Meine Liebe des Lebens

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Neno
Mein Freund starrte Mariana an. Alter, der hing an ihr wie ne Klette! Ich seufzte und verkniff mir ein grinsen.
,,Na? Klappt's?" Fragte ich, obwohl ich die Antwort schon kannte: ,,Nee... Wie soll ich sie nur ansprechen?! Sie ist das beliebteste Mädchen im ganzen Internat!" Ich lachte und klopfte ihm auf die Schulter.
,,Der Unterricht geht weiter. Komm." Lenke ich ihn ab und er nickt abwesend. Zusammen laufen wir in die Turnhalle hinein.
,,Heute steht wieder Tiger Karate auf dem Plan!" Rief mein Sportlehrer und schnippte mit seinen Fingern.
Zack, es erschienen Sportmatten.
,,Neno , du machst mit Tim."
Echt jetzt? TIM?! Der war der lahmste, nerdigste und schlechteste (in Sport) ever. Ich gesellte mich genervt zu ihm.
,,Hi..." Flüsterte er schüchtern.
,,Hallo." Grunze ich und bringe mich in Kampfstellung. Er ebenfalls. Wenn auch tollpatschiger. Viel tollpatschiger.
,,Soll ich helfen?" ,,Geht schon." Versicherte Tim mir und ich verdrehte die Augen. Er schien nichts zu bemerken. Puh. Aber jetzt konnte es los gehen! Ich verwandle mich kampflustig in einen Tiger und er sich in eine Fledermaus. Eine Fledermaus?
Ich sprang und erwischte mit meinen Krallen seinen einen Flügel.
Er fängt an, das Gleichgewicht zu verlieren, kriegt sich dann aber doch wieder in die Luft. Nicht schlecht...
Ich startete einen neuen und riss in zu Boden. Gewonnen.
Wir verwandelten uns zurück in siebzehn jährige Jungen und ich rief meinen Lehrer. Tims T-Shirt war völlig kaputt und tiefe Kratzer zogen sich seinen Körper entlang.
Tja, wir werden für die Jagd auf Menschen trainiert. Waschlappen haben hier nix zu suchen.
Blut tropfte auf die polierte Matte. Noch ein Tropfen. Und Tim verschwand von meinem Blickfeld...
Nachdem Unterrichtsschluss war, wurden alle in die Mensa gerufen. Mann, was war nun schon wieder los? Mit meinem Freund schlurfte ich in die Menge und lauschte uninteressiert der Rede: ,,Ich habe euch hier her berufen, weil die siebzehn jährigen unter euch... Nächste Woche auf ihre erste Jagd gehen!" Jubelnder Beifall, ich bin plötzlich ganz Ohr.
,,Aber wir nehmen nur die besten!" Ein buhen folgte. Niemand wusste, wie die Lehrer tickten. Es könnte sogar Tim sein, dieser Nerd...
Als ich meinen Donnerstag Abend mit einem Spaziergang genoss, verließ ich den Campus der Schule und begab mich auf die Straße. Nachts fuhr hier kein Auto. Aber es standen welche.
Abenteuerlustig fummelte ich an dem Auto rum und es konnte losgehen.
Ich raste quasi die Straße entlang und nahm irgendwann einen Wald wahr. Ein Feuer. Vielleicht ein Magier?
Neugierig ging ich auf das flackernde Licht zu und kletterte als Affe auf einen Baum. Es war ein Mensch.
Wenn ich mit der Rasse zurück kam, würden mich alle feiern!
Es war ein Mädchen, vielleicht sechzehn oder siebzehn Jahre alt. Es saß vor dem Feuer, aber kehrte mir den Rücken zu. Ich machte innerlich Purzelbäume. Wenn ich das und dies tat, dann würde... Und dann drehte sich das Mädchrn um. Und blickte direkt in meine Augen. Shit! Ich war wieder ich!
Schnell sprang ich vom Ast auf das erschrockene Mädchen.
Es kreischte. Hatte ich es getötet? Vorsichtig suchte ich nach Lebenszeichen. Und der Mensch entwand sich meinem Griff. Es sprang auf und zielte mit einer Pistole auf mich. Doch ich konnte sehen, dass ihre Hand zitterte. Sie hatte noch nie auf etwas oder jemanden geschossen. Gut für mich, schlecht für das Mädchen.
Ich lächelte provozierend und die Flammen ließen einen kurzen Blick auf ihr Gesicht fallen.
Scheiße! Das Mädchen sah so gut aus! Wieso fühlte ich mich so komisch? Wieso wieso wieso?
Ich hatte Angst in ihren wunderhübschen Augen zu versinken und dachte an einen kurzen, flüchtigen Kuss. Ich war solange nicht mehr verliebt gewesen!
Sie blickte mich perplex an. Anscheinend war sie genauso überrumpelt wie ich. Konnte es sein dass... Nein. Sowas passierte nur in Filmen von diesen Menschen.
Menschen sind Abschaum, Menschen sind nutzlos... Rede ich mir panisch ein, aber es hilft nichts.
Ich spürte wie meine Wangen brannten und mein Herzschlag schneller schlug. Ich war von einem Moment zum anderen in sie verliebt.
,,Okay... Äh... Waffenstillstand?" Schlug ich vor. Ihr verwirrter Gesichtsausdruck sagte alles. Doch ich fühlte, wie ihr Misstrauen stieg. ,,Okay, normalerweise hätte ich dich getötet. Aber..." fing ich an, und sie sprach weiter: ,,Aber du bist anders." Ich wusste einfach nicht, was ich sagen sollte. ,,Ich bin Neno." ,,Red." Erwiderte Sie tonlos. ,,Red also..." wiederholte ich laut. Mann, wie peinlich das war!
,,Aber du wolltest mich doch töten. Weil ich ein Mensch bin." Brachte sie nochmal in die Runde rein.
,,Okay... Also ich bin in dich... Verlie..." Versuchte ich, aber stoppte. Wie würde sie reagieren, wenn ich das Wort ausgesprochen hätte? Die Reaktion war ein Lachen. ,,Du? In mich? Das ist der beste Witz den ich jemals gehört habe!" Sie fing an zu kichern.
,,Hey!" Widersprach ich empört und hörte Rufe. ,,Neno! Wo bist du Mann?" Rief mein Freund von weit weg.
,,Wer ist das?" Zischte Red entsetzt.
,,Mein Freund. Aber ich schwöre, ich werde ihm nichts von dir erzählen." Versprach ich. Sie nickte kurz, dann trat mein Gegenüber das Feuer aus und verschmolz im dunklen Geäst.
,,Sehen wir uns wieder?" Flüsterte Ich.
,,Vielleicht, Neno. Vielleicht." Hörte ich Red noch, dann kommt mein Freund auf mich zu. ,,Wir haben uns Sorgen gemacht!" Konfrontierte Er mich.
,,Hatte nur ein bisschen Spaß." Sagte ich und wir gingen zum Auto.
,,Wieviel Uhr ist es?" ,,Echt jetzt? Du verschwindest zwei Stunden lang und fragst DAS?" Dann fing er an zu prusten und dann zu lachen. Müde grinste ich die ganze Fahrt vor mich hin.
Red. Red, meine Liebe des Lebens.

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