~14. Januar~
M A D E L I N EDie Männer, welche die Halle gestürmt haben, gehörten zur Polizei. Ich habe Samira darum gebeten, zur Polizei zu gehen, da sie eine außenstehende Person ist. Und daher, dass Noah, die Jungs und ich alle bei Carlos waren, hatte er nichts zu befürchten. Wäre ich nicht da gewesen, dann wäre er weiterhin aufmerksam gewesen, was Polizei und ähnliches betrifft und er hätte schnell handeln können. Sie hatten gewusst, dass ich etwas weiß. Sie wollten mich ja auch damals schon als Geisel nehmen, daher hatten sie mich sowieso schon unter Beobachtung. Klar, es hätte vieles schief gehen können, aber Samira hat es geschafft und Carlos und die anderen in dem Gebäude werden gerade abgeführt. Darunter auch Jace und Milo. Logisch, die müssen das ganze Gebäude räumen.
Ich knie noch immer neben Noah, während ich versuche, mit ihm zu sprechen. Immer mehr Tränen rollen mir über mein Gesicht, als er immer schwächer wird.
"Noah, bleib bei mir. Du darfst nicht aufhören zu kämpfen. Schau mich an."
Er versucht, seine Augen offen zu behalten, als ich von ihm weggezogen werde.
"Wir kümmern uns um ihn.", meint ein Sanitäter, welcher sich zu Noah setzt und mit ihm spricht.Nach kurzer Zeit wird eine Trage in die Halle geschoben, auf die Noah gehoben wird. Danach wird er in den Krankenwagen transportiert. Ich frage den Sanitäter, ob ich mitfahren darf, weshalb ich hinten einsteige und Noahs Hand halte. Er wird schon in dem Krankenwagen an Kabel und so weiter angeschlossen. Im Krankenhaus angekommen, werde ich erstmal von der Polizei abgefangen, um ein paar Fragen zu beantworten. Ich erkläre, was passiert ist und lasse dabei nichts wichtiges aus. Ich erzähle auch, dass ich das mit dem Schuss nicht wirklich mitbekommen habe. Dann gebe ich ihnen meine Personalien und auch die von Noah und dann darf ich mich ins Wartezimmer setzen.
Noah wird gerade Notoperiert, da er eine Kugel im Bauch hat, und diese unbedingt entfernt werden muss. Und dann wird mir klar, warum er mich gedreht hat. Die Kugel war für mich bestimmt und nicht für ihn. Er hat mir wahrscheinlich mein Leben gerettet, indem er seins aufs Spiel gesetzt hat.
Nach zwei Stunden darf ich zu ihm auf sein Zimmer. Er schläft noch, weshalb ich mich zu ihm an sein Bett setze, seine Hand in meine nehme und warte, bis er aufwacht. Nach einer weiteren halben Stunde öffnet er langsam seine Augen.
"Noah?", frage ich, schon wieder weinend.
Er grummelt irgendwas, was man nicht verstehen kann. Ich hole sofort einen Arzt, da mir gesagt wurde, dass ich sofort jemanden holen soll, wenn er aufwacht.Als ich mit dem Arzt das Zimmer betrete, sieht Noah schon deutlich wacher aus.
"Mr. Paszek, wie geht es Ihnen?", fragt der Arzt, während er auf ihn zu geht.
"Gut.", meint Noah heiser.
"Sehr schön. Gleich wird die Polizei zu Ihnen kommen und Ihnen ein paar Fragen stellen. Danach schaue ich mir nochmal die Wunde an.", gibt der Arzt bescheid und geht dann wieder."Geht es dir gut? Ist dir irgendwas passiert?", fragt Noah, als der Arzt den Raum verlässt und schaut mich besorgt an.
"Bist du bescheuert?"
"Warum?", fragt er irritiert.
"Man, du wurdest gerade Notoperiert, weil du mir mein Leben gerettet hast, und das erste was du machst, ist, dass du dir wieder Sorgen um mich machst. Noah, du hättest sterben können.", erkläre ich.
"Ich bin aber nicht gestorben. Außerdem hatte er auch nicht vor, dich, beziehungsweise mich, umzubringen, weil er sonst auf das Herz oder auf den Kopf gezielt hätte. Ich bin nur bewusstlos geworden, ich wäre nicht gestorben. Wie geht es dir denn jetzt?"Ich schüttle den Kopf. "Du bist so bescheuert. Aber um deine Frage zu beantworten, mir ist nichts passiert."
"Gut. Was ist noch alles passiert?"
"Carlos und die anderen wurden abgeführt. Also ist es vorbei.", erkläre ich.
"Wie?"
"Naja, die Polizei hat die Halle gestürmt und hat Carlos und die anderen mitgenommen. Jedoch mussten sie ihm dafür ins Bein schießen."
"Aber warum die Polizei?", fragt er verwirrt.
"Ich habe Samira eingeweiht und sie hat die Polizei unauffällig informiert."
"Maddy, du weißt, dass das scheiße enden konnte, oder?"
"Ja. Aber es ist alles gut gegangen."
"Weißt du was? Du bist verdammt hartnäckig, naiv und dumm. Aber trotzdem liebe ich dich."Er hat es gesagt. Er liebt mich auch. Und es ist das schönste Gefühl der Welt, sowas aus dem Mund der Person zu hören, die man auch liebt.
Ich beuge mich zu ihm und küsse ihn. Als ich mich von ihm löse, öffnet sich die Tür und zwei Polizisten betreten das Zimmer.
"Guten Abend. Wir wollen Ihnen ein paar Fragen zum Vorfall stellen. Sagen Sie die Wahrheit, denn alles andere gilt als Falschaussage und Sie wissen, wie man dann vorgeht. Also, weshalb waren Sie am Tatort?", beginnt einer der beiden und setzt sich an den Tisch in dem Zimmer, um mitzuschreiben.
"Ich hatte einen Auftrag.", meint Noah.
"Was war das für ein Auftrag?"
"Der Auftrag war für Carlos Rossí. Ich sollte Drogen verkaufen, weshalb ich in die Lagerhalle gegangen bin, um den Stoff abzuholen."
"Sie sind also Drogendealer. Wie lange schon und wie kamen Sie dazu?"
"Seit fast fünf Jahren. Carlos hat mir damals ein 'einmaliges Angebot' gemacht, bei dem ich Kokain verkaufen sollte und dafür einen guten Preis bekam. Darauf bin ich dann eingegangen und nicht mehr wieder rausgekommen."
"Was haben Sie mittlerweile für Drogen verkauft?"
"Alles mögliche, teilweise auch Betäubungsmittel."
"Haben Sie das alles freiwillig gemacht?"
"Nein. Seit zwei Jahren versuche ich, aus der Sache rauszukommen, jedoch wurde mir immer mit dem Tod gedroht und ich wusste genau, dass sie mich, ohne mit der Wimper zu zucken, umbringen würden."
"Sollten Sie noch andere Dinge machen, als die Drogen zu verkaufen?"
"Ja."
"Was genau?"
"Ich sollte 15 Leute umbringen."
"Haben Sie dies getan?"
"Nein."
"Haben Sie Namen von den Leuten?"
"Ja, die Liste liegt bei mir Zuhause.""Wie ist es zu dem Angriff heute Nachmittag gekommen?", fragt der Polizist nach kurzer Zeit.
"Carlos hat mich wegen der Leute gefragt, welche ich umbringen sollte. Daraufhin habe ich ihn leicht provoziert und er war schon ziemlich wütend. Dann ist meine Freundin aufgetaucht, welche er dann genauer anschauen wollte, um sie möglicherweise zu verkaufen. Ich habe mich vor sie gestellt und ihr gesagt, dass sie weglaufen soll. Dann habe ich mich zu ihr umgedreht und habe einen anderen Mann gesehen, welcher auf sie gezielt hat und habe dann die Kugel abgefangen."
"Ich gehe mal davon aus, dass Sie die Freundin sind?", meint er und deutet auf mich. Ich nicke.
"Weshalb denken Sie, hat dieser Mann auf sie geziehlt?", fragt er wieder Noah.
"Ich denke mal, dass er sie nur anschießen wollte, damit sie nicht weglaufen kann."
"Okay, das reicht fürs Erste. Wir werden Sie nochmal mit aufs Revier nehmen, wenn Sie wieder fit sind, da Sie trotz allem Straftaten begangen haben. Wir melden uns."
Sie verabschieden sich und verlassen dann das Zimmer."Ich glaub du kannst mich bald im Knast besuchen kommen.", meint Noah und muss sich ein Grinsen verkneifen.
"Das ist absolut nicht witzig.", murmle ich. Ich habe wirklich etwas Angst, dass er recht hat und das wirklich demnächst eintrifft.
"Hey, wir schaffen das schon, mach dir keine Gedanken. Das schlimmste haben wir geschafft.", meint er und zieht mich zu sich, um mir einen Kuss auf die Stirn zu geben.*****
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Roommate | ✔️
Teen FictionMadeline wird von ihren Eltern nach Chicago geschickt um dort zu studieren. Zu ihrem Glück(- Achtung Ironie-) zieht sie auch noch mit dem Badboy der Stadt in eine WG. Die beiden können sich überhaupt nicht ausstehen, man könnte sagen sie hassen sich...