau diese Wunde überdeckten.

Ich schüttelte meinen Kopf einmal, um die Haare aus meinem Gesicht zu bekommen. Zum Vorschein kam der große grün-blaue Fleck, den Dean sofort bemerkte.

"Was hast du ihr angetan?" fragte er aufgebracht. "Ach das? Das ist nur ein kleiner Kratzer." Ich versuchte mich zu befreien. Aber diese Idioten neben mir hielten mich zu stark fest. Meine Schuhe schliffen über den Boden, während ich immer wieder versuchte nach vorne zu rennen. Dean und Sam waren auch auf dem Weg mir zu helfen, aber Crowley unterbrach sie.

"Wenn ihr sie auch nur anfasst, dann brechen sie ihr das Genick." Dabei deutete Crowley auf die beiden Dämonen, die mich festhielten. Ich hörte auf mich zu wehren und die Winchesters zogen sich wieder zurück.

Wo war Bobby? Diese Frage hätte ich euch zu diesem Zeitpunkt nicht beantworten können. Jetzt wusste ich es. Er hat sich in diesem ganzen hin und her weggeschlichen. Ich habe keine Ahnung, wie er das schaffen konnte, aber er hat es geschafft. Er muss das Dämonenmesser genommen haben, denn neben mir blitzte ein Dämon orange auf und fiel zu Boden. Sofort danach fiel der andere Dämon neben mir ebenfalls auf den Boden. Die Fesseln an meinen Händen wurden getrennt und ich konnte endlich wieder meine Arme bewegen. 

Crowley war schon längst auf dem Weg zu mir, um mich wahrscheinlich wieder weg zu schaffen. Aber genau das verhinderten Sam und Dean. Bobby warf ihnen wieder das Messer zu. Es landete aber auf dem Boden und so musste Sam sich bücken, um es aufzuheben. Bobby aber interessierte das nicht. Er half mir aufrecht stehen zu bleiben und machte sich mit mir auf den Weg nach draußen. Es kamen immer mehr Dämonen auf Sam und Dean zu. Ich lief mit Bobby auf eine Türe zu, die in einen langen Gang führte. Wir waren schon ein paar Schritte weit gelaufen, da drehte ich mich noch einmal  um.

Crowley war verschwunden. Dafür erschienen immer und immer mehr Dämonen. "Sam! Dean! Kommt!" rief ich zurück und sofort fingen sie an auf uns zuzurennen. Dean legte währendessen noch einen Dämon um, aber war deswegen nicht langsamer als Sam.

Als sie uns dann erreichten spürte ich, dass mich jemand hoch hob. Dieser jemand war Dean. Er machte nicht lange halt und rannte sofort hinter Sam und Bobby her, mich in seinen Armen. Hinter uns kamen immer mehr Dämonen, weswegen wir immer schneller wurden. Wir erreichten eine kleine Abzweigung, bei der eine Leiter angebracht war. Dean ließ mich wieder auf den Boden. "Los! Lauft! Ich bin gleich hinter euch!" rief er uns zu und wir machten uns gemeinsam auf den Weg nach oben. 

Bobby zuerst. Dann Sam und Ich und hinter mir dann Dean. Da Bobby der erste war öffnete er eine Luke und helles Tageslicht schien in diesen dunklen Leiter Aufgang. Er stieg nach draußen und half Sam ebenfalls hinaus zu klettern. Als ich dann am Ende dieser Leiter ankam reichte Sam mir seine Hand und zog mich so weit nach oben, dass ich auch hinaus treten konnte. Ich erkannte ein Feld. Es war alles grün und friedlich. "Jetzt macht schon! Diese Luke wird sie nicht lange aufhalten!" rief Dean kurz nachdem er diese schloss. 

Alle rannten weiter und überholten mich. Ich konnte einfach nicht so schnell rennen. Ich war erschöpft, müde und verletzt. Dean drehte sich kurz um und sah das. Er rannte auf mich zu und hob mich genau wie zuvor auch schon hoch und rannte mit mir auf den Armen weiter. "Danke." flüsterte ich. Er lächelte nur. Wir näherten uns einem Feldweg, wo der Impala stand. Dort angekommen schloss Bobby ihn auf und hielt für Dean die Türe für die hinteren Sitze offen. Er setzte mich dann dort hinein, knallte die Türe zu, lief auf die andere Seite des Wagens und setzte sich hinters Steuer. Bobby gab ihm noch die Schlüssel und sofort gab Dean Vollgas, sodass sogar die Reifen etwas durchdrehten.

Supernatural DiaryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt