Deadline for Humans

Die Hybrid

Lucius Mainheart
Ich höre Mainus Schritte hinter mir. Doch an den schleifenden Geräuschen hörend hat er jemanden mitgebracht.
,,Mainus! Wen bringst du den her?", säusele ich, meine Worte von Sarkasmus triefend. Hybriden hätten mit auf der Todesliste stehen sollen. Wieso hatte sie keiner 'gereinigt'?
,,Nicht den erhofften. Aber einen Hochverräter persönlich!" Mainus zerrt einen älteren Mann in meine Sicht. ,,Er wollte sie hintergehen. Töten.", erklärt Mainus. ,,Töte ihn. Qualvoll.", befehle ich und will mich abwenden, aber er fällt auf die Knie. ,,Ich kenne die Hybrid!", krächzt er. ,,Ach ja?", hake ich interessiert nach. ,,Ja. Sie hat mir vertraut. Doch ich bin mir sicher dass ich ihr Vertrauen zurückgewinnen kann.", erzählt er eifrig, um sein schändlich kleines Leben zu retten.
,,Wie heißt du?", frage ich ihn. ,,Leonardos.", stellt er sich vor.
,,Und die Hybrid... Lilly.", fügt er nach einer Pause hinzu. ,,Was hast du gesagt?!", brülle ich in sein Ohr.
,,Lilly Smith. Und falls es dich interessiert... Sie liebt dich noch. Obwohl ich nicht verstehe weshalb man DICH lieben sollte.", sagt er abschätzig und spuckt auf meine Füße.
,,Sperr ihn ein, aber bring ihm neue Sachen und was er sonst will. Macht er Ärger-", befehle ich Mainus und ziehe mir mit meinem Finger einen Strich unter meiner Kehle. Mainus nickt und schleppt Leonardos hinaus.
Lilly... Wie konnte sie so etwas tun? Wie kann sie so etwas tun? Meine Finger verkrampfen sich um die Kette, die ich Lilly vor vielen Jahren schenken wollte, doch ich nie dazu kam. Ich rief Mainus, mein Geduldsfaden bis zum Ende angespannt. ,,Such mir den Standort von Lilly. Schnell!" Mit einem seufzen beobachte ich Mainus, wie er den Raum verließ.
Ich musterte den Flur. Der Flur, der eine Tür hatte, die mich zu Lilly führen würde. Wie vom Tod gehetzt öffnete ich alle Türen. Ein Mädchen kam vorbei und ich frage sie, ob sie weiß wo sich Lillys befindet. ,,Entweder ,In der Schenke' oder in ihren Räumen.", beantwortet sie meine Frage nüchtern und läuft davon. Wahrscheinlich hatte sie hier niemals Lucius Mainheart erwartet. Mit energischen Schritten öffne ich die Tür. Ich sah zwei Zimmer, da wo Lilly schlief und aß, und in einem kleinen Raum danach einen Raum, den sie wahrscheinlich für das schreiben von Briefen benutzt. Plötzlich entdecke ich sie in der Ecke.
,,Lilly!", mache ich sie auf mich aufmerksam. Doch sie reagiert nicht.
,,Du bist auch nur ein Lügner, oder?", zischt Lilly ohne mich anzusehen. ,,Was meinst du?", frage ich hysterisch.
,,Du warst nur ein Mensch. Und jetzt... Durch das Seelen rauben bist du zu dem geworden!", schreit sie mich an und ich starre sie mit wütendem Blick an. Lilly starrt zurück.
,,Was redest du?! Seelenräuber sind schon lange alle getötet!", protestiere ich. ,,Du hast deine Vergangenheit vergessen. Deswegen weißt du es nicht.", erklärt Lilly tonlos und steht auf. ,,Du weißt, dass ich Dich liebe, oder?" Vorsichtig nähere ich mich ihr.
,,Und woher soll ich das wissen?", entgegnet sie stur. ,,Nimm." Ich hole die Kette hervor. Lilly blickte abwechselnd zu mir und der Kette. ,,Ein Engel.", flüsterte sie und nahm die Kette an sich. Ich beobachte wie sie den Engel Anhänger berührt und sorgsam über ihn streicht. ,,Danke. Aber... Wenn du schon immer wusstest... Wo du mich findest... Wieso kamst du nicht?", wollte Lilly wissen. ,,Ich weiß nicht. Der Funken Hoffnung, der erlischt, dass du noch am Leben bist? Die Angst dir gegenüber zutreten?" Auf einmal umarmte sie mich. Ihr darf nichts geschehen. Lilly Smith, du bedeutet mir einfach zu viel...