~23. April~
M A D E L I N ENoah hat seine Entscheidung getroffen. Er hat vor drei Tagen ewig mit seinen Eltern telefoniert. Sie haben sich gestritten und sich am Telefon angeschrien. Aber Noah hatte keine Wahl. Er muss zu Miranda ziehen, bis er sein Studium fertig hat. Und daher, dass er auf Lehramt studiert, wird das noch für circa drei Jahre so bleiben. Ich weiß garnicht, wie ich das jetzt mache. Suche ich mir eine andere Mitbewohnerin? Ich meine ich kann die Miete niemals ganz alleine bezahlen. Oder ziehe ich auch aus und suche mir eine kleinere Wohnung? Das ist einfach scheiße.
"Ich verstehe deine Eltern nicht.", rege ich mich erneut auf.
"Ich doch auch nicht. Aber ich kann nichts daran ändern, meine Eltern sind nunmal stur und ziemlich temperamentvoll, also wenn ich widerspreche, kann ich fliegen lernen.", meint Noah und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.
"Können wir nicht einfach sagen, dass du bei Miranda wohnst aber du bleibst hier?", frage ich hoffnungsvoll, befürchte jedoch, dass das nicht funktionieren wird.
"Du bist zu süß. Aber das würde nicht funktionieren, mamà kann ein krasser Kontrollfreak sein. Aber ich bin ja auch nicht weit weg von dir und wir sehen uns jeden Tag, okay?", meint er und fängt an, seine Sachen in den Schrank bei Miranda zu sortieren."Aber ich kann nicht mehr ohne dich schlafen.", sage ich und schaue ihm weiter zu. Er hält in seiner Bewegung inne und dreht sich wieder zu mir.
"Wirklich?", fragt er und zieht eine Augenbraue hoch.
"Ja, wirklich. Meinst du ich denke mir das aus?"
"Schatz, ich bin immer bei dir. Ich kann auch immer zu dir kommen und vielleicht kann ich auch ab und zu bei dir schlafen. Und wenn wir Glück haben, kann ich meine Eltern auch schnell wieder davon überzeugen, bei dir zu wohnen. Jedoch muss ich dafür ein extrem guten Durchschnitt von dem Halbjahr haben.", erklärt er und nimmt meinen Kopf in seine Hände."Ich liebe dich.", flüster ich und küsse ihn.
Dann geht die Tür des Zimmers auf und Brio steht im Raum.
"Aha, da klingeln bald die Hochzeitsglocken.", meint er lächelnd und schaut zwischen Noah und mir hin und her.
"Opa, lass gut sein. Ich hab dir schon oft genug gesagt, dass wir noch zu jung sind.", meint Noah genervt.
"Madeline, es gibt kein 'zu jung', nicht wahr?", fragt Brio und schaut mich abwartend an.
Ich zucke mit den Schultern. "Zu jung ist undefiniert.""Siehste, Noah. Man muss sich nur selber in den Arsch treten.", meint Brio lachend.
"Was wolltest du jetzt eigentlich hier?", fragt Noah seinen Opa.
"Ach, ich wollte nur sagen, dass deine Eltern nie gesagt haben, dass Madeline nicht mit hier einziehen kann.", meint Brio und schaut mich verschwörerisch an."Oh nein. Das kommt nicht in Frage. Ich möchte euch nicht noch mehr Arbeit machen, als ihr sowieso schon habt. Ich komme einfach öfter her und besuche euch, das ist schon okay, danke.", sage ich schnell, bevor Noah noch auf den Gedanken anspringt.
"Wenn du meinst... ich verstehe nicht, warum John und Giulia euch auseinander reißen wollen. Eure Liebe ist doch so schön. Ich freue mich jetzt schon auf meine Urenkel.", träumt Brio und verlässt das Zimmer wieder."Er spinnt ein bisschen. Letztens schenkt er mir noch Kondome und meint, ich soll mich noch nicht fortpflanzen, und jetzt nervt er mich schon seit Monaten damit, wann wir denn endlich Kinder kriegen wollen.", meint Noah und legt seine Hände an meine Taille, um mich näher zu sich zu ziehen.
"Ich denke, erstmal sollten wir uns auf unser Studium konzentrieren. Dann sollten wir etwas Geld verdienen und dann kann man sich Gedanken darüber machen. Und bis dahin kann er sich sicher sein, dass ich die Pille nehme und nichts passieren wird.", sage ich lächelnd und drücke Noah einen Kuss auf den Mund.
"Das beruhigt mich sehr.", sagt er und schaut mir in die Augen. "Höchstens drei Jahre mi princesa. Dann ziehe ich wieder zu dir."
"Ich kanns jetzt schon nicht mehr abwarten.", sage ich leise und küsse ihn nochmal.Gegen Abend ruft Miranda uns zum Essen. Wir gehen langsam runter und setzen uns in die Küche an den Tisch.
"Ich kann mich noch so gut an den Tag erinnern, als ich dich im Flugzeug kennengelernt habe, Madeline.", fängt Miranda an zu erzählen. "Ich habe schon damals gedacht, dass du mir noch öfter begegnen wirst. Und vorallem wusste ich schon damals, dass du Noah gefallen würdest, wenn ihr euch kennenlernt. Dass das aber sofort passiert, habe ich nicht erwartet.""Wie im Flugzeug?", hakt Noah nach und schaut zu seiner Oma.
"Madeline ist mit mir gemeinsam hier nach Chicago geflogen. Ich war doch in Los Angeles wegen des Hilfsprojekts mit den Kindern, weißt du noch? Da saß ich im Flugzeug neben Madeline.", erklärt sie.
"Und sie hat damals schon erzählt, wie toll du bist.", necke ich ihn.
"Oh bitte, du weißt wie sehr ich das hasse.", meint er und verzieht sein Gesicht. "Aber warum wusste ich das bisher noch nicht? Ich dachte immer, dass ihr euch erst kennengelernt habt, als du angefangen hast zu arbeiten.", meint Noah und schaut mich an.Ich zucke mit den Schultern. "Gab nie eine Situation in der ich das erzählt hätte."
"Ich bin wirklich sehr glücklich darüber, dass ihr euch gefunden habt. Denn du, Madeline, hast Noah das Leben gerettet.", sagt Miranda und schaut ihren Enkel an.
"Wie?", frage ich irritiert. Er hat mir das Leben gerettet. Nicht andersrum.
"Du hast mich vor meinem Absturz bewahrt. Du hast mich dazu gebracht, weiter zu studieren, du hast mich dazu gebracht, aus der Drogensache rauszukommen. Du hast mich geliebt, als ich das brauchte und du warst da, als ich dich gebraucht habe.", erklärt er und greift nach meiner Hand. "Ich liebe dich Maddy. Und deine Liebe hat mich gerettet.", redet er weiter.Er. Noah Paszek. Er hat mir gerade ein Liebesgeständnis vor seinen Großeltern gemacht. Er ist der Mann, den ich eines Tages wirklich heiraten will. Und er ist der, von dem ich eines Tages Kinder will.
******
DU LIEST GERADE
Roommate | ✔️
Teen FictionMadeline wird von ihren Eltern nach Chicago geschickt um dort zu studieren. Zu ihrem Glück(- Achtung Ironie-) zieht sie auch noch mit dem Badboy der Stadt in eine WG. Die beiden können sich überhaupt nicht ausstehen, man könnte sagen sie hassen sich...