Kapitel 46: Schlaf schön 2.0

212 18 6
                                    

Als das Fest zu Ende war verabschiedete ich die vielen Leute die hier gewesen waren, darunter auch meine Freunde. Es waren so viele gewesen das mir beinahe der Arm abfiel so viele Hände hatte ich geschüttelt. Als alle weg waren verabschiedete ich meinen letzten Gast, Aaron. Eine einzelne Kutsche wartete auf ihn. Ich fiel ihm um den Hals:" Schlaf schön!" Flüsterte er mir ins Ohr. Als er mir einen weiteren Kuss auf die Stirn drückte, störte eine zierliche Frau unsere Zweisamkeit. Sie war nicht älter als ich gewesen und rief nach Aaron. Sie war klein und spindeldürr. Sie hatte kurze fransige Honig blonde Haare und ein markantes aber hübsches Gesicht. Sie war verdutzt als sie uns zusammen sah." Bruder, du hast mich ja gar nicht bekannt gemacht."-„ Ich hatte noch nicht die Gelegenheit dafür gehabt dich bekannt zu machen, Schwesterherz. Das ist Elsa." Wir mussten beide lachen und dann fuhr Aaron fort:" Elsa das ist meine Schwester, Emma."-„ Es freut mich sehr deine Bekanntschaft zu machen Elsa. Ich hab schon so viel von dir gehört. Das mit deinen Eltern tut mir leid, meine sind auch früh verstorben und dann hat Aaron die Thronfolge übernommen-„ Aaron unterbrach sie." Ja aber meine kleine Schwester ist ganz schön eifersüchtig und hätte den Thron gern für sich allein." Stichelte er sie. Sie konterte:" Naja König Aaron... An Ihrer Stelle würde ich aufpassen was ich sage, denn wer weiß. Es wäre ja schade wenn dem König in der Nacht etwas zustoßen würde." Scherzte sie. Sie waren das perfekte Beispiel für ein sich liebendes Geschwisterpärchen. Ich mochte Emma, sie war mir sympathisch. Dann verabschiedete ich die beiden und als Aaron in die Kutsche stieg, rief ich durch die Nacht:" Werde ich dich wiedersehen?" Ein melodisches ‚Ja' und ein lachen konnte ich hören und dann war da nur noch Hufgetrappel.

Am nächsten Tag fühlte ich mich mies, so richtig. Egal was ich versuchte zu essen oder zu trinken, ich würgte es wieder nach höchstens einer Stunde in die Toilette. Viele Ärzte kamen um mich zu untersuchen, doch sie fanden nichts was mir fehlen könnte. Als der fünfte Arzt aus dem Zimmer war kam Anna hinter den Gardinen vor und grinste mich an. Ich wusste was sie dachte und ich schaute sie genervt an." Es ist nur eine Grippe... Außerdem kann das gar nicht sein das man sich nach nur einem Tag so schlecht fühlt." Anna verdrehte die Augen und sagte:" Wenn du dich damit besser fühlst... Und keine Gewissheit haben willst." Sie holte eine längliche Schachtel hinter ihrem Rücken hervor und wedelte mir damit vor der Nase herum. Ich griff genervt nach der Packung und riss sie ihr aus der Hand." Ich werde es dir beweisen, du wirst schon sehen! Es ist nur eine Grippe!" Sie grinste als wüsste sie genau das ich ihr das nicht beweisen kann. Ich ging auf Klo und als ich auf die zwei roten Balken sah traf mich der Schlag. Ich kippte um und riss einen Schrank voller frischer Handtücher mit mir." ELSA?!" Schrie Anna von draußen und klopfte heftig an die Türe. Ich richtete mich schnell wieder auf und sagte:" A-Anna es ist alles okay!" Ich warf den Test in den Mülleimer neben mir und packte die Handtücher wieder auf die Kommode. Dann schloss ich die Tür auf und sah meine entsetzte Schwester an. Ich lächelte als wäre alles in bester Ordnung."Und?"-„ Was und?" Fragte ich als wüsste ich nicht was sie meinte und versuchte das ganze zu überspielen." Der Test?!" Fragte sie." Ach so ja der Test ja... Schwanger." Versuchte ich so begeistert wie möglich zu sagen.

Sie schloss mich in die Arme und sagte:" Oh Elsa, du freust dich ja doch! Aaron wird bestimmt ein wundervoller Vater sein!"-„ Anna mach mal halb lang das kann so nicht stimmen.. Der Test war bestimmt kaputt. Nach so kurzer Zeit bekommt man nicht so was wie das Morgenübel bei einer Schwangerschaft. Normalerweise ist das unmöglich." Anna lies sich gar nicht auf irgendwelche meiner Überlegungen ein und sagte:" Naja.. Du bist ja jetzt auch nicht ganz 'normal'..." Ich sah sie entgeistert an und meckerte:" Ja danke das du das jetzt noch mal gesagt hast, ich hätt's fast vergessen das ich n Eisblock bin." Sie sah mich betroffen an und stammelte:" Els, so war das doch nicht gemeint..." "Ich weiß schon wie's gemeint war Anna." Mehr brachte ich nicht heraus bis ich mich wieder vor der Kloschüssel befand. Anna folgte mir und ich nörgelte: "Nein Anna geh weg ich will nicht das du das siehst." Sie trat einen Schritt zurück und stammelte unsicher:" Bist du jetzt sauer?" Ich richtete mich wieder auf und drehte mich zu ihr um." Nein." Sagte ich und umarmte sie." Nein es ist nur alles ein bisschen viel.. Ich meine ich kenne ihn erst seit gestern.. Und wie soll ich ihm das alles erklären wenn das Kind viel früher kommen würde? Was wird er dann wohl denken?" Ich brach zusammen und Anna nahm meine Hand." Elsa du schaffst das schon. Du hast schon ganz andere Dinge geschafft. Wenn er dich wirklich liebt wird er es auch ohne Erklärung akzeptieren." Ich wusste das ich es ihm erzählen müsste.. Aber selbst ich würde mich lächerlich finden.. Was würde er nur von mir denken. Anna nahm mich in den Arm und wir sagten eine ganze Weile gar nichts und das war auch gut so. Sie kehrte mir den Rücken zu und ging Richtung Fenster. Sie drehte sich rum und hauchte ein 'Viel Glück' Ehe sie aus dem Fenster verschwand. Ja und dann war ich erstmal wieder alleine mit meinen Gedanken. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, auch wegen Jack... Ich schaute aus dem Fenster, dachte nach. Über mich, über Jack, über Aaron. Ich dachte darüber nach wie es gewesen war als Aaron hier war, ich hatte mich nicht so erbärmlich gefühlt, fühlte mich nicht so kaputt wie ich in Wirklichkeit war. Mit ihm fühlte ich mich fast ganz. Meine Gefühle waren zwar beträchtlich klein im Gegensatz zu denen bei Jack gewesen und es hörte sich vielleicht verrückt an aber im Moment würde ich alles dafür tun das ich den Schmerz vergessen konnte.

„Ich muss dir was sagen." Sagte ich als ich Aaron mit auf mein Zimmer bat. Wir setzten uns wieder auf mein Bett und ich hielt seine große Hand in meiner. "Alles Elsa." Sagte er mit liebevollem Unterton. Es fiel mir wirklich nicht leicht aber ich versuchte die Angst zu unterdrücken und es gerade heraus zu sagen. " Aaron... Du weißt ja was wir neulich gemacht haben..." Er kam näher und sagte verführerisch:" Ja." Er küsste meinen Hals und ich sagte schnell bevor mir alles zuviel wurde:" I-Ich bin schwanger." Abrupt hörte er auf und sah mich erst verdutzt und dann düster an. Ich bekam Angst und wich von ihm doch er packte mich am Oberarm und holte aus. Ich wusste gar nicht wie mir geschah als er immer und immer wieder mit geballter Faust auf mich einschlug. Ich hielt mir reflexartig schnell, schützend meine Hände vors Gesicht, doch es war nicht mein Gesicht das er attackierte, nein. Es war mein Bauch. Er versuchte mir mein Baby wegzunehmen.

Für immer? (Jelsa)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt