Kapitel 1: Einmal kalt und tollpatschig bitte!

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Ich ging also wieder in mein Zimmer um dort für die nächsten 20 Minuten die zeit tot zuschlagen. Ich wühlte ein wenig in meinen noch nicht ausgepackten Sachen herum. Mir fiel auf das ich die Sachen echt mal auspacken sollte und fing sogleich damit an. Ich fand ein Bild von Mom und Daddy. Sie waren vor den Sommerferien bei einem Schiffsunglück ums Leben gekommen. Aber daran wollte ich jetzt nicht denken und schon gar nicht daran das ich in 3 Jahren Moms Nachfolgerin sein werde. KÖNIGIN ELSA VON ARENDELLE, ein schrecklicher Gedanke. Ich nahm das Bild und stellte es auf meinen Nachttisch. Ein guter Platz fand ich , so konnte ich immer an sie denken… Ich schaute auf die Uhr: Oh nein immer noch 10 Minuten. Aber weiter ausräumen wollte ich nicht. Ich konnte jetzt nicht noch mehr Erinnerungen gebrauchen die ich nicht verkraftete. Also ging ich wieder nach unten um zu sehen ob ich meiner Tante helfen konnte. Bei was auch immer denn Erwachsene hatten ja schließlich immer etwas zu tun um für etwas anderes zu beschäftigt zu sein. In der Küche angekommen sah ich wie meine Tante das Geschirr abtrocknete. Ich nahm mir ein Handtuch und stellte mich dazu. „Oh Elsa schon so früh fertig?“ fragte sie mich. „ Na klar nur der frühe Vogel fängt den Wurm, oder?“,log ich um meine eigene Dusseligkeit nicht auch noch meine Tante wissen zu lassen. Doch dann kam auch gleich meine Strafe fürs lügen. Ich drehte mich, um einen Teller aus dem Spülbecken zu holen und verhedderte meine Haare in einem Stück Draht das aus der Spülmaschine ragte. Der Tag konnte nur noch schlimmer werden:“AU“ schrie ich „Elsa was ist denn.. oh nein nicht du auch Rapunzel hat ihre Haare auch schon ein paar mal in der blöden Spülmaschine verheddert! Ich muss deinem Onkel mal sagen er soll das reparieren lassen! Komm ich helf dir.“ Das wars dann wohl in punkto meine Dusseligkeit nicht zur Schau zu stellen… Wieder befreit merkte ich das meine Haare total im Eimer waren. „Oh nein ich mach mir schnell meine Frisur wieder heil.“ mit diesen Worten verschwand ich aus der Küche. „Aber Elsa…!“ hörte ich meine Tante rufen, mehr konnte ich nicht mehr verstehen. In meinem Badezimmer stellte ich mich erneut vor den Spiegel und griff nach meiner Bürste. Im Spiegel fand ich ein total bleiches Mädchen mit zerzausten weißen Haaren und blauen Augen vor. Das einzige was ihr ein wenig Leben einhauchte, waren ihre roten Lippen. Ich kämmte meine langen Haare die ich so hasste, nicht weil sie mir nicht gefielen sondern warum ich sie hatte, genau wie meine Augen. Wieso konnte ich nicht einfach wie der Rest meiner Familie rotbraunes Haar und Braune bzw. grüne Augen haben, und eine normale Gesichtsfarbe. Ich wusste die Antwort, aber ich wollte gar nicht erst daran denken. Noch einmal flocht ich mir meinen gewohnten Zopf, ich glaube kaum jemand hatte mich je mit etwas anderem gesehen als einem Fischgrätenzopf. „Elsa, Elsa wir kommen zu spät!“ hörte ich Punzis stimme rufen. Ich schaute entsetzt auf meine Armbanduhr: 7:30 Uhr!! Wie sollten wir das schaffen?! Wir mussten ja noch einen Fußmarsch hinlegen, der sich gewaschen hat! Knapp 500 Meter bergauf! „Ich komme!!“ ich machte mir das Haargummi in die Haare und war entsetzt wie schlimm der Zopf noch aussah! Trotzdem rannte ich jetzt die Treppen runter, nahm meinen Rucksack, Schuhe hatte ich ja bereits an, und machte vorsichtig die Tür hinter mir zu, denn mein Onkel schlief nebenan und hatte immer besonders schlechte Laune wenn er geweckt wird. Draußen traf ich auf Anna und Punzi, rannte auf sie zu, hakte meine Arme in ihre und zog sie mit. Nicht zu fassen selbst wenn ich zu früh dran bin bin ich die Letzte! 

Wir hatte jetzt ca. zwei drittel des Weges geschafft und wir hatten noch fünf Minuten.“Das schaffen wir Mädels“ rief ich „Ich kann nicht mehr!“ stöhnte Anna ziemlich außer Atem.“Du musst!“ keuchte Punzi. Nach einem zwei Minuten Sprint waren wir angekommen in der Corona Gesamtschule, wo ich und Punzi uns stolz zu dem besten drittel hinzuzählen durften, Gymnasiasten der achten Klasse. Anna war in die Realschule eingestuft worden, siebte Klasse. Wobei ich kaum dachte das Anna nur halb so dusslig ist wie ich, naja Lehrer eben. Wir lieferten Anna an ihrem Klassenzimmer ab und hatten bevor wir unser Klassenzimmer erreicht hatten noch zwei ganze Stockwerke vor uns. Oben angekommen rissen wir die Tür auf und es klingelte zum Schulbeginn. Der Lehrer, Mr. Charmeo, wie ich von Rapunzel erfuhr, stand schon im Raum und trug bereits die fehlenden und zu spät kommenden Schüler ein. „STOP!!! Mr. Charmeo Rapunzel und Elsa sind anwesend!“ rief Punzi. Mr. Charmeo nahm sich seine dicke Brille und schaute uns an. „Naja da will ich mal nicht so sein! Gerade noch so meine Damen. In Zukunft bitte pünktlich!“ Er drehte sich um und widmete sich wieder seinem Eintrag ins Klassenbuch als…“ HALT! Warten sie Mr. Charmeo Jack und Hicks auch anwesend!“ Wieder schaute er zu uns als ich merkte das er jetzt allerdings nur noch auf mich schaute und auf die zwei Jungs die hinter mir an der Tür standen. Rapunzel hatte sich schon aus dem Staub gemacht und sich anscheinend den besten Platz neben einem rothaarigen Mädchen gesichert, sie sah sympathisch aus. „ Also meine Herren! Wollt ihr mich auf den Arm nehmen?!“ „Mr. Charmeo…“ Tönten die Stimmen der zwei Jungs hinter mir „Ist mir jetzt auch egal, ab auf eure Plätze!“ Die beiden setzten sich auf die einzigen Plätze direkt neben Punzi. Na toll! Mr. Charmeo räusperte sich „ Und wer bist du, meine liebe?“ „I-Ich bin Elsa.“

Für immer? (Jelsa)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt