ꜱᴘɪᴛᴇꜰᴜʟ ʟᴜꜱᴛ || taekook

-06-

pov. Jungkook

Mich umsehend lief ich neben Jimin, wie er sich vorgestellt hatte, her und lauschte seiner Beschreibung über die Schule. Der Junge vor mir kam sehr nett und aufgeweckt rüber. Er hob sich durch seine Tattoos und Piercings deutlich von den anderen Schülern ab und erinnerte mich etwas an Taehyung.

Wir liefen gerade zusammen durch die oberste Etage der Schule und Jimin zeigte mir die Chemie Räume. Ich hörte ihm gerne zu. Seine Stimme war sehr angenehm und er erklärte alles auch sehr verständlich.

"Naja du weißt ja, dass das hier eine Privatschule ist, deswegen auch die ganzen arroganten Bonzen hier. Am besten redest du mit denen gar nicht und bleibst bei mir. Du bist mir echt sympathisch und ich will nicht das du so ein Snob wirst", lachte Jimin mir hell entgegen und begann danach wieder auf seinem Lippenpiercing herumzukauen, was wohl eine Angewohnheit von ihm war.

"Ich mach mir nicht wirklich was aus materiellen Dingen, also komme ich deinem Tipp gerne nach", zwinkerte ich leicht und sah durch die großen Fenster, die sich wie eine Wand auf der rechten Seite durch den Schulflur zogen. Jimin und ich hatten schon die erste Doppelstunde verpasst, da er mich ja rumführte und wir machten extra eine große Runde, weil Jimin nicht in den Matheunterricht wollte, was ich nur zu gut verstehen konnte.

Es war Pause und demnach waren die Gänge leer und auf den Pausenhof tummelten sich die Schüler in die verschieden Klischee Gruppen einer Schule rum. Mein Blick glitt über die Nerds zu den Sportlern, zu denen ich mal gehört hatte, rüber zu den Snobs die ihre Strickjacken als Schals verwendeten. Zum Ende schwebte mein Blick zu dem Kirschbaum unter dem ich Namjoon und Seokjin erkennen konnte, die dort mit ihren Freunden drunter saßen. Sogar Taehyung lehnte bei ihnen an dem großen schönen Baum und beobachtete das Treiben auf dem Schulhof.

"Von Taehyung hältst du dich lieber fern. Er ist ein Arschloch", meinte Jimin als er meinen Blick auf den Lockenkopf bemerkt hatte und lehnte sich gegen die Fensterwand. Ich schmunzelte leicht und sah wieder zu Jimin.

"Würde ich gerne, aber der Typ ist mein neuer Stiefbruder. Also muss ich ihn wohl ertragen."

Jimin schaute leicht verwirrt und legte seinen Kopf schief, fuhr sich dabei durch seine Haselnuss braunen Haare, die perfekt gestylt waren und seinen ganzen Look mit der schwarz pinken Gucci Lederjacke abrundeten.

"Dann bist du der Sohn von Jieuns neuem Freund. Mein Beileid bei den Stiefbrüdern, aber wenigstens hast du Jin. Wir beide sind schon seit dem Kindergarten befreundet."

Ich fand etwas komisch das Jimin wohl von beiden Brüdern redete, denn eigentlich war Namjoon echt cool und nett. Leicht lachend zuckte ich mit den Schultern und nickte leicht.

"Ja ich bin sein Sohn und stimmt, Seokjin ist wirklich eine nette Seele."

"Willst du zu ihnen? Ich kann nicht hinbringen, aber dann müsste ich abhauen, Taehyung macht Stress, sobald ich in die Nähe seines Bruders komme. Frag mich nicht wieso", schlug Jimin mir vor und stieß sich wieder von den Fenstern ab. Ich schüttelte sofort den Kopf. Ich würde lieber bei Jimin sein als in Taehyungs Nähe. Er machte mir einfach nur schlechte Laune.

"Nein nein, können wir was zusammen machen? Ich will nicht gerne zu Taehyung, wir können uns gerne zusammen von dem ätzenden Ding fernhalten."

Jimin grinste nur und schlang einen seiner tätowierten Arme um mich und zog mich den Gang entlang zu einer Tür.

"Gerne doch. Dann lass uns in die Cafeteria, ich habe echt Hunger~"

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Ich folgte Jimin gerade durch die Empore zu dem Eingang der Cafeteria. Allein bei dem Anblick der vielen Menschen, die sich in dem großen Raum an den weißen Tischen tummelten, musste ich stark schlucken. Ich war nie gerne unter so vielen Menschen, aber das ließ sich jetzt wohl nicht vermeiden.

"Komm, wir können uns vordrängeln", grinste Jimin leicht und zog mich an meinem Arm an der großen Schlange, die vor der Essensausgabe stand, einfach vorbei und zeigte bei dem komischen Blick der Küchenfrau irgendeinen Ausweis vor.

Sofort begann dir Frau uns beiden Pommes und Soßen, sowie zwei Onigiri auf zwei Tabletts zu legen und reichte sie Jimin, welcher noch nach zwei Cola aus dem Kühlschrank neben der Bedienung griff und mir dann auch schon das graue Tablett in die Hand drückte.

"Als Schülersprecher darf ich mich vordrängen und bekomme gratis Essen. Der einzige Grund warum ich diese Rolle angenommen habe", zwinkerte er mir zu, worauf ich nur etwas verblüfft lachen konnte.

Jimin war wirklich cool.

Jetzt hatten wir die Hürde, die Riesen Schlange zum Anstehen überstanden, aber der nächste Punkt auf der Liste war das Finden eines Platzes zum Sitzen. Denn irgendwie schien es als hätten die hier mehr Schüler als Sitzplätze. Der einzige freie Platz war hinten in der Ecke, der voll verglasten Mensa, am Tisch an dem Namjoon und Jin mit ihren Freunden saßen, von Taehyung keine Spur. Ich hatte nicht wirklich Lust im Stehen zu essen, weswegen ich Jimins Arm ergriff und ihn einfach mit zu dem Tisch zog.

"Oh Hey Chim und Kookie, setzt euch", lächelte Jin uns sofort entgegen und zog Namjoon etwas näher an sich, sodass Jimin und ich uns auch auf die Bank quetschen konnten. Ich lächelte Seokjin dankend an, dieser Junge war wirklich lieb.

"Das ist Jungkook, von dem ich dir erzählt habe", sprach Namjoon zu dem rothaarigen, der mit an dem Tisch saß und mich aufmerksam musterte. Es war der gleiche der heute Morgen bei Jin stand. Er hatte ein leichtes Grinsen auf den Lippen liegen als er mir leicht wank.

"Schon dich kennenzulernen Jungkook, ich bin Ravi, Namjoons bester Freund."

Ich nickte ihm lächelnd zu und erwiderte sein kleines Winken und schnappte mir dann eine Pommes von meinem Tablett, während die anderen am Tisch jetzt in Gespräche verfielen. Die Pommes waren echt lecker, auch wenn es meiner Meinung etwas zu früh für so ein Essen war, schmeckte es trotzdem und hob etwas meine Laune.

Tatsächlich fühlte ich mich wirklich gut zwischen den Jungs, sie waren alle nett und schienen mich zu mögen. Wie es aussah, war dieser erste Tag gar nicht so schlimm wie ich ihn mir ausgemalt hatte.

Bei diesem Gedanken hatte ich mich wohl zu früh gefreut, denn Sekunden später vernahm ich Taehyungs Stimme hinter mir.

"Was willst du hier Park?!"