Kapitel 34: Vergangenes

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Ich konnte sehen das es ihm nicht leicht fiel darüber zu sprechen, wieso wusste ich nicht. Tooth kam zu ihm und legte eine Hand auf seine Schulter. Sie lächelte zaghaft und sagte:" Es war ein Unfall..." Er schaute nicht auf, war aber sichtlich dankbar für diese Worte. Dann verließen die Hüter das Zimmer, bis auf Jack." Jack, was ist denn passiert?" Fragte ich besorgt." Er hatte es nicht gerade einfach... in seinem ersten Leben..." North trat ein und unterbrach ihn." Jack! Ich brauch keinen der ihr meine Geschichte erzählt! Und schon gar nicht heimlich! Sie kann sie ruhig hören und ich kann sie ihr persönlich erzählen." Jack schnaubte etwas unverständliches und dann begann North zu erzählen..." Es war Sommer 1784. Es war nicht sehr warm gewesen im Gegensatz zu den Verhältnissen von heute, aber damals war es mehr als genug. Ich war in Russland zuhause, in einem kleinen Dorf namens Sawety. Ich hatte eine Frau... Darja, sie bescherte mir drei kerngesunde Söhne und eine wundervolle Tochter, sie war die jüngste, Alexandra. Ich war in dieser Zeit sehr oft fort von zuhause, jagen. Unser Dorf wurde von Pitchs Albträumen heimgesucht und er hatte bereits etliche Seelen in den Tod geholt. Als Alexandra das erste mal völlig gezeichnet von den Albträumen, zu uns kam, beschloss ich nicht eher wieder zu kommen bis ich dieses mir unbeschreibliche Geschöpf das uns nicht mehr träumen weder noch schlafen ließ zu fassen bekommen hatte." Er hielt einen Moment inne und ich versuchte das was ich gehört hatte zu verarbeiten.„ Es vergingen viele Monate, in denen ich meine Familie nicht unter die Augen trat. Ich hatte es mir einfach zu fest vorgenommen und ich wünschte ich wäre damals nicht los gezogen. Durch Erzählungen, wusste ich nun das sich die Pest ausgebreitet hatte. Aber wer hätte ahnen können das eine solche Krankheit auf einmal mit einer Wucht kommt die fast ein ganzes Königreich ausrottete... Ich kehrte also schnell wieder heim um nach meiner Familie zu sehen. Und diese Bilder werde ich für mein Leben nicht mehr vergessen. Zerfressene Körper, Leichen und überall diese schwarzen Beulen, Pestbeulen. Mein ganzes Dorf, meine ganze Heimat war befallen und näherte sich leblos dem Ende zu. Auch meine Familie hatten Pitch und Namtar nicht verschont. Ich war am Boden zerstört als ich meine Söhne vorfand. Tot. Meine Frau, mit letzten Kräften gab sie mir unsere Tochter Alexandra. Tot. Namtar hat viele Opfer von mir verlangt. Ich wusste keinen Ausweg mehr aus meiner Situation." Ich merkte gar nicht das ich weinte. So etwas trauriges hatte ich noch nie gehört. North musste sich wieder beruhigen und auch ihm kullerte eine einzige, einsame, dicke Träne über die Knollnase." Also setzte ich das gesamte Dorf in brannt und als ich meine gesamte Existenz, mein gesamtes ich alles was ich war und was ich hatte, brennen sah, nahm ich meinen letzten Mut zusammen und trat mit Würde in die lodernden Flammen." Dann verstummte er. Er stand auf und ging ins neben an liegende Büro. Wir waren allein mit unseren Gedanken und ich hätte nie gedacht, das so etwas möglich sein konnte. Das nur einem einzigen Menschen, in seinem Leben so viel Leid angetan wird.Ich wusste nicht was ich darüber sagen oder gar denken sollte, also blieb es eine Weile bedenklich still. Anna quollen nur so die Tränen aus den Augen und als eine Träne auf den Boden fiel, leuchtete er auf und eine goldene Blume sprießte auf. Sie hatte es erst gar nicht bemerkt, doch dann kam ich auf sie zu, pflückte die Blüte und steckte sie Anna ins Haar. Ich fing eine weitere Träne auf und jetzt kullerte sie über mein Handgelenk. Ich beobachtete sie und als sie in meine Haut einzog erschien wieder das Bild einer Blüte. Ich staunte mächtig. Dann verwehte ein leichter Wind der durchs große Fenster summte die Blühte und ich schaute wieder zu Anna. Sie hatte die Augen immer noch auf das verwehte Blütenbild gerichtet und fragte leise:" Elsa? Wie hab ich das gemacht?" Plötzlich blitzte es wieder draußen und der Wind wurde stärker. Das Fenster schlug an die Wand als es zurückgeweht wurde. Ich stand auf um es zu schließen. Dann sah ich wieder zu Anna und sah wie aufgelöst und hilflos sie da saß."Anna was ist denn los? Was hast du? Wieso weinst du denn?" Sie schaute hoch und schluchzte:" Ich weiß auch nicht... Ich verstehe das einfach nicht." Wieder begann sie zu weinen und steigerte sich immer weiter in ihre Lage hinein." Anna was denn?" Wieder krachte ein Geröll von draußen." Anna beruhige dich! Du musst dich kontrollieren! Du bist jetzt stärker als du denkst und außerdem viel mitfühlender und dadurch auch angreifbar. Du musst lernen das du jetzt nicht mehr nur dein eigenes Schicksal in den Händen hast, sondern das aller anderen auch!" Versuchte Jack ihr klar zu machen. Dann legte sich der Sturm wieder und sie hatte sich beruhigt.

Für immer? (Jelsa)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt