Neno
Ich wachte neben Darryl auf. Im Hintergrund sah ich noch verschwommen, einen dürren, groß gewachsenen Mann, der an einer Werkbank herumwerkelte. ,,Darryl, wer ist das?" Fragte ich angespannt.
,,Ich bin Fyrtillus. Ich bin Heiler, um genau zu sein." Ein Heiler?
,,Es ist schön zu sehen, dass du bei Bewusstsein bist. Ich vermute aber, dass meine heilenden Kräfte nicht der einzige Grund waren weshalb du so schnell geheilt bist. Ich denke, ein Hybrid hat hat mit Seher Fähigkeiten und Illusionen gearbeitet um dich zu retten. Du warst halb geheilt, als der junge Herr hier zu mir kam." ,,Aber Hybriden sind doch ausgerottet worden..." murmelte ich vor mich hin.
,,Lucius Mainheart kann nicht alles aufhalten. Nicht Menschen, nicht Hybriden." Wand Fyrtillus ein. Es schien, als würde er einen leichten Hass gegen Lucius Mainheart hegen.
,,Danke. Ich schulde Ihnen etwas."
sagte ich und richtete mich kurz stöhnend auf. ,,Walte aber Vorsicht. Der Seher hat wahrscheinlich ein Teil von sich selbst an dich übergeben. Ich weiß nicht genau, welche Fähigkeiten du bekommen hast, oder ob deine Kraft überhaupt in einer Weise verändert wurde, aber verbunden seid ihr auf jeden Fall." Ich nickte dankbar und erzählte Darryl draußen, das wir Red finden mussten. ,,Wieso?" Fragte er. ,,Vielleicht liegt das Schicksal von zwei Welten in meiner Hand..."
,,Wie meinst du das?" Hakte Darryl verwirrt nach, nachdem wir eine Weile in Stille gegangen waren. ,,Wir werden verfolgt. Weil ich- Irgendetwas mit diesem Schicksal Gelabere zutun habe, aber keine Ahnung habe, was. Aber wir müssen uns zusammentun um herauszufinden, was damit gemeint ist." Ich sah meinen Freund an und bemerkte, dass er noch immer Fragen hatte, sie aber erstmal aufschob.
,,Neno... Was sollen wir tun wenn wir Red finden? Soll ich unsere kurze Beziehung... Verschweigen?" Es nagte an ihm, er zermaterte sich wahrscheinlich schon lange den Kopf nach dem Kuss. Er wusste von allem. Doch wie sollen unsere Beziehungen weitergehen? Ich seufzte. ,,Zuerst konzentrieren wir uns auf den Teil, wo wir Red finden müssen." Prokrastinierte ich die Dreieck Beziehung. ,,Wohin geht es zum Internat?" Darryl starrte mich voller Furcht an. ,,Wir müssen ein Schwert finden, das für Red geeignet ist." Erklärte ich meine Forderung ihm.
,,Ich weiß wie wir mit einem anderen Weg an Schwerter kommen." Sagte er. ,,Wie?" Mein Freund zeigte auf ein Haus am Waldrand.
,,Verkauft er Schwerter?" Fragte ich nach. ,, Ich habe gehört, er erschafft sie sogar." Grinste Darryl selbstsicherer als zuvor und ich ließ mich von seiner Sicherheit anstecken.
Als wir das Haus betraten, erwartete ich einen Schmied. Ein Mann mit einer schwarzen Schürze, einem breiten Körperbau und ein rußbeschmiertes Gesicht. Doch ich lag falsch. Die Schmiedstelle war niergendwo zu finden und der flächige Raum ähnelte einer Handwerkstatt. Noch dazu schaute statt einem mir vorgestellten Schmied eine Frau von ihrer Holzschnitzerei hoch und lächelte uns freundlich an. ,,Was kann ich für euch tun?" Darryl antwortete schnell auf ihre Frage, obwohl er wahrscheinlich genauso erstaunt schien wie ich: ,,Wir brauchen ein Schwert." Die Frau zeigte auf Schwerter und Dolche die an der Wand hingen. ,,Ich habe alles was ihr braucht. Dolche, Lang- und Kurzschwerter..." fing sie an aufzuzählen, aber ich stoppte sie: ,,Wir brauchen Magier Waffen. Schwerter, geschaffen von Magiern." Die Schmiedin funkelte mich wütend, fast verletzt an. ,,Diese Art von Schwertern schmiede und verkaufe ich nicht mehr.
,,Weshalb nicht?" Bohrte ich nach. Stumm zog sie nur ihre ledernen Handschuhe aus. Besäht mit aufgeschlitzten Wunden, mit der Zeit verwandelt in Narben. ,,Ich bin ein Hybrid. Halb Mensch, halb mit der Fähigkeit gesegnet, Magische Gegenstände zu erschaffen." Sie spuckte aus, danach fuhr sie fort: ,,Doch mit der Zeit merkte ich, dass die Wunden tiefer sein mussten, um ihre wahre Kraft in den Schwertern zu erhalten. Also schnitt ich tiefer. Die Wunden hörten auf richtig zu heilen, sagte mir Fyrtillus, und wenn ich weitermache-" Sie seufzte und verdeckte ihre Hände wieder mit den Handschuhen. ,,Wir brauchen ein Schwert. Ich besitze die anscheinend die Fähigkeit, diese Welt zu verändern, das Schicksal zu ändern. Doch zu meinen Verbündeten gehört ein Mensch. Deshalb braucht sie ein Schwert zur Verteidigung. Also bitten wir dich: Hilf uns ein letztes Mal." Bat ich die Frau und blickte ihr entschlossen in die Augen. ,,Nun Gut," sagte sie nach Abbruch unseres Blickkontaktes. Ich brauche den Stahl aus dem Keller, Du! Hol mir den Stahl, der im Licht blitzen zu scheint!" Befahl sie Darryl gereizt. Es fiel ihr schwer, aber sie vertraute mir. Obwohl ich und Darryl Magier und komplette Fremde sind. ,,Und du, erzähl mir von eurem Menschen."
Ich holte mir einen abgeschleiften, leichten Baumstumpf und setzte mich vor der Schmiedin hin. ,,Sie hat orangene Haare und braune Augen, die einem das Herz zerschmelzen lassen. Sonnengebräunte Haut..." Die Sehnsucht nach Red wurde plötzlich stärker. ,,Und ihre Charakter Eigenschaften?" Hakte die Frau angestrengt nach. ,,Red ist schlau und misstrauisch, was natürlich in dieser Welt voll mit Magiern ist. Sie sorgt sich um die Menschen, die ihr wichtig sind aber lässt oft auch ihre Instinkte vor." Zählte ich auf. ,,Danke. Mehr brauche ich nicht." Schnitt sie mich bei der Aufzählung ab und nahm den Stahl von Darryl entgegen. Sie sprach fremde Worte, danach tauchte nach einem grellenden Licht eine Schmiede vor ihr auf. Sachte legte sie den Stahl ab und schnitt sich in die Hand. Blut tröpfelte in eine Kuhle. Sie sprach weitere Worte und eine aufgetauchte Flüssigkeit vermischte sich mit ihrem Blut. ,,Ich brauche deine Hilfe." Wies mich die Schmiedin an und ich gehorchte schnell. ,,Halte die Flüssigkeit ständig in Bewegung." Ich nickte und nahm einen geschnitzten Stab aus nächster Nähe.
Währenddessen fing die Frau an zu schmieden. Sie erhitzte den Stahl, faltete und schmiedete ihn mehrmals. Dafür nahm sie Darryls Hilfe, der mit einer Zange den Stahl festhielt. Langsam begann das besohlen. Die Schneidleiste und die Griffangel wurden mit unserer Hilfe geschmiedet. Als das unvollendete Schwert noch heiß ist, wies mich die Schmiedin an, die Flüssigkeit mit meinem Blut zu ergänzen. Ich Stich mir in den Finger und tröpfelte zwei Tropfen hinein. Danach füllte sie die Flüssigkeit in der Kuhle in eine Schüssel um und sprach wieder Worte, während sie die Flüssigkeit auf dem ganzen Schwert verteilte. Leuchtene Schriftzeichen erschienen, dann dämmten sie ab und verschwanden fast. Die Frau beschliff das Schwert noch, danach wickelte sie an den Griff eine hauchdünne Schicht von einer uns unbekannten Art von Lederähnlichem Gebilde.
Es war der nächste Morgen, als sie uns das Schwert überließ. ,,Es ist ein Klatikus. Wenn ihr es dem Menschen übergibt, sagt ihr, sie soll gut darauf Acht geben und ehrliche Schlachten kämpfen." Waren die letzten Worte der Schmiedin, bevor sich die Tür hinter uns schloss. Ich bestaunte das Schwert. Es sah wie ein normales Schwert aus und fühlte sich auch so an. Doch das war einer der Fähigkeiten des Klatikus' Schwertes. Ich kann die wahren Fähigkeiten nicht aktivieren, Red schon. Mit ihr müssen wir überlegen, wie wir das Schicksal in die Hand nehmen werden...
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Deadline for Humans
FantasyDie Ära der Menschen ist vorbei: Magier erheben sich wieder und rächen sich für die Opfer der Hexenverbrennung. Der Anführer: Lucius Mainheart. Ob er gestürzt werden kann und das Gleichgewicht der Welt wiederhergestellt werden kann? Niemand kann es...