Eine gefährliche Mission

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Nele
Als ich aufwachte, war Paulie verschwunden. Ich erinnerte mich nur noch  schmemenhaft an einen Traum. Paulie, mit eisigen Augen, mit einem Dolch mich und meinen Vater angreifend. Und Lilly, in den Armen eines Fremden.
Ich redete mir ein, dass das alles nur ein dummer Traum sei und machte mich weiter auf die Suche nach ihr.
Plötzlich stieß ich gegen einen Jungen.
,,Entschuldigung.", murmelte ich. ,,Nicht schlimm."
,,Weißt du wo Paulie ist?",  Fragte ich.
,,Die Generälin ist auf einer Mission. Sie wird sich mit der Südlichen Rebellentruppe treffen und mit der Seherin dort über die Geschehenisse reden. Die Seherin wurde nämlich von Lucius Mainheart gefangen genommen entfloh aber durch einen Hybriden. Mehr darf ich nicht sagen." ,,Seit wann ist sie weg?", Hakte ich nach. Vielleicht gab es die Möglichkeit, sie noch einzuholen...
,,Seit dem Morgengrauen. Falls du meinst, du kannst sie noch einholen, liegst du falsch.", Zerstörte er meine Hoffnungen nüchtern. ,,Gibt es noch etwas, was ich tun kann bis sie wieder kommt?" ,,Hier in der Nähe liegt ein Vernichtungslager. Wir hatten vor, es heute Nacht zu zerstören. Aber die Generälin hat befohlen, dass du in keine Missionen involviert sein darfst.", Wies er mich an.
,,Ich komme mit, egal was Paulie gesagt hat.", Entschloss ich mich laut doch er schüttelte den Kopf. ,,Das kann ich nicht zulassen.", Widersprach er.
Wir starrten uns gegenseitig fest in die Augen, jeder ohne Absicht den Blickkontakt zu senken. ,,Gut.", Sagte er nach einer Weile und ich grinste. ,,Aber auf deine eigene Gefahr. Ich nehme aber keine Verantwortung wenn du nicht mit allen Körperteilen zurückkommst oder stirbst." Seine Betonung lag besonders auf dem Sterben. ,,Einverstanden."
,,Dann bis heute Nacht. Und noch etwas: Ich bin Leutnant Mayer." Nach diesen Worten ging er weiter. Ich kletterte die Leitersprossen hoch und schob die Platte zur Seite. Sofort fielen mir die Sonnenstrahlen die durch das Geäst glitten, auf. Alles schien so friedlich, fröhlich, entspannt. Ganz anders, als es normalerweise schien.
Wenn es Nacht wird, werde ich bereit sein. Und der Rebellion helfen.
,,Aufstehen.", flüsterte eine Stimme in mein Ohr, wodurch ich fast aus dem Bett fiel. ,,Eine Warnung wäre auch gut gewesen...", grummelte ich müde. ,,Eine Warnung gibt es bei Magiern nie.", Belehrte der Leutnant mich und warf mir einen Ball zu. ,,Eine Ardar Bombe. Sie explodiert nicht direkt, sondern verteilt beim Aufprall Funken. Dadurch kommt es zu mehreren mittleren Explosionen. Außerdem gibt keine Ausrüstung mehr für dich, weshalb du im Hintergrund bleiben solltest.", Informierte er mich schnell und fügte nur noch hinzu, dass wir uns draußen treffen würden, bevor er mich verließ und wahrscheinlich mit den anderen Rebellen etwas besprach.
Nachdem ich mich schlaftrunken zu den anderen gesellte und wir die Leiter hochstiegen, hatte ich ein mulmiges Gefühl im Bauch. Als sie die Platte zugeschoben hatten, gab es kein Zurück mehr. Das wusste jeder von uns.
Leutnant Mayer führte uns zu einem Hügel, von wo wir das Lager sehen konnten. Neue Gefangene wurden gerade eingeliefert. Er teilte uns in zwei Gruppen ein. ,,Gruppe 1: Plündern den Konvoi, zerstört die Wagen und bringt die Gefangenen in Sicherheit. Gruppe 2 kommt mit mir. Hat jeder verstanden was er tun muss? Gut!", Rief er und ich folgte ihm in das Vernichtungslager hinein.
Es war dunkel und kalt. Die Magier kontrollierten jeweils zwei Bereiche. Mayer flüsterte uns weitere Anweisungen zu und zwei von uns warfen Ardar Bomben auf die Vorräte des Lagers. Mit einem zischen verteilten sich die Funken und explodierten. Kleines Chaos brach aus. Ein Wassermagier löschte schnell den Feuerausbruch, bevor es auf andere Dinge springen konnte.  Andere Magier suchten in der Dunkelheit nach den Eindringlingen. Weitere Anweisungen. Leise Morde. Ein Dolch eines Rebellen glänzte rotsilbern im Mondlicht. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken, aber ich versuchte mir die Angst nicht anmerken zu lassen. ,,Die Bahn ist frei. Du kommst mit mir." Leutnant Mayer ging vor, ich hechtete ihm nach. ,,Was tun wir jetzt?", keuchte ich. ,,Du wartest hier.", flüsterte er. Ich wusste, es würde nichts  in dieser ernsten Lage bringen, ihm zu widersprechen, weshalb ich mit Ja antwortete und ihn angespannt mit den Augen verfolgte. Als er den Eingang eines Gefangenentraktes erreichte, atmete ich erleichtert aus. Nun musste ich die Ablenkung schaffen.
Ich fühlte die Ardar Bombe in meiner Hand. Stellte ich mir das nur vor oder war sie schon immer so schwer geworden? Was wenn ich etwas falsch machte? Ich schloss die Augen und atmete ein und aus. Ein und aus. Dann warf ich so gut ich konnte so weit weg von dem Leutnant wie möglich. Nach der Explosion beruhigte ich mich wieder etwas. Magier liefen zur Explosion und verließen ihre Posten. Der Leutnant konnte nun die Gefangenen befreien, da die anderen Rebellen ihnen den Weg zeigten. Alles lief wie am Schnürchen. Ein Lächeln schlich sich auf mein verschwitztes Gesicht. Es war so gut wie vorbei.
Auf einmal spürte ich eine kalte Klinge an meiner Kehle. ,,Keine Bewegung. Ein Schritt weiter, und du bist tot."

Deadline for HumansWo Geschichten leben. Entdecke jetzt