Kapitel 35: Gespräche

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Mit leiser Stimme sagte sie:" Du hast Recht... Aber warum hat man mich auserwählt? Ich bin keine Unsterbliche. Ich sollte gar nicht hier sein! Ich war tot! Ich bin noch ein Kind!" Sie wirbelte herum und dann kam ein heftiger Windstoß auf mich zu. Ich konnte mich nicht aufrecht halten und knallte mit dem Kopf auf den Boden. Als ich den kalten Wind nicht mehr auf meiner Haut spürte, versuchte ich mich wieder aufzurichten um zu sehen was passiert war. Ich sah Anna zusammengekauert in der Ecke sitzen. Es ging zum Glück allen gut und keiner hatte sich verletzt. Ich bat alle hinaus zu gehen sodass ich mit Anna allein sein konnte. Alle gingen dieser Bitte nach und verließen den Raum." Anna du kannst nichts dafür." Ich trat näher und wollte ihr meinen Arm um ihre Schulter legen doch sie wich erschrocken zurück und riss die Augen auf." Fass mich nicht an! Sonst tu ich dir noch weh." Auf einmal kamen in mir sämtliche Erinnerungen wieder hoch. Ich erinnerte mich an all die Angst die ich hatte als ich damals Anna mit dem Blitz traf. Und an die Folgen die das für uns beide hatte... Ich hatte dieselbe Angst verspürt wie sie jetzt, ich konnte sie verstehen... Sie hatte sich wieder zusammengekauert und starrte mit leeren Augen in die Ecke als würde sie sich eben über so vieles klar werden. Langsam streckte ich meine Hand nach ihr aus um sie zu berühren und ihr das Gefühl zu geben das ich nie hatte. Das Gefühl das jemand da war, jemand einfach hinter einem steht und einen so liebt wie man ist. Ich zitterte als ich immer näher kam.

Dann berührte ich sie und sie schrak auf und schaute mich an. Es tat weh. Ich konnte diesen Schmerz zwar nicht beschreiben, aber auf jeden Fall waren es Schmerzen die ich noch nie so gespürt hatte. Nicht unbedingt körperliche Schmerzen, aber auch nicht so schlimm wie innerliche denn auf irgendeine Art waren sie erträglich für mich." Elsa tut es dir nicht weh mich zu berühren?" -„Nein ich weiß nicht was du meinst." Log ich und versuchte die Schmerzen zu verbergen. Dann nahm ich die andere Hand an ihre linke Schulter und umschloss Anna dann. Das Gewitter hatte sich auf einen Schlag gelegt und Anna sich damit beruhigt. Die Schmerzen verschwanden mit einem Mal. Sie hatte verstanden das sie nicht allein war. Punzi trat in die Tür, gefolgt von Jack und den anderen. Ich lächelte sie an und sah das auch North wieder ein Lächeln auf dem Gesicht hatte." Na hat sich kleines Mädchen wieder beruhigt?" Anna lächelte mit noch verträten Augen und nickte. Ich war so froh das nun alles wieder einigermaßen im Lot war.

Gute 2 Wochen waren vergangen und wir waren seitdem nicht ein einziges mal von Pitch oder Namtar heimgesucht worden, und das war auch gut so. Jack und ich verstanden uns besser denn je und auch Annas Verhalten hatte sich in diesen 2 Wochen schon sehr gebessert. Es war Abend als wir uns müde in unsere Zimmer schleppten, die wir uns bis es in Corona wieder sicher für uns war, eingerichtet hatten. Punzi und ich schliefen in dem einen Zimmer und Anna hatte sich bereit erklärt auf dem Sofa vor dem großen Kamin zu schlafen." Elsa ich muss noch mit dir reden." Sagte Punzi als wir gerade unsere Zähne fertig geputzt hatten, wir hatten ja ein paar notwendige Sachen mit her gebracht. Ich schaute sie fragend und müde gleichzeitig an." Hat das nicht noch Zeit bis morgen Rapunzel?" Fragte ich gähnend. Sie piepste:" Eher nicht..." Ich hatte mit einem Ja gerechnet. Was konnte schon so wichtig sein? Trotzdem nickte ich und schleppte mich, noch immer müde, in ihr Bett rüber. Ich setzte mich zu ihr und sagte:" Na dann... Leg los." Verlegen und anscheinend nicht sehr erfreut fing sie an zu erklären." Elsa... Du und Jack, ihr seid ja eigentlich erst so kurz zusammen und..." Sie stockte. Ich wusste nicht so recht worauf sie hinaus wollte und was meine Beziehung jetzt damit zu tun haben sollte doch ich hörte weiter aufmerksam zu." Elsa was ist wenn alles nur so eine Phase von dir ist und du Schluss machst und das hier wäre alles um sonst gewesen?" Ich verstand nur Bahnhof. Verlangte sie gerade ernsthaft von mir Jack aufzugeben?!

„ Warte warte warte!" Ich musste das erst kurz klar stellen bevor ich wieder konzentriert und ernsthaft zuhören konnte." Damit ich das gerade nicht falsch verstehe... Du verlangst gerade nicht ernsthaft von mir das ich meine Beziehung aufs Spiel setze oder?" Sie sah mich an und erwiderte:" Elsa. Deine ‚Beziehung' wird uns noch alle das Leben kosten! Sie hat uns schon Anna gekostet! Deine Schwester! Die einzige die dir noch geblieben ist und das weißt du!" Wie konnte sie so etwas gemeines nur sagen?! Das war so unfair mich verantwortlich zu machen! Als ob ich mich nicht schon genug dafür hassen würde. Gerade jetzt wo ich Anna wieder hatte, JETZT meint sie das das alles meine Schuld wäre?!" Elsa... Du bist meine Cousine... Du bist sogar wie eine Schwester für mich! Aber als Schwester frage ich dich jetzt: Ist es dir das alles wirklich wert?" Sie verlangte nicht von mir direkt eine Antwort darauf zu hören, also schlug ich die Zimmertür hinter mir zu und ging für einen Spaziergang nach draußen.

Für immer? (Jelsa)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt