Kapitel 21

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~15. Dezember~
N O A H

Scheiße. Ich bin so dumm. Noch unangenehmer hätte ich das gerade nicht rüberbringen können. Wie dumm kann man sein, und einem Mädchen sagen, dass man nicht mit ihr schlafen will? Das muss sich anfühlen wie ein Schlag ins Gesicht. Dabei meinte ich das garnicht so. Natürlich wollte ich mit ihr schlafen nichts lieber als das in dem Moment. Man, ich wollte sagen, dass ich nicht mit ihr schlafen will, weil ich will, dass es etwas besonderes für sie ist, und es im Auto einfach nichts schönes ist. Zumindest nicht für mich. Außerdem weiß ich, dass sie es bereut hätte, wenn sie mit mir geschlafen hätte, weil wir nichtmal richtig zusammen sind.

Ich habs verkackt. Dabei wollte ich sie eigentlich einfach nur nicht überfallen. Och scheiße. Jetzt sitzt sie neben mir auf dem Beifahrersitz und starrt raus.
"Hey Maddy, so war das nicht gemeint.", versuche ich mein Glück.
"Ach nein? Wie war es denn gemeint? Du hast mir gerade indirekt gesagt, dass ich unattraktiv bin.", sagt sie angefressen.
"Sag das nicht. Du weißt, wie wunderschön du bist, das habe ich dir doch auch gesagt. Es ist nur so, dass ich nicht in einem Auto mit dir schlafen will, vorallem weil ich weiß, dass du es bereuen wirst."
"Woher willst du das wissen?", fragt sie.
"Ich weiß es einfach. Wir sind nichtmal richtig echt zusammen."

"Das stört dich doch sonst auch nicht."
"Das hat mich nie gestört, stimmt. Ich weiß aber, dass es dich stört. Sag mir ehrlich, du wolltest nicht mit mir schlafen. Vielleicht in dem Moment, so ging es mir auch, aber dann hat mein Gehirn eingesetzt. Du hättest es bereut Maddy."
"Du hast recht. Du bist nichts weiter als ein kriminelles Arschloch, dessen fake-Freundin leider genau ich bin. Ja, du hast recht, ich hätte es mehr als bereut.", sagt sie wütend.
"Vielleicht bin ich das. Aber ich habe mich zurückgehalten, weil ich weiß, dass du auch mit Dean nicht geschlafen hast. Und ihr wart zwei Monte zusammen. Ich habe auch ein Gehirn, mit dem ich denken kann und eins und eins zusammenzählen kann, also verstehe meine Gründe. Es soll besonders für dich sein, und ich bin nicht der richtige dafür."

"Sei leise. Ich will deine Stimme nicht hören. Ich kann selber für mich entscheiden, ob ich etwas 'besonderes' will, oder einfach den erstbesten nehme."
"Tu mir einen Gefallen und warte auf den richtigen. Bitte."
"Noah, das geht dich absolut garnichts an. Jetzt lass mich einfach inruhe und zieh dein scheiß Pullover wieder an."

Scheiße man. Aber ich habe alles richtig gemacht. Ich weiß, dass sie es bereut hätte und das soll sie definitiv nicht. Egal wie schwer mir das jetzt gefallen ist, denn ich wollte sie wirklich mehr als alles andere, aber sie verdient das beste, und nicht mitten im nirgendwo in einem dreckigen Auto auf dem Fahrersitz mit jemandem, mit dem sie nichtmal richtig zusammen ist.

Ich schlafe nach einiger Zeit ein, und auch Maddy scheint schon eingeschlafen zu sein. Ich werde am nächsten Tag von Sonnenstrahlen geweckt. Langsam öffne ich meine Augen und schaue mich um. Aber igendwas fehlt. Maddy ist weg. Scheiße. Wie von der Tarantel gestochen springe ich aus dem Auto und sehe mich nach ihr um. Hier ist wirklich weit und breit nichts.

Ich laufe um das Auto herum und rufe Lautstark nach ihr. Nichts. Warum haut sie denn auch ab? Ist sie noch so kindisch? Ich schaue nochmal auf mein Handy, habe aber noch immer kein Netz. Ich trete einmal gegen den Reifen meines Autos, um meine Agessionen unter Kontrolle zu halten. Ich werde mir niemals verzeihen können, wenn ihr etwas zustößt.

"Was machst du da?"
Ich drehe mich sofort um und schaue sie mir genau an. "Oh Gott. Wo warst du?", frage ich streng, obwohl mir gerade ein riesiger Stein vom Herzen fällt.
"Ich musste mal kurz.", sagt Maddy und weicht meinem Blick aus.
"Ich dachte dir ist irgendwas passiert man, du kannst doch nicht einfach gehen."
"Wolltest du mich begleiten oder was? Nein danke, ich bin groß genug."

Roommate | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt