Kapitel 6

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~14. August~

Nachdem Dean gegangen ist, habe ich mich noch schnell zuende fertig gemacht und bin jetzt auf dem Weg zur Arbeit. Ich weiß nicht, was ich über diesen Kuss vorhin denken soll. Ich mag Dean ja wirklich gerne, aber ich kenne ihn gerade erst zwei Wochen. Aber kann ich mir überhaupt etwas mit ihm vorstellen? Ich meine mein Ex war ein riesiges Arschloch. Kann ich das schonwieder? Ich habe wirklich Angst, nochmal verletzt zu werden. Vielleicht bedeutet das ja auch garnichts und ich mache mir um sonst Gedanken.

Es ertönt wieder das bekannte läuten der kleinen Glocke über der Tür, als ich das Coffee&Talk betrete.
"Hallo!", rufe ich, um zu schauen, wer schon da ist.
"Hey süße!", antwortet Kev aus der Küche.
"Sind wir die ersten oder ist Jamila schon da?", frage ich ihn, als ich die Küche betreten.
"Jamila ist Krank geworden. Samira kommt erst heute Nachmittag und Miranda kommt gleich."
Wir halten noch etwas small talk bis die ersten Gäste kommen. Nach einigen Stunden ist auch Sammy (Samira) da und mein Leben macht wieder mehr Sinn.

"Na, wie war dein Date gestern?", fragt sie und wackelt mit den Augenbrauen.
"Es war eingentlich echt schön.", gebe ich zu.
"Also war es wirklich ein Date. Wusste ich doch. Und ist da was gelaufen?"
"Nein! Also er hat mich nur geküsst und ist dann wieder weg gefahren."
"Oh mein Gott! Und wie wars?"
"Ich weiß es nicht. Heute morgen stand er dann plötzlich vor meiner Tür und hat mir Frühstück gebracht. Zum Abschied haben wir uns wieder geküsst und ich weiß nicht, ob ich das gut finde oder nicht."
"Mads, das ist doch mega süß! Er hat dir Frühstück gebracht, was willst du mehr? Also ich stehe ja mehr auf Arschlöcher, aber ey, das ist doch toll. Er kümmert sich um dich, obwohl ihr noch garnicht zusammen seid."

"Ja, ich weiß. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich das will. Irgendwas sagt mir, dass er nicht das ist was ich will."
"Probiers doch aus. Spätestens nach zwei Monaten weißt du, ob du dich getäuscht hast oder nicht. Aber egal was du machst, ich unterstütze dich."
"Danke. Er ist ja wirklich süß. Und ich fühle mich auch echt wohl bei ihm."
"Also ich stehe ja mehr auf diesen einen Typen, der immer hier vorne auf den Barhockern chillt. Jace oder wie der heißt. Ist aufjeden Fall der beste Freund von Noah aus unserem Kurs."
"Nicht dein Ernst, oder?", frage ich amüsiert.
"Oh doch, der ist absolut heiß."
"Sammy, Jace ist der beste Freund von Noah. Noah ist mein Mitbewohner. Noah ist ein Arsch. Also ist Jace auch ein Arsch."

"Warum ist Noah ein Arsch?", fragt plötzlich eine mir bekannte Stimme. Noah.
Ich drehe mich langsam zu ihm um und sehe, dass er schonwieder grinst.
"Weil Noah meint er ist der geilste.", erklärt Sammy für mich.
"Ist er denn der geilste, Maddy?", fragt er nun an mich gerichtet.
"Nein, ist er nicht.", gebe ich zurück.
"Achja? Deine Blicke sagen was anderes."
"Ach halt die Klappe, du Arschloch."

"Noah! Was machst du denn jetzt schon hier? Normalerweise bist du doch immer erst Abends hier.", sagt Miranda, als sie ihren Enkel sieht. Sie geht zu ihm und umarmt ihn erstmal.
"Ich wollte dich mal besuchen.", sagt er und grinst sie an.
"Okay, und warum bist du wirklich hier? Ist hier etwa ein Mädchen im Spiel?", fragt sie verschwörerisch.
"Oma, mach dir keine Hoffnung. Du wirst niemals eine Frau an meiner Seite sehen, klar?"
Miranda atmet genervt aus. "Klar."

"Okay, wie viel von unserem Gespräch hast du mitgehört?", fragt Samira meinen Mitbewohner.
"Ach, nur so viel, dass ich weiß, dass du meinen besten Freund geil findest.", sagt er und grinst amüsiert.
"Du sagst ihm nichts.", sagt Sammy bittend.
"Warum sollte ich?"
"Noah, du hälst schön deine große Klappe. Wehe du sagst ihm was, das ist wirklich mies.", drohe ich ihm.
"Ganz ruhig, kleiner Tieger. Fahr deine Krallen wieder ein. Ich habe nichts gehört, aber ihr braucht auch garnicht erst versuchen, mich über ihn auszuquetschen."

******

"Bitte. Hat er mal was erwähnt oder so?", flehe ich ihn zum fünften mal an, etwas über Jace zu erzählen.
"Müsst ihr nicht arbeiten oder so?", lenkt er ab.
"Tun wir doch.", rechtfertigt Sammy uns.
"Nooaahh, bitte sag wenigstens, ob er mal über sie geredet hat, oder wenigstens etwas angedeutet hat.", stöhne ich genervt.
"Weißt du was? Irgendwie macht es mich an, wenn du meinen Namen stöhnst.", sagt er und grinst wieder. Dafür kassiert er einen Schlag auf den Oberarm von mir.
"Okay, er hat mal was erwähnt. Mehr sag ich nicht."
Sammy schaut mich sofort an und muss sich zusammenreißen, nicht vor Freude in die Luft zu springen.

Kurze Zeit später erklingt die kleine Glocke wieder und Dean betritt das Cafe.
Er kommt zu mir, zieht mich zu sich und küsst mich. "Hey süße, ich musste dich einfach wieder sehen."
"Ähm ja, hi.", sage ich etwas überfordert und schaue hilfesuchend zu Noah und Sammy.
Noah zieht angespannt die Augenbrauen hoch als er Dean sieht, während Sammy ihn weiterhin über Jace ausfragt.

"Du, Mausi, ist alles okay? Du siehst etwas bedrückt aus. Nervt Noah dich? Soll ich ihn wegschicken?", beginnt er.
"Nein, danke, du kannst Noah nicht rausschmeißen. Dieser Laden gehört seiner Oma. Ähm... schön das du hier warst, aber ich muss jetzt weiterarbeiten, okay? Wir sehen uns!", sage ich während ich mich von ihm entferne.
"Oh, schon gut, ich warte auf dich. Dann können wir später gemeinsam essen gehen. Was hälst du davon? Ich lasse dich nicht alleine bei Noah.", er spricht Noahs Namen mit so viel verachtung aus, dass ich Gänsehaut bekomme.

"Hat klein Dean etwa Angst um seine Freundin?", fragt Noah ironisch.
"Wer weiß, was du mit ihr vorhast. Meiner Schwester hast du ja auch wehgetan!", schreit Dean.
Noah zieht die Augenbrauen hoch, was wohl bemerkt unfassbar heiß aussieht. "Ach, jetzt hab ich ihr sogar schon wehgetan? Nächste Woche hab ich sie auch noch umgebracht oder was?"

"Was ist hier los?", fragt Miranda, welche gerade nach vorne kommt. Sie schaut Noah auffordernd an.
"Schau mich nicht so an, Oma. Ich hasse diesen Typen, das weißt du. Und du weißt auch warum.", rechtfertigt er sich.
"Ähm, Dean, ich denke es wäre besser wenn du jetzt gehst. Ich schreibe dir später, okay?", mische ich mich nun ein.
"Okay, aber schreibe mir wirklich später, Mausi.", sagt er, kommt auf mich zu und küsst mich.
Wie ich diesen Spitznamen hasse.
"Versprochen.", sage ich und winke ihm zum Abschied.

Miranda schaut mich verwundert an. "Der? Dein Freund?"
Ich schlucke einmal. Ist er denn mein Freund?
"Ähm, ja? Ich denke schon."
Ich drehe mich zu Sammy und Noah um.
"Oh Mausi, du kannst mich doch nicht einfach wegschicken!", ahmt Noah ihn nach.
"Halt die Klappe. Ich hasse diesen Spitznamen auch, ich weiß nicht wie er darauf kam, mich so zu nennen.", gebe ich zu.

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Frohe Weihnachten euch allen! 🎄🕯👼
Auf dem Kapitelbild ist Jace zu sehen.
!Es ist nur meine Vostellung von ihm, ihr könnt ihn euch natürlich auch anders vorstellen!

Roommate | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt