Schuld

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Lucius Mainheart
Ich starre Lilly nach. Als sie den Ausgang ansteuert und das Gebäude verlässt, befreie ich aus meiner Erstarrung und laufe ihr nach. Doch eine teuflische Stimme riet mir davon ab.

Du bist Schuld. Du. Nur du. Du hast sie verloren, seit dem Augenblick, als du die Macht an dich gerissen hast. Sie im Stich ließt. Du allein bist Schuld.
HÖR AUF!

Ich atme ein und aus, es schien als würde mir die Luft abgeschnitten werden. Die Stimme verstummt.
Ich renne weiter, schneller und schneller. ,,Lilly!", schreie ich verzweifelt. Am Ende hatte die Stimme doch recht. Ich war Schuld...
Anstatt einer Antwort ändert sich die Umgebung. Wir laufen nun in einem Arkadengang. Ich höre Stimmen.
,,Zauber noch etwas!"
Lilly. Als Hybrid hat sie die seltene Fähigkeit Illusionen zu erschaffen...
Das heißt, das ist nur eine Illusion. Nur die Vergangenheit.
Ich erinnere mich an den Gang. Der Arkadengang war von der Universität, an der der Cousin von Lilly studiert hatte. Gerüchte sagen, er wurde hintergangen und starb an dem Versuch, sich zu rächen...
Doch dies geht nicht um ihn. Es geht um Lillys Erinnerungen.
Wird saßen in dem Moment auf der Wiese vor der Universität. Ich suche schnell nach uns und sehe mich, rote Rosen haltend. Schnell nähere ich mir selber und schaute zu, was genau geschah: Früheres Ich und frühere Lilly lachen, als er ihr den Strauß gibt. Dann küssen sie sich. ,,Bleib bitte.", bittet sie den jüngeren Lucius Mainheart lächelnd, als er aufstehen will. Glücklich lässt er sich zurück ins Gras sinken.
,,Wieso kann ich kein Zauberer sein?", hinterfragt sie plötzlich. ,,Weil du du bist Lilly. Du bist ein Mensch und ich ein Magier. Aber wir unterscheiden uns nicht so viel wie du denkst."
,,Wir unterscheiden uns nicht so viel wie du denkst...", wiederhole ich wie in Trance. Früherer Lucius starrt mich an, als hätte er mich gehört, weshalb ich wieder in den Arkadengang gehe.

Wir unterscheiden uns nicht.

Ich sehe Lilly in der Ferne, sie schaut zurück, die Illusion ebbt ab. ,,Lilly! Bitte!", brülle ich. Lilly bleibt kurz stehen und offenbart in ihrer Hand einer derselben Blumen, die sie mir gab, bevor sie verschwand. Ich schaue wie gebannt zu, wie die Blume auf den Boden fällt. Es scheint Unendlichkeiten zu dauern. ,,Lilly!", versuche ich es wieder. Die Blume fällt. Und fällt.
Als ich fast Lilly erreiche, stellt sie sich als eine weitere Illusion heraus.
Ich hebe die Blume auf und fixiere meinen Blick auf sie. Wut und Trauer brodelt in mir auf, Feuer verbrannte fast den ganzen Stängel. Bevor der letzte Teil sich in Asche verwandelt, höre ich auf und knipse den Stiel es kurz vor dem Blumenkopf.
Anstatt der Stimme Recht zu geben, werde ich mich nicht von irgendetwas ablenken lassen und Lilly wieder verlieren, nur durch meine Blindheit. Ich werde sie finden. Und falls ich sie finde, werde ich ihr sagen, was ich empfinde.

Sie will dich nicht sehen. Das macht keinen Sinn.
NEIN!

Egal wie sie reagieren wird, es ist ihr überlassen, ob sie für immer aus meinem Leben verschwindet oder nicht...


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Tja, endlich habe ich es geschafft, dieses Kapitel fertig zu schreiben. Bestimmt kann man sehen, dass ich nicht gerade gut bin mit Liebesgeschichten... 😆😅
Ich hoffe es war okay-
Schönen Tag/Nacht/Morgen noch!

Deadline for HumansWo Geschichten leben. Entdecke jetzt