Kapitel 38: Millionen Lichter

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Als wir mühsam alle Rentiere vor den Schlitten gespannt hatten, setzte ich mich nach vorne auf den Schlitten, wo ich die Zügel schon in den Händen hielt. Als Jack das sah sagte er:" Ehm... Und was soll das jetzt?" Ich sah ihn fragend an und antwortete:" Ich... fahre den Schlitten... Denke ich." -„ Der Deal war ich bring uns hin!" -„ Aber, aber..." Er streckte die Hand nach den Zügeln aus und ich verdrehte genervt die Augen. "Gemeinheit." Wiederwillig rückte ich nach links außen und überließ ihm die Zügel. Triumphierend hob er die Zügel an und ließ sie schnell wieder sinken während ich neben ihm schmollte. Das Schnalzen daraufhin war so laut das ich aufschrak. Die Rentiere wurden immer schneller und schneller und hätte ich gewusst wie so eine Schlittenfahrt aussieht, hätte ich nie nach einer gefragt. „ Ich glaub ich weiß jetzt warum ich keine verrückten Ideen habe..." Würgte ich." Jetzt gibts kein zurück mehr! Die Idee hätte von mir sein können!" Lachte er begeistert  und schnalzte erneut mit den Zügeln. Ich traute mich gar nicht erst aus dem Schlitten zu schauen. Wir schlitterten über eine Wölbung im Eis und der Schlitten machte einen solchen Satz das ich mich kaum noch im Sitz halten konnte. Ich hoffte nur das es schnell wieder vorbei war und das dieses flaue Gefühl in meinem Magen verschwinden würde. Und plötzlich war es nicht mehr holbrich und wir schwankten nur noch leicht. Ich wagte einen Blick aus dem Schlitten und sah das wir bereits keinen Boden mehr unter den Füßen hatten. Wir flogen.

Dieses flaue Gefühl im Bauch war wie verflogen und ich fühlte mich wie neu geboren. Ich war frei. Ich lachte und sprang Jack in die Arme." Jack! Wir fliegen!" Er lachte und fing mich auf." Haha ja genau!" Ich umarmte ihn und der Wind pfiff durch meine Haare. Ich atmete die eiskalte Luft ein und konnte es kaum glauben wie unglaublich schön es gewesen war. Als ich von ihm abließ setzte ich mich wieder und sah mich um. Ich bemerkte das es dunkel war. „Komisch ich hätte schwören können es war morgens..." Er erwiderte:" Ja ist es auch, aber um diese Jahreszeit ist es den ganzen Tag über so dunkel." Jetzt wo er es sagte, fiel es mir wieder ein: Ich hatte mal etwas darüber gelesen das das am Nordpol wohl so ist. Als wir auf einem Felsvorsprung landeten, war ich sichtlich enttäuscht. Ich wäre gern noch weitergeflogen, jetzt wo es nichtmehr so holprig gewesen war." Elsa ich möchte dir etwas zeigen." Er nahm die Fackel die den Schlitten zuvor erleuchtet hatte und warf sie in den dichten Schnee. Nach kurzer Zeit war sie ausgegangen und es war stockdunkel sodass ich nichtmal meine eigene Hand vor Augen sah. Zuerst überkam mich die Angst ein wenig, doch als ich anfing zu zittern, legte Jack seinen Arm um mich und es war auszuhalten. Ich fragte mich was es denn wäre, was er mir so unbedingt zeigen wollte."Jack..."-„ Sch... Sie nach oben!" Flüsterte er und der Anblick des Himmels raubte mir den Atem.

Millionen Lichter traten in den Himmel und ich fragte mich wie ich sie nur vorhin übersehen hätte können. Natürlich hatte ich so etwas schon oft in Arendelle gesehen, aber es war nie so schön gewesen wie hier. Ich sah etliche Farben und es war keine die nicht da gewesen war. Da waren auch Farben die ich nicht zuordnen konnte, ich hatte so etwas atemberaubendes noch nie zuvor in meinem Leben gesehen. Verblüffender Weise waren sogar die Sterne zu sehen, doch ich traute mich nicht noch einmal zu fragen warum. Sie, die Sterne, waren wie Millionen kleinster Diamanten die im prachtvollen Farbenspiel des Himmels funkelten. Es gehörte alles zusammen und ich hatte das seltsame Gefühl ein Teil des ganzen zu sein. Einige Minuten saßen wir nur so da und staunten. Ich in den Himmel und Jack in meine Augen in denen sich das Himmelszelt widerspiegelte ." Jack das ist so wunderschön." Unterbrach ich das schweigen, ließ aber keinen Blick vom Farbenspiel im Himmel ab. Er ließ ebenso immer noch nicht von meinen Augen ab und sagte:" Ja das ist es." Als würde er über mich erzählen. Ich sah ihn an und lächelte. Sein linker Arm schlang sich um meine Taille und zog mich zu sich heran. Unsere Gesichter kamen sich immer näher und als sich unsere Lippen wieder berührten war selbst das Farbenspiel am Himmel uninteressant für mich geworden, ich wollte nur ihn.

„Das war wunderschön, danke." Sagte ich. Er lächelte." Freut mich das es dir gefallen hat." Wieder lächelte ich und wir stiegen wieder in den Schlitten ein." Hatte doch auch was lustiges der Tag jetzt so findest du nicht?" sagte ich." Die erste gemeinsame Dummheit gemacht... Aber es wäre egal gewesen wo wir sind Hauptsache wir sind zusammen!" Ich nahm seine Hand und legte sie um meine Schulter. Er zog mich zu sich heran und sah mich an." Soll ich dich jetzt Schatz nennen?" Scherzte er. Ich lachte und sagte bestimmend:" Nein..." Ich lachte wieder. Verblüffend das die alleinige Anwesenheit der Person die man liebt, einen so komplett macht.

Für immer? (Jelsa)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt