pov. Jungkook
Es waren wieder einige Tage vergangen in denen Taehyung und ich nur, wenn es nötig war, miteinander redeten. Nachdem ich ihn an dem Abend einfach abgelehnt hatte, war er ziemlich eingeschnappt und natürlich war ich an den Morgen danach alleine in seinem Bett aufgewacht, was mir immer noch etwas zusetzte, denn nach meiner ersten richtigen Erfahrung mit einem Jungen war ich etwas überfordert und machte mir Vorwürfe, weil ich sicher nur einer von vielen für meinen Stiefbruder war, der die letzten Tage einfach weiterlebte.
Taehyung ging zu seinen Kämpfen, beachtete mich in der Schule nicht wirklich und machte mich nur immer mal wieder dumm an, was ich aber versuchte einfach zu ignorieren. Trotzdem, auch wenn wir versuchten so weiterzumachen als wäre diese Nacht nie geschehen, spürte ich das die Spannung zwischen uns immer schlimmer wurde.
Sobald wir beide irgendwie aneinanderprallten, war da die Anziehung, die schon den ein oder anderen Kuss mit sich gezogen hatte, aber nie mehr. Einer von uns hatte es immer abgebrochen oder wir wurden halt unterbrochen und danach war alles wieder so, als wäre das gerade nicht geschehen.
Nun stand ich gerade in der Küche und starrte aus dem Küchenfenster zu unserem Nachbarhaus, versuchte mich verkrampft auf das Geschehen draußen zu konzentrieren, wo gerade neue Nachbarn einzogen, aber ich konnte es nicht.
Mein Stiefbruder stand nämlich halb nackt hinter mir. Wie immer in letzter Zeit war, sein äußert heißer gepiercter und tätowierter Oberkörper freigelegt und sein Unterleib war nur von einer Calvin Klein Badeshorts verdeckt. Ich nahm es ihm nicht übel, es war Hochsommer und kurz vor den Ferien, mit mehr Klamotten am Leib würde man bei der Hitze sicherlich krepieren.
Für mein mit Testosteron vollgestopftes ich war sein Anblick Himmel und Hölle gleichzeitig. Ich trug die Tage auch nur kurze Stoffhosen und musste mich jedes Mal in Taehyungs Nähe zusammen reißen keinen Ständer zu bekommen. Mein Körper schrie förmlich nach seinen Berührungen, aber die leichte Wut in mir, dass er nichts zu dem Geschehen an dem Abend gesagt hatte, hielt mich immer wieder davon ab mich ihm hinzugeben, wie ich und ich glaube auch er, es wollte.
Ich hörte Taehyung hinter mir atmen, ich spürte seine Anwesenheit und konnte mich nicht mehr einfach auf das Geschehen hinter dem Fenster konzentrieren und drehte mich seufzend zu ihm um. Der älter jedoch sah mich nicht mal an, er streichelte gerade mein Kaninchen, welches mit Yeontan wieder zusammen gebuckelt auf einem der Sessel in der Küche lag und sich putzten.
"Die beiden haben ein besseres Liebesleben als Ich", lachte Taehyung rau und sah dann über den Rand seines Wasserglases zu mir rüber, wobei mein Körper sofort bei seinem intensiven Blick erstarrte.
Ich lachte leicht gehässig.
"Bitte was? Du bist doch derjenige der jeden knallt.."
Ein besseres Liebesleben hatten unsere Tiere vielleicht, aber ein Sexleben nicht. Taehyung vögelte überall wo er konnte, nahm dabei auf niemanden Rücksicht. Dieses Arschloch tat es sogar in unserem Bad mit dem komischen Typen von dem Kampf. Vor meinen Augen. Es tat mir weh, aber ich konnte es ihm nicht beichten. Dafür war mein Stolz zu groß und ich wollte nicht das er dachte, dass dieser Abend mir was bedeutet hatte.
Obwohl er das sehr wohl tat..
"Das ist keine Liebe Jungkookie, das ist Sex und ich ficke nur ausgewählte Personen. Ich habe Ansprüche und achte darauf mit wem ich schlafe, das sind im Moment nur drei Personen", sprach er locker und ließ sich dann auf einen der schwarzen Lederstühle vor der Kücheninsel fallen, trank dabei einen kräftigen Schluck aus seinem Wasserglas.
Wie gerne ich ihn dieses über den Kopf schützen wollte..
"Ohh die Auserwählten sollen sich also geehrt fühlen oder wie? Und nur drei? Du bist ja wirklich ein Gentleman Taehyung. Wer sind denn die glücklich, wenn ich fragen darf?", fauchte ich ihm entgegen.
Er warf mir ein breites Grinsen entgegen und lehnte sich etwas nach vorne.
"Nuri, meine kleine Bitch von den kämpfen. Dann Hoseok und zum Schluss ficke ich noch manchmal deinen kleinen Freund Jimin. Ich hab dir gesagt er ist eine Schlampe und Hasssex ist heiß~"
Nachdem er ausgesprochen hatte, war ich wirklich kurz davor ihm sein Glas in seiner Hand nicht über den Kopf zu schütten, sondern gegen seinen Kopf zu werfen. Jimin hatte mir zwar erzählt, dass er ein paar Mal mit meinem Stiefbruder in der Schule geschlafen hatte, aber es jetzt nochmal von Taehyung zu hören, traf mich irgendwie um einiges mehr. Mein Herz zog sich leicht zusammen und ich krallte meine Fingernägel in meine Handflächen, bekam dabei kein Wort heraus.
"Du wirst beinahe Nummer vier geworden, aber du hast mich ja abgelehnt, deswegen hab ich dich auch in dein Bett getragen, falls du dich das fragst, wie du da hingekommen bist", zwinkerte der Lockenkopf mir zu und stand dann auf um aus der Küche zu laufen. Bevor er aber einen Schritt aus dem Raum setzen konnte, schellte meine Hand hart gegen seine Wange.
Taehyung gab ein kleines Zischen von sich, schaute mich dann aber unbeeindruckt und tatsächlich ernst an, was mich etwas verwirrte, er packte mein Handgelenk und strich es hoch zu meiner zitternden Hand, mit welcher ich ihn geschlagen hatte und seufzte dann rau, sah mir tief in die Augen.
"Ich hab nichts falsch gemacht Jungkook. Du hast dich an mich rangeschmissen und dreckig von mir geträumt. Du wolltest das alles an diesem Abend und ja ich wollte es auch. Du warst es der mich dann abgelehnt habe und so habe ich einfach so weiter gelacht wie vorher, denn was hätte ich anderes tun sollen? Jedes Mal, wenn wir uns kurz nahegekommen sind, hast du mich wieder abgelehnt. Ich war diesmal nicht das Arschloch, diesmal warst du es und ob du glaubst oder nicht, ich besitze auch Gefühle und du hast sie verletzt."
Mein Mund stand offen als Taehyung mich stehen ließ. Ich konnte seine Worte nicht richtig verarbeiten, verstand sie nicht mal richtig und stützte mich schluckend am Türrahmen ab.
Was war das nur zwischen uns beiden..?
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ꜱᴘɪᴛᴇꜰᴜʟ ʟᴜꜱᴛ || taekook
Fanfic》 ɪ'ᴍ ᴀᴅᴅɪᴄᴛᴇᴅ ᴛᴏ ʏᴏᴜ 《 Jungkook ist nicht vorbereitet auf ein Leben in einer neuen Familie. Weder noch auf seinen, wie das Klischee so will, äußerst attraktiven Stiefbruder, sowie dessen Geheimnisse die mit einem Mal sein ganzes Leben auf den Kopf...