Epilog: Lebe wohl

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Ich schrak aus meinem Schlaf auf als ich meinen Namen in meinem Kopf rufen hörte. Es war eine Stimme die mir sehr wohl bekannt vorkam. Schnell stieg ich aus dem Bett und lief in den Flur zu der Tür des Kinderzimmers. Leise schlich ich den Flur entlang. Ich sah aus dem Fenster das am Ende des Flurs war. Eine sternenklare Nacht mit vereinzelten Nordlichtschleiern erstreckte sich vor mir, aber der Mond! Er war so groß und er war so hell! Ich war wie gefesselt von seinem Angesicht. Plötzlich räusperte sich jemand hinter mir und ich erschrak. Ich erkannte das Gesicht nicht im Angesicht der Dunkelheit. Er trat einen Schritt vor und ich traute meinen Augen nicht. Es war wahrhaftig Jack den ich da nach all den Jahren wieder sah. Ich kam aus dem staunen gar nicht mehr raus bis mich seine Stimme in die Realität zurückholte." Hey, Els." Die Gefühle übermannten mich und ich fiel ihm weinend in die Arme. Ich konnte es nicht glauben das er wirklich hier war!" Wieso hab ich das gemacht Jack? Es tut mir so leid!" Schluchzte ich etwas überrumpelt schloss er mich in die Arme und sagte:" Elsa es hatte alles seine Richtigkeit. Die Menschen haben eine Auszeit gebraucht. Weißt du manchmal muss man die Nähe eines Menschen erst vermissen um zu merken wie viel er einem doch bedeutet." Er sah genau so aus wie er mich verlassen hatte, jung, hübsch und kreidebleich." Elsa du hast alles richtig gemacht und ich bin so stolz auf dich! Du wirst immer mein Mädchen bleiben. Mein hübsches und wundervolles Mädchen." Es klang mir so vertraut und trotzdem hatte ich es so sehr vermisst. Ich war 22 Jahre alt, erwachsen, und trotzdem fühlte ich mich wieder wie ein Kind. Er war für immer gefangen in seinem 16-jährigen Körper. Für jemanden der uns nicht kannte hätten wir komisch ausgesehen, aber das alles war so echt. Die Art wie er mich hielt, wie er mit mir umging, mit mir redete." Wo warst du so lange und wieso bist du nach all den Jahren nicht schon früher gekommen?" Er versuchte zu erklären:" Elsa, ich war nie weg. Ich war immer bei dir. Wenn auch nicht körperlich." Er drückte seine Hand gegen seinen harten Bauch. Ich beruhigte mich etwas und versuchte aufzuhören zu weinen." Du hast mir so gefehlt." Sagte ich und sah in seine schönen Augen.

" Du hast mir auch gefehlt. Ich liebe dich, Elsa. Und ich werde dich für immer lieben, vergiss das nicht. Ich werde immer bei dir sein." Diesmal dachte ich nicht nach bevor ich etwas sagen wollte, ich sagte einfach das was ich fühlte:" Der Tag an dem ich aufhören werde dich zu lieben, ist der Tag an dem ich meine Augen für immer schließen werde." Er war so gerührt das er sein schiefes Lächeln aufsetzte und den Kopf schüttelte. Das war die Art mit den Dingen umzugehen, die ich so vermisst hatte und die mir so gefehlt hatte." Elsa, du musst jetzt eine Entscheidung treffen. Entweder die Kinder oder du selbst." Eine Entscheidung? Wofür?" Jack?" Ich nahm seine Hand und hatte wieder glasige Augen." Was für eine Entscheidung?" „ Der Mond hat es mir freigestellt zu wählen. Entweder die Kinder haben jemanden an den sie glauben können und du weißt das ich immer hier bin," Er zeigte auf meine Brust, auf mein Herz." Oder die Kinder müssen ohne Glauben aufwachsen und ich bleibe für immer bei dir." Wieder fing ich bitterlich an zu weinen." Nein! Nein das kann er doch nicht machen!" Schluchzte ich. „ Elsa du weißt was richtig ist, und ich weiß das du das schaffen wirst. Lass los." Natürlich werde ich das schaffen aber der Gedanke das ich ihn nie wieder sehen würde, brach mein Herz entzwei. Er wusste auch ohne Worte das ich entschieden hatte." Zeit Leb wohl zu sagen, Elsa. Ich muss die Kinder dieser Welt beschützen." Ich winselte:" Nein, Jack." Er kam näher und sah mir tief in die Augen." Verzeih mir, Elsa." Er küsste mich sanft und ließ denn wieder von meinen Lippen ab. Er sah mich ein letztes mal an und streichelte meine Wange. Dann drehte er sich um in Richtung Flurende. Ich wurde panisch und schrie viel zu laut." Jack, warte!" Er wartete und dann begann er zu leuchten. Er kehrte sich um und verengte seine Augen. Der Schmerz stand ihm ins Gesicht geschrieben als er seine hell leuchtenden Hände betrachtete und sagte:" Siehst du Elsa? Es ist soweit. Vergiss sie nicht, unsere Gemeinsame Zeit und unser verlorenes ,für immer'." Tränen stiegen ihm in die Augen. Ich kniff die Augen zusammen und steigerte mich weiter in etwas hinein das ich nicht ändern konnte.

Ich schrie viel zu laut:" Bleib bei mir! Du darfst mich doch nicht schon wieder verlassen!" Er erschrak als ich diese Wortwahl ausgesprochen hatte. Er sah mich liebevoll an und hauchte:" Ich kenne dich, ich weißt du wirst stark sein... wie eine wahre Königin." Er atmete tief durch und musste sich zusammenreißen um nicht zu weinen." Leb wohl, Elsa. Und... Danke." Er ging den Gang entlang und schaute kein weiteres mal auf ehe er abbog und verschwand. Ich klappte zu Boden und begann zu weinen. Doch dann hörte ich wie die Tür neben mir langsam auf ging und Cara mich umarmte." Mommy? Wer war das?" Sie setzte sich zu mir und tröstete mich. Ich wischte mir die Tränen aus den Augen und sah aus dem Fenster in den hellen Mond. Ich lächelte und sah meine kleine Cara an ehe ich sagte:" Daddy." Kein bisschen Unwahrheit lag in meinen Worten.


Ja und das ist es. Das ist es wieso unsere Eltern uns beschenken, und wieso die großen Jungs auf den Pausenhöfen den Glauben an die Hüter leugnen und die kleineren verunsichern. Es ist nicht alles so wie es scheint. Es hat uns gegeben, wir waren real. Heute sind wir mit den Menschen auf eine andere Art verbunden. Es war Elsa die diese Entscheidung getroffen hatte. Sie hat alles aufgegeben, für die Kinder dieser Welt, für euch. Sie ist so unglaublich selbstlos. Ihr seht also die Geschichte die ihr kennt ist eine Andere aber es ist wahr, und ich muss es wissen denn ich bin der den man Jack Frost nannte. Ich liebe sie, Gott was für ein Glück sie zu lieben. Ich konnte mir eine Welt ohne uns nie vorstellen. Was für eine sinnlose Welt das wohl sein würde. Aber für das Glück einiger, müssen viele bezahlen. Und immer wenn sie unser kleines Mädchen anschauen wird, wird sie sich erinnern mit was sie bezahlt hat, und sie wird glücklich sein mit ihrer Wahl.  Ich hab ihr ein für immer versprochen und ich hatte immer Angst ich könnte es nicht halten. Aber ich hab verstanden und sie hat verstanden, das dieses Versprechen nur ein kleiner Teil des ganzen war, genauso wie wir ein kleiner Teil des ganzen sind. Dennoch ist dieses Versprechen nicht mit mir gestorben, und es wird auch nicht mit ihr sterben. Denn nicht wir haben diese Versprechen einander gegeben. Wir haben es euch geschenkt, Elsa hat es euch geschenkt. Halt deine Augen offen, denn wenn du willst, kannst du die Welt verändern. Für immer Elsa.

Für immer? (Jelsa)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt