~08. Februar~
N O A H"Jungs, ich glaub ich hab n' Problem.", sage ich, als ich die Wohnung von Jace betrete.
Die drei Augenpaare liegen direkt auf mir.
"Was ist los, mein Junge?", fragt Joe und kippt sich sein Bier den Hals runter. Ich setze mich erstmal zu den Jungs auf die Couch und greife mir ebenfalls ein Bier und trinke einen Schluck.
"Maddy dreht völlig durch. Die ist ganz komisch drauf. Wegen jeder Kleinigkeit rastet die aus. Ich kann euch nichtmal sagen, wie oft sie mir diese Woche schon eine geklatscht hat. Ich hab ein verficktes Mal den Müll vergessen, runter zu bringen. Die ist ausgerastet, als hätte ich jemanden umgebracht.", erkläre ich meine Lage."Hast du irgendwas gemacht, was sie herausgefunden haben könnte? Fremdgevögelt oder so?", fragt Milo, während er sich eine Hand voll Chips in den Mund schiebt.
"Nein, bist du dumm? Natürlich nicht. Ich hab nichts gemacht. Ich habe wirklich nur einmal vergessen, den Müll runter zu bringen. Und einmal habe ich ihr die falsche Schokolade gekauft. Aber das war schon genug, um mich anzuschreien.", sage ich und lehne mich verzweifelt zurück."Kann das sein, dass sie schwanger ist?", fragt Joe nach einiger Zeit.
"Was? Nein, das kann nicht sein. Wie soll das auch gehen?", stelle ich entschlossen fest.
"Das passiert, wenn zwei Leute sich ganz doll lieben und-", beginnt Milo, wird aber sofort von mir unterbrochen.
"Sie nimmt die Pille. Da passiert nichts. Sie ist nicht schwanger, niemals.", sage ich überzeugt.
"Noah, du studierst Biologie auf Lehramt, ich denke du solltest wissen, dass auch die Pille nicht zu hundert Prozent schützt.", meint Jace und schaut mir dabei zu, wie ich meinen Kopf schüttle.
"Wenn ihr garkeinen Sex hattet, kannst du dir sicher sein. Aber bei euch beiden gehe ich definitiv davon aus, dass das nicht der Fall gewesen ist.", meint Joe und schaut mich mitleidend an.Sie ist nicht schwanger. Da bin ich mir sicher. Aber ihre Tage hat sie auch definitiv nicht, da hab ich eine sehr sichere Quelle zu.
"Mach dir nicht so einen Kopf, Alter. Du bist schon 23, da ist das schon ganz normal, Kinder in die Welt zu setzen.", versucht Jace mich aufzumuntern.
"Leute, sie ist nicht schwanger. Das wüsste ich jawohl, oder?", sage ich, dabei weiß ich nicht, ob die Frage an mich selbst gerichtet war.
Man spürt sowas doch, oder?"Wie lange ist sie denn schon so komisch drauf?", fragt Jace und schaut mich grübelnd an.
"So richtig extrem ist das erst seit bisschen mehr als einer Woche, aber sie ist schon vorher ab und zu so komsich gewesen.", sage ich und werde ganz nervös. Jetzt habe ich doch ein bisschen Angst, dass die Jungs recht haben.
"Hast du sie schon gefragt, was los ist?", fragt Milo mich.
Ich schüttle den Kopf. "Wenn ich sie Frage, schmeißt sie mich raus, weil es sie provoziert, das kann ich euch jetzt schon sagen.""Noah, spring über deinen Schatten. Frag sie und vorallem bitte sie darum, einen Schwangerschaftstest zu machen. Ich glaube wirklich, dass da ein kleiner Noah im Bauch ist.", meint Joe und drückt mir noch ein Bier in die Hand.
Klar, wir sind mehr oder weniger alt genug, aber ein Baby würde gerade garnicht passen. Wir studieren beide noch. Und Maddy müsste wahrscheinlich erstmal pausieren, weil sie sich hochschwanger nicht unbedingt in die Uni quälen muss. Und wenn ich dann arbeite, weiß ich nicht, ob wir so leicht über die Runden kommen, schließlich kosten Babys echt viel Geld und vorallem Zeit und Schlaf.
"Ich geh los, ihr habt mich übel nervös gemacht. Wir sehen uns.", verabschiede ich mich und gehe nach Hause, natürlich nicht, ohne dass ich auf dem Weg nochmal einen kurzen Abstecher zu einer Apotheke zu machen. Als ich dann mit fünf verschiedenen Schwangerschaftstests ausgestattet bin, betrete ich die Wohnung. "Ich bin wieder da!", rufe ich und ziehe meine Schuhe aus.
"Es tut mir leid, dass ich dich so angeschrien habe.", sagt Madeline, welche sich vor mich gestellt hat und nun plötzlich anfängt zu weinen.
"Alles gut, du brauchst doch nicht weinen.", versuche ich sie zu beruhigen und nehme sie in den Arm.Als sie dann irgendwann aufgehört hat, zu weinen, beuge ich mich nochmal zu ihr runter, um sie zu küssen. Jedoch verläuft das ganze anders als geplant und sie erwiedert den Kuss erst, löst sich dann aber ruckartig und rennt in Richtung Badezimmer.
"Maddy? Alles in Ordnung?", frage ich besorgt und gehe ihr hinterher. Als ich im Bad ankomme, hängt sie über der Toilette und übergibt sich.
"Mir gehts gut.", meint sie lachend.
"Du hast nicht gerade ernsthaft gekotzt, nachdem du mich geküsst hast, oder?", frage ich gekränkt.
"Du warst einfach zum kotzen.", meint sie lachend und schaut mich an.Sie hat sich gerade einfach so übergeben. Scheiße, vielleicht haben die Jungs doch recht.
"Hast du irgendwas außergewöhnliches gegessen?", frage ich sofort nachdenklich. Sie hingegen schüttelt nur den Kopf. "Ich habe bisher nur gefrühstückt, aber da warst du ja dabei. Es ist ja gerade erst dreizehn Uhr.", meint sie und schaut mich fragend an.
"Okaaaay... also ich hab dir da was mitgebracht.", sage ich vorsichtig und gehe zurück, um die Tüte zu holen. Sie kommt mir hinterher und schaut mich irritiert an, als ich ihr die Tüte aus der Apotheke in die Hand drücke."Was hast du bei der Apotheke gemacht?", fragt sie unsicher.
"Schau rein, aber bringe mich nicht um."
Sie zieht ihre Augenbrauen fragend zusammen, öffnet dann aber die Tüte und schaut vorsichtig rein.
"Willst du mich verarschen?", fragt sie und holt einen der Tests raus. "Du denkst, ich bin schwanger?", fragt sie ungläubig und schaut mich wieder an.
"Ich denke nicht, aber die Jungs.", verteidige ich mich und hebe abwehrend die Hände.
"Du hast mit deinen Freunden darüber gesprochen, dass ich möglicherweise schwanger sein könnte?", fragt sie sauer.Schlechte Idee, Noah, ganz schlechte Idee...
"Nicht direkt. Ich war nur völlig überfordert mit deinen krassen Agressionen im Moment.", gebe ich zu und werde direkt von meiner Freundin attackiert.
"Ich habe überhaupt keine Agressionen!", schreit sie mich an und will die Tüte nach mir werfen, jedoch halte ich sie noch gerade so rechtzeitig fest.
"Absolut nicht.", sage ich ironisch und nehme ihr die Tüte wieder weg.
"Ich hasse dich.", sagt sie und nimmt mir die Tüte wieder weg und läuft damit ins Bad.
"Ich dich auch, Prinzessin!", rufe ich ihr Siegessicher hinterher.In der Zeit, in der sie im Bad ist, laufe ich unruhig in der Wohnung herum. Die Situation macht mich noch nervöser als ich dachte. Wenn sie wirklich schwanger ist, dreht sich mein Leben um 180 Grad. Und ihres erst.
Als sie endlich wieder raus kommt, sehe ich sie fragend an.
"Was? Ich hab noch kein Ergebnis, das dauert noch fünf Minuten.", sagt sie entspannt.
"Wie kannst du so entspannt sein?", spreche ich die Frage aus, welche in meinen Gedanken schwirrt.
"Warum sollte ich es nicht sein? Die Chance, wirklich schwanger zu sein ist sehr sehr sehr gering. Ich nehme nach wie vor die Pille und hab es nie vergessen, also kann ich nicht schwanger sein.", sagt sie und setzt sich auf die Couch. Ich setze mich zu ihr und bewege meinen Fuß nervöß auf und ab.
"Noah! Du machst mich ganz nervös! Hör auf, es wird schon nichts passiert sein.", motzt sie und greift dann nach dem Test, welchen sie auf den Tisch gelegt hat, und schaut drauf.Sie schaut eine Zeit lang drauf, schaut dann genauer, schaut dann zu mir und wieder zum Test.
"Was ist?", frage ich ruhig. Ihr Blick fällt sofort wieder zu mir. "Ich bin schwanger.", flüstert sie und bricht in Tränen aus.Scheiße.
Ich rücke sofort näher zu ihr und nehme sie in den Arm.
"Wir schaffen das schon.", sage ich, in der Hoffnung, sie etwas beruhigen zu können und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie kann garnicht reagieren, so doll weint sie. Ich bin völlig überfordert.
"Maddy, wir schaffen das.", wiederhole ich erneut, wahrscheinlich um es mir selbst einzureden."Noah wir können kein Kind großziehen.", schluchzt sie, während sie ihren Kopf hebt, um mich anzuschauen.
"Wer sagt das? Wir sind alt genug, um uns um ein Kind zu kümmern. Und wir bekommen das auch hin. Ich gehe einfach ein bisschen öfter in die Bar, um zu arbeiten, und dann haben wir auch irgendwie genug Geld. Das ist nicht das Problem. Ich weiß, dass du Angst hast, die habe ich auch, aber wir schaffen das, gemeinsam, wenn du es willst. Ich bin bei dir."
"Ich liebe dich.", sagt sie leise und haucht mir einen Kuss auf die Lippen.
"Ich liebe dich auch.", gebe ich zurück und nehme sie wieder in den Arm, da sie erneut anfängt, zu weinen.******
Nun folgen in den nächsten Tagen die letzten Kapitel und dann war's das mit diesem Buch :)
Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Auf ein besseres Jahr!
<3
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Roommate | ✔️
Teen FictionMadeline wird von ihren Eltern nach Chicago geschickt um dort zu studieren. Zu ihrem Glück(- Achtung Ironie-) zieht sie auch noch mit dem Badboy der Stadt in eine WG. Die beiden können sich überhaupt nicht ausstehen, man könnte sagen sie hassen sich...