„Dann bin ich... Spiegel!" Ich musste alles erst einmal verarbeiten und Jack hörte mir gebannt zu." Ich war so sauer..."- „ Ich weiß... Auf mich."- „Nein," fiel ich ihm ins Wort." Auf mich. Ich wollte mich zerstören, es." Ich war sprachlos und vollkommen verwirrt. Jack fragte verblüfft:" Elsa, bleib ruhig." Er zeigte auf meine Hände und erst jetzt bemerkte ich das ich am ganzen Körper nervös zitterte." Und dann war da Blut... und Schmerz. Ich hatte Schmerzen."Plötzlich wurde ich wieder aus meinen Erinnerungen gerissen und starrte ihn an." Erzähl weiter! Was hast du mit Anna besprochen?" Leicht verblüfft über mein verhalten fuhr er fort." Sie war dagegen."-„ Gegen was?" Er antwortete nicht." Jack gegen was?" Fragte ich noch einmal." Gegen mein Vorgehen." Sein Vorgehen? Was meinte er damit?" Und weiter? Was war ‚dein Vorgehen'?" -„ Ich wollte mich von dir entfernen. Um dich zu beschützen. Ich wollte das du aufhörst mich zu lieben... Ich konnte dich nicht sterben lassen... Elsa alles was ich tat, geschah zu deinem Schutz, zu deiner Sicherheit!" Ich war verblüfft. Verblüfft war gar kein Ausdruck für das was ich fühlte. Völlige Verständnislosigkeit und Schrecken trafen es eher." Jack du wolltest... An meiner stelle an diesem Tag sterben?" Ich war völlig sprachlos. Einerseits war ich geschmeichelt aber auf der anderen Seite war da dieser Schreck und diese Wut. Jack sah mich an und sagte:" Elsa..."-„ Jack wenn du für mich gestorben wärest, könnte ich mir das nie verzeihen. Mach so was nie wieder! Anna hat recht, jeder hat sein Schicksal und das wäre meines gewesen und damit hätte ich mich dann abfinden müssen. Sie hätte nicht sterben müssen... Wäre ich nicht gewesen."
„Elsa das stimmt nicht. Ich hätte es Anna nicht sagen sollen..." Ich begriff erst jetzt was Annas Tod mit der Sache zu tun hatte: Sie hatte Jack und damit auch mich gerettet. Sie wusste: Wäre Jack an jenem Tag gestorben, wäre ich nie mehr aus meinem Zimmer raus gekommen und wer weiß was purer Selbstmitleid mich noch so hätte machen lassen." Elsa ich bin noch nie so jemandem wie deiner Schwester begegnet und ich bin froh sie gekannt zu haben und ja es ist tragisch unter welchen umständen sie uns verlassen hat, aber Elsa?" Er hob mein Kinn an." Soll ihr Tod wirklich umsonst gewesen sein?" Er schloss mich in seine Arme und ich ließ mich in ihnen fallen. Ich dachte über die vergangenen Wochen nach. Über Annas verhalten, über Jacks, über den Schmerz und über das, was im Spiegelraum damals vor sich gegangen ist. Mein verhalten gab Jack einen Grund mehr zu glauben das er nicht gut für mich wäre. Denn auf eine Gewisse weise war ich gefährlich. Ich konnte ihn schlimmer verletzen als jede Waffe es je tun könnte. Denn ich war nicht für immer, ich war zerbrechlich, wie Glas in seinen Händen, sterblich. Und diese Sterblichkeit könnte für unser ‚für immer' zum Verhängnis werden.
Als Punzi und ich uns von dem Verlust meiner Schwester wieder etwas erholt hatten, bekamen wir ein gemeinsames Zimmer in Norths riesiger Werkstatt um darin schlafen zu können. Wer weiß wie lang wir noch hier bleiben würden... Der schlimmste Gedanke an zuhause war, dass sich niemand je wieder an meine kleine Schwester erinnern würde. Ich trat weg von diesen Gedanken und ging in den Raum mit dem großen Kamin. Hase war da. Ich wusste gar nicht wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte, schließlich hatte ich ihm arge schmerzen zugefügt, selbst wenn er nicht tot war fühlte ich mich schrecklich. Ich setzte mich zu ihm auf die Couch. Für eine ganze weile blieb es still zwischen uns. Scheinbar schien er sich auch noch ziemlich unschlüssig zu sein mit welchen Worten er die fast peinliche Stille beenden würde." Hase, ich muss mich bei dir entschuldigen."
Er schaute auf und ich war verwundert wie gelassen er war."Ja? Für was denn?" Er zog den Mundwinkel hoch und seine Schnurrhaare und seine Nase wackelten." D-Du warst tot! Ich hab doch deinen-„ „Puls nicht mehr gespürt? -Ja" Er lächelte leicht. Ich verstand gar nichts mehr. Natürlich war ich glücklich und froh das er noch hier war, aber ich verstand nicht wie. Ich hatte gefühlt wie sein Körper kälter wurde, wie er vor mir zu Boden gesunken war, wie das Licht aus seinen Augen erloschen war... Und dann hab ich keinen Puls mehr gefühlt. So nichtsahnend wie ich war, sah ich anscheinend auch aus denn er sagte:" Elsa ich war nicht wirklich tot. Weist du ich lebe ja auch nicht wirklich, nicht richtig, nicht so wie du. Wir sind alle schonmal gestorben." Er nahm mich sanft zu seiner Brust und bevor ich überhaupt protestieren konnte, lag mein Gesicht auf seinem weichen und kalten Fell. Ich erschrak ein wenig da ich eher gedacht hätte es wäre warm, doch es war genauso kalt wie ich gewesen. Ich wartete auf seinen Herzschlag, vergebens.
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Für immer? (Jelsa)
FanfictionDie 14-jährige Elsa hat eigentlich nicht wirklich viel zu lachen in ihrem bisherigen Leben. Doch als sie auf eine neue Schule kommt ändert sich auf einen Schlag plötzlich ganz unerwartet einfach alles. Ihr ganzes Leben wird auf den Kopf gestellt als...