Jengals Geschichte

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Minax
Ich starrte den Jungen an und drehte um, doch er hielt mich am Arm fest.
,,Was ist?" Fragte ich gespielt genervt. In echt lief mein Gehirn auf Hochtouren. Er weiß das ich ein Habling bin. Das bedeutet Angst. Das bedeutet meinen Tod.
,,Du. Ein Halbling? Aber..." Verzweifelt riss ich mich los und rannte davon. Doch er kam hinterher. ,,Warte!" Keuchte er hinter mir und ich drehte mich zögerlich um. ,,Was du nicht weißt ist..." er stockte, als wäre er sich nicht sicher, ob er das was er vorhatte mir zu sagen wirklich machen wollte.
,,Es ist so das..." Wir werden plötzlich unterbrochen. Hinter ins taucht ein junger Mann auf. Er hechtet an uns vorbei und wirft uns nur einen kurzen Blick zu, dann ist er schon weg.
,,Komm." Sagte ich entschlossen und zog den Jungen mit. Mir fiel auf, das ich ihn noch gar nicht nach seinem Namen gefragt hatte.
,,Wie heißt du?" Flüsterte ich, als wir dem Mann hinterher schlichen. Erst schaute er wegen der Frage verwirrt, danach fasste er sich und antwortete leise: ,,Ray."
Ich nickte ihm zu und zeigte auf den nächsten Baum, wo wir uns verstecken würden. Ray formte ein: ,,Okay" mit seinem Mund und sprintete dorthin. Ich folgte ihm.
,,Und jetzt?" Ich überhörte ihn fast, weil ich so auf den Mann vor uns fokussiert gewesen war. ,,Schau mal!" Zischte ich ihm ungeduldig zu und er sah was ich meine. Der Fremde ging auf das Zelt des Alten Mannes zu, der mir wie ein Vater ans Herz gewachsen war.
Jeder empfand ihn so wie ich. Wir alle schienen eine Familie gebraucht zu haben und hatten sie bei ihm gefunden. Unser Vater Jengal.
Ich verbannte die Gedanken an meinen leiblichen Vater und konzentrierte mich wieder auf den Mann, der sich nun im Zelt befinden müsste.
Beim Zelteingang angekommen versuchte ich Wortfetzen mit zubekommen:

Jengal: Was wollen Sie?
Mann: Man schickt mich vom
Jengal: Verschwinden sie!

Das war kurz... Ray und ich ließen uns alarmierend ins Gras fallen um nicht entdeckt zu werden. Es funktionierte. Der Fremde verschwand in einem Portal. ,,Kommt herein. Was habt ihr gehört?" Wir schreckten auf, als Jengal auf einmal vor uns stand.
,,Nicht viel." Nuschelte Ray kleinlaut und stand auf. Ich tat es ihm nach und der Blick des Alten blieb an mir hängen. ,,Nur das jemand den Mann geschickt hat und Sie nicht darüber erfreut waren..." Jengal musterte mich noch kurz, dann ließ er von mir ab und schickte Ray zu den Pferden.
Ich wollte ihm nachgehen, aber der alte Mann hielt mich auf. ,,Bleib hier." Befahl er mir ernst und ich lief mit ihm zurück in sein Zelt.
,,Lange war es her, seit ein Bote von Xaylir zu mir kam." ,,Xaylir?" Unterbrach ich Jengal neugierig.
,,Ja. Ein egoistischer Kriegsherr, loyal zu allen die gegen Menschen waren. Oder gegen Halblinge." Er betonte das Wort Halblinge und ich musste schlucken.
,,Und weshalb war der Bote... Hier?"
Angst und Panik verdeckte meinen Verstand und ich hörte nur noch halb zu. Falls Jengal überhaupt sprach.
Etwas warmes ließ die Angst wieder verpuffen. Es war eine Umarmung von ihm. Der alte Mann hielt mich in seinen Armen wie ein kleines Kind das Trost brauchte. ,,Danke." Hauchte ich schwach und er löste sich von mir.
,,Ich war vorher in einem 'Vorstand' tätig, welcher gegen Halblinge und Menschen gerichtet war. Eines Tages bekam meine Frau ein Kind, das ein Halbling war, obwohl meine Frau und ich beide Magier waren. Ich log alle an, mein Sohn zeigte schon Elementare Kräfte, aber das tat er nicht. Er ließ Sachen schweben. Und eines Tages fand ein Mann im Vorstand mit hohen Rang heraus, dass mein Sohn ein Halbling war. Er tötete ihn ihn einer Gasse." Jengal machte eine Pause und schien plötzlich doppelt so alt zu sein.
Mit belegter Stimme fuhr letztendlich fort: ,,Ich tötete ihn als Rache. Und das niemand vom Vorstand jemals von meinem Sohn erfuhr. Am Ende trat ich aus dem Vorstand aus und schwor alle Menschen und Halblinge als gleich zu betrachten. So wie mein Sohn es sich bei allen anderen gewünscht hätte." Der alte Mann seufzte schwer uns zwang sich zu einem Lächeln.
,,Also sagten sie deshalb nicht, das ich ein Halbling bin?" Hakte ich nochmal nach. ,,Ja. Und es gibt noch einen Mischling im Lager. Dem du selber schon begegnet bist. Doch wegen seiner Elementar Kraft konnte er sein Halbling Da sein immer gut verstecken."
Jengal lachte amüsiert, als er meinen irritierten Gesichtsausdruck sah.
,,Nein Sie meinen doch nicht etwa..." Mein Magen zog sich zusammen, als ich an die Momente dachte, wo ich ihn geärgert hatte. Er wollte mir nur sagen das... ,,Ich werde dir bald sagen müssen, was Xaylir von mir wollte..." hauchte Jengal, aber ich hörte es nicht mehr. Sondern suchte Ray.

Deadline for HumansWo Geschichten leben. Entdecke jetzt