ꜱᴘɪᴛᴇꜰᴜʟ ʟᴜꜱᴛ || taekook

-22-

pov. Jungkook

"Ist alles gut mein kleiner?", lächelte Jieun mir etwas besorgt entgegen, als ich die Treppe runter stürmte und legte ihr Buch beiseite. Klopfte dann neben sich auf die Couch.

"Komm her, erzähl mir was dich bedrückt"

Ich kam vorsichtig zu ihr rüber. Mir war echt mulmig zumute. Ich konnte Jieun doch jetzt nicht erzählen das ich mich gerade mit ihren Jungs über einen Mord und drohen gestritten hatte..

"Es.. ist alles in Ordnung. Ich habe gestern nur ein wenig zu viel getrunken, denke ich. Aber lieb, dass du nachfragst..", versuchte ich von meiner schlechten Laune abzulenken.

"Ach der Alkohol", kicherte sie leicht und setzte sich etwas auf.

"Da habe ich mich früher auch nicht zurückhalten können, Namjoon und Taehyung Vater hat mich dann immer ziemlich zusammen gepfiffen."

Jieun war wirklich eine coole Mutter und ich konnte sie echt gut leiden. Ich wünschte, ich wäre mit ihr aufgewachsen und nicht mit meiner Freundin von Erzeugerin. Taehyung und Namjoon hatten es sicher gut mit ihr, warum waren sie denn dann so abgestürzt? Wie ist ihr Leben so den Bach heruntergegangen, dass sie diese.. Dinge Taten?

"Man muss doch in dem Alter Spaß haben. Ich hoffe die Party gestern war schön und ich hoffe ihr alle habt euch gut verstanden", sagte sie und strich ihre langen schwarzen Haare zur Seite. Mit ihr konnte ihr Sohn ja nur so heiß werden..ich fragte mich wie ihr Exmann, Taehyung Vater aussah.

"Tae übertreibt es auch echt oft sowie auch Joon und Jin. Die prügeln sich betrunken immer und dann muss ich mir diese Verletzungen an meinen Babys ansehen..", schmollte sie leicht und griff dann nach ihrer Teetasse von dem Couchtisch, sippte leicht an ihr und redete dann schon weiter. Frauen.

"Mit Jin war es manchmal schlimm, ich musste manchmal mit ihm ins Krankenhaus. Dabei wirkt er gar nicht so als würde er sich mit jemanden schlagen."

Ich schluckte den Kloß der sich in meinem Hals gebildet hatte herunter. Es tat mir so leid, dass sie wohl dachte das ihre Jungs die Unschuld in Person waren. Sie hatte genauso Söhne verdient, aber jetzt hatte sie zwei Jungs an der backe die hinter ihrem Rücken für Drogen und Geld Leute umbrachten und der eine von beiden schlug seinen Freund, wie ich mitbekommen hatte. Aber konnte ich ihr das sagen? Natürlich nicht?

"Er wurde schon ein paar Mal echt schlimm verletzt, einmal hatte ihn wohl jemand eine Bierflasche in den Rücken gerammt und lange zogen. Jin hat immer noch eine riesige Narbe davon. Mir kam es nur so komisch vor da sie eigentlich an dem Abend auf gar keine Party wollten und ich war auf der Arbeit", seufzte sie und ich konnte dabei echt anfangen zu heulen bei ihrem Anblick. Sie war so unglaublich nett und ich konnte ihr nicht sagen, dass ich wusste, was der Grund war, warum ihre Söhne immer so schlimme Verletzungen von ihren 'Partys' davontrugen.

Bei Jin war ich mir nicht mal sicher, woher seine Verletzungen kamen. Nach eben würde ich Namjoon alles zutrauen.

"Naja ich hab sie schon öfters deswegen ziemlich angeschrien..aber gleichzeitig weiß ich das Tae wegen seinen Aggressionen und Depressionen und allem in Behandlung ist.. Und dann will ich nie was sagen, da er doch schon so schlimmes durchstehen musste..und das nur meinetwegen", schluckte Jieun traurig und sah auf ihre feinen Hände. Wenn sie weiterreden würde, würde ich wirklich alles ausplaudern.

"Ich habe so lange an ihrem Vater festgehalten und sie mussten das alles ertragen. Und dann hatte ich es endlich geschafft. Wir hatten nichts mehr, ich war froh, dass ich ihnen eine kleine Wohnung mieten konnte und ich war so überfordert, dass ich versucht habe mich umzubringen..Tut mir leid, dass ich dir das erzähle Jungkook, in meinem Tee war wohl etwas zu viel Gin und..ich hatte schon echt lange keinen mehr zum Reden", entschuldigte Jieun sich sofort, nachdem sie ihren Leidensweg herunter gerattert hatte und stellte kopfschüttelnd die Tasse weg, als ihre Applewatch klingelte. Da musste wohl jemand auf die Arbeit.

Ich sah wie sie sich schon entschuldigen wollte, aber ich wank ab. Sie sollte deswegen keine Vorwürfe machen.

"Ist schon okay, es war wirklich schön mit dir zu reden Jieun..und mach dir nicht so viele Sorgen um deine Söhne und Seokjin, ich bin jetzt hier um auf sie aufzupassen."

Jieun lächelte breit und wuschelte dann auch schon durch meine Haare, bevor sie zur Haustür lief.

"Ich habe dich lieb Kleiner, wir sehen uns heute Abend. Bestellt etwas Pizza, wenn ihr Hunger habt, ja?"

Nachdem ich ihr zu genickt hatte, verschwand sie schon aus der Haustür. Gleichzeitig lief Taehyung gerade die Treppe herunter und warf sie zu mir auf die Couch.

"Ist Mom weg? Ich habe echt Hunger. Pizza?"

Ich verdrehte leicht die Augen. Eigentlich hatte ich gedacht, dass ich jetzt etwas Zeit zum Nachdenken hätte, denn das brauchte ich wirklich. Erst das gestern alles. Dann die Entschuldigung von Tae und das Gezicke mit Namjoon und obendrauf dann noch das Gespräch mit Jieun gerade. Es gab so viel über das ich nachdenken musste, aber Taehyung ließ mir dafür wie es aussah keine Zeit. Er hatte schon sein Handy in der Hand und tippte schnell auf diesem rum. Na ja dann könnte er mir wenigstens auch eine bestellen.

"Ich will nh Margherita. Und Pizzabrötchen mit Schinken und Käse", gab ich meine Bestellung direkt bei ihm ab und ließ mich dann flach auf den Fleck fallen, auf dem Jieun eben und nun Taehyung saß. Dass ich mit meinem Kopf dabei an Taehyungs echt gemütlichen und nackten Oberschenkel lehnte, da er unter seinem Hoodie nur eine schwarze Boxer trug, war mir herzlich egal. Zudem beruhigten seine Nähe und sein Geruch mich irgendwie wieder. Wenn es um den Lockenkopf ging, war ich wirklich Bipolar gestört.

"Ist bestellt", raunte Taehyung plötzlich nah an mein Ohr. Ich zuckte zusammen und öffnete meine, eben geschlossenen Augen wieder. Der ältere hatte sich über mich gelehnt und war mir nun wieder so nah wie gestern Abend..und atmete auch an die genau gleiche Stelle. Ein Schauer lief durch meinen Körper, wieder hinunter bis in mein Unterleib. Ich legte meinen Kopf zur Seite um Taehyung in die Augen sehen zu können, da streiften sich unsere Lippen wieder.

Gott wie sehr wollte ich das er mich endlich küsste..