Anna - Zarte Bande

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Am späten Nachmittag kamen wir zuhause an. Liam und Emma holte ich erst am nächsten Tag, da die Beiden noch eine Nacht bei ihren Großeltern blieben. Als ich Chiara zuhause absetzte und ich endlich in meiner Wohnung ankam, hatte ich bereits eine Nachricht am Display meines Handys: Hey Baby, ich hoffe du bist gut angekommen. Du kannst mich gerne noch anrufen, egal wie spät es ist. Paddy. Ich brauchte kurz ein paar Minuten um die letzten Tage Revue passieren zu lassen. Offenbar empfindet Paddy tatsächlich etwas für mich. Doch wie sollte das weiter gehen? Wir würden uns kaum sehen können... er war ständig unterwegs und ich eine alleinerziehende, berufstätige Mutter. Ich schob diese Gedanken schnell beiseite und beschloss, im hier und jetzt zu leben. Also griff ich zum Telefon und rief ihn an. „Hallo Süße, schön, dass du dich noch meldest." Die Schmetterlinge in meinem Bauch überschlugen sich fast. „Natürlich, hab ich dir doch versprochen. Wo bist du gerade?" „Wir sind gerade in Ulm. In zwei Stunden beginnt das Konzert. Morgen habe ich frei und danach bin ich in Köln beim Frühstücksfernsehen. Es stehen diese Woche auch noch Termine bei drei verschiedenen Radiosendern an." Plötzlich kam es mir wieder in den Sinn, was für ein vielbeschäftigter Künstler er war. „Oh, da hast du ja ganz schön viel am Plan." „Ja es geht so, aber was meinen Tag wirklich rund macht, ist deine Stimme zu hören." Ich wurde knallrot, ein Glück dass er das nicht sehen konnte. „Paddy, es war wunderschön mit dir, ich kann es kaum erwarten bis wir uns das nächste Mal wiedersehen." Wir telefonierten noch eine gute Stunde, ehe wir auflegten und ich mich ins Bett legte. Wie würde das wohl werden? Hätte diese Beziehung eine Chance? Konnte man es überhaupt Beziehung nennen? Es ratterte stundenlang in meinem Kopf bis ich endlich einschlief. Paddy schrieb mir jeden Morgen, besser gesagt mittags, wenn er wach wurde. Über den Tag verteilt, waren wir ständig in Kontakt. Abends telefonierten wir stundenlang. Wir sprachen über Gott und die Welt, bei uns stimmte einfach die Chemie. Nach drei Wochen die wir am Telefon verbrachten, sahen wir uns endlich wieder. Ich freute mich tierisch. Ich war so aufgeregt, dass ich mich den ganzen Tag auf nichts anderes konzentrieren konnte und nur mit einem Lächeln im Gesicht herum lief, probierte gefühlt hundert verschiedene Outfits und legte einen kleinen Beautytag ein, um bestmöglich für ihn auszusehen. Paddy schickte mir sogar einen Wagen vorbei, der mich abholte. Während der gesamten Fahrt, machte ich mir Gedanken darüber, wie er damit umgehen würde, wenn man uns zusammen sieht. Wäre es ihm unangenehm? Wollte er die Sache zwischen uns lieber geheim halten? Wieder einmal wusste ich nicht, wie ich mich verhalten sollte, doch ich beschloss es auf mich zukommen zu lassen. Der Fahrer fuhr mit mir in den Backstage Bereich, wo mich Paddy bereits erwartete. Er öffnete mir die Tür, umarmte mich und gab mir einen langen Kuss. Absolut jeder der vielen Menschen die hier beschäftigt waren, konnte uns sehen. Und es war ihm egal. „Hey Baby, ich hab dich vermisst", raunte er mir ins Ohr. Ich lächelte ihn verlegen an. Als wir in seine Garderobe gingen, tuschelten die Leute über uns. „Ich hoffe, das hat dich gerade nicht überfordert." „Mich überfordert? Nein. Du bist doch der Star der im Rampenlicht steht. Ich meine wir haben unsere Beziehung bis jetzt ja noch nicht definiert und...", ich atmete kurz durch und fuhr fort „haben wir überhaupt eine Beziehung?", fragte ich vorsichtig. Paddy sah mich fragend an. „Was glaubst du denn? Ich bin kein Weiberheld, der sich von einer zur nächsten hantelt. Und um ehrlich zu sein, hat es bei uns doch schon beim allerersten Treffen gefunkt", beantwortete er meine Frage. Ich küsste ihn leidenschaftlich. Seine Worte drangen in jede Faser meines Herzens und brachten es zum Überlaufen. Ich konnte mein Glück kaum fassen. „Bald ist Einlass und ich muss mich noch in der ersten Reihe platzieren", erinnerte ich Paddy augenzwinkernd. „Willst du das Konzert denn nicht Backstage sehen?" „Nein, ich sagte doch ich will einen Platz ganz vorne, damit ich dich anhimmeln kann", antwortete ich belustigt. Paddy musste ebenfalls lachen. „Na gut, dann solltest du dich aber beeilen, die Türen öffnen sich gleich und mit Kelly Fans ist nicht zu spaßen." Dieser Satz brachte uns beide zum Lachen. Ich stellte mich also in die erste Reihe und wartete auf die Meute. Leider hatte Chiara keine Zeit, deshalb musste ich die eineinhalb Stunden bis Konzertbeginn alleine abwarten. „Bist du auch ohne Begleitung hier?", hörte ich jemanden zu meiner Linken fragen. „Ja, du etwa auch?" „Ja, ich bin Flora." „Freut mich, ich heiße Anna." Flora war mir sofort sympathisch und wir verbrachten einen netten Abend zusammen. Ich himmelte Paddy, wie versprochen an und er konnte es sich nicht verkneifen, den einen oder anderen verstohlenen Blick in meine Richtung zu werfen. Es war ein unglaubliches Gefühl, in dieser Menge voll schmachtender Frauen, die Einzige zu sein, die das hatte was sich alle wünschten: Paddy. Flora erzählte mir, dass sie weniger wegen Paddy zum Konzert kam, sondern eher wegen Ryan, dem Gitarristen. „Ja, der sieht auch ganz schön schnuckelig aus, aber ich stehe mehr auf den Sänger", gab ich ihr augenzwinkernd zur Antwort. Als Paddy die letzte Zugabe spielte, machten Flora und ich noch einmal so richtig Party. „Gibst du mir deine Nummer?", fragte sie mich bevor sie zum Auto ging. „Klar! Vielleicht treffen wir uns ja bald mal wieder." Nachdem wir die Nummern tauschten, verabschiedeten wir uns voneinander und ich ging wieder in den Backstage Bereich. Paddy wartete schon beim Auto auf mich. „Na, wo warst du denn?" „Ich habe beim Konzert ein sehr nettes Mädchen kennengelernt, wir haben noch etwas gequatscht und unsere Nummern ausgetauscht. Sie war im Übrigen nicht wegen dir hier, sondern wegen deines Gitarristen Ryan", erzählte ich. "Ja, Ryan kommt ganz gut an, das habe ich schon bemerkt", lachte Paddy. „Komm Süße, lass uns fahren. Wir fahren zu mir, es sind nur 40 Minuten." Diesmal fuhr Paddy selber. Als wir aus dem Backstage Bereich fuhren, warteten bereits einige Fans am Tor, um noch einen Blick oder gar ein Foto zu erhaschen. Ich war dankbar für die getönten Scheiben und den Schutz der Nacht, denn hätten sie eine Frau neben Paddy gesehen, hätte das wohl einigen Gossip ausgelöst. Während der ganzen Autofahrt, hielten wir Händchen und hörten Musik. Niemand musste etwas sagen, denn wir wussten Beide, der Moment war perfekt. Gegen Mitternacht kamen wir bei Paddy an. Mir wurde einmal mehr bewusst, wie lange sein Tag war. Wir gingen ins Haus und beschlossen einen Absacker zu trinken. „Ich war heute überrascht, dass du mich vor allen geküsst hast." „Ich würde dich überall küssen", gab Paddy zurück und drückte seine Lippen auf meine. Also war es tatsächlich offiziell: wir waren ein Paar. Der Gedanke daran brachte mich zum Lächeln. Einmal mehr fühlte ich mich wie ein Teenie und das tat mir gut. Es fühlte sich wunderbar an, aber auch ein bisschen komisch. Nach seinem Beziehungs-Aus mit Joelle, entschied sich Paddy für ein neues Bett. Ich war sehr froh darüber, denn es hätte sich komisch für mich angefühlt in seinem alten Ehebett zu schlafen. „Also, weihen wir das neue Bett gleich ein?", grinste ich ihn an. „Ich könnte mir nichts Besseres vorstellen, Baby." Wir gingen nach oben ins Schlafzimmer. Die kurze Zeit, die wir miteinander hatten, wollten wir ausgiebig nutzen. Ich setzte mich aufs Bett und deutete Paddy mit meinem Zeigefinger an, dass er zu mir kommen sollte. Er ließ sich nicht lange bitten. Seine heißen Küsse machten mich regelrecht verrückt. Er brauchte mich nur anzufassen und ich war total erregt. Paddy zog mir das Oberteil aus und öffnete meinen BH. Genüsslich knabberte er an meinen Brustwarzen, während ich meine Hände in seinen Haaren vergrub. Nun zog er mir mein Höschen aus und drang mit zwei Fingern in mich ein. Ich konnte ein Stöhnen nicht mehr unterdrücken. Langsam wanderte er mit seiner Zunge nach unten. Es war unglaublich was er mit mir anstellte. Meine Haut prickelte vor Erregung. Paddy war ein Wahnsinns-Liebhaber. Er leckte mich an meiner empfindlichsten Stelle und oh Mann, das brachte mich zum Explodieren. Ich stöhnte seinen Namen als ich kam und krallte meine Fingernägel in seine Schultern. „Es gefällt mir, wenn du kommst Baby." Nachdem ich mich von diesem Hammer-Orgasmus wieder gefangen hatte, zog ich ihm seine Boxer Shorts aus. „Jetzt bist du dran", raunte ich und massierte seinen harten Penis. Mit meinen Lippen umschlang ich ihn und bewegte Saugend und leckend meinen Mund auf und ab. Paddy schien es sehr zu gefallen. „Ich will dich!", sagte er schon fast keuchend und mit einem gekonnten Schwung, drehte er mich auf alle vier. Er drang bis zum Anschlag in mich ein und seine Stöße wurden von Mal zu Mal fester. Ich spürte wie sich ein weiterer Orgasmus ankündigte und wir beide stöhnten laut auf. In diesem Moment war ich froh, dass Paddy keine Nachbarn in der Nähe hatte die uns hätten hören können.
"Ich denke wir haben uns beide eine kleine Erfrischung verdient", Paddy deutete auf das Badezimmer. Wir sprangen unter die Dusche und legten uns danach ins Bett. "Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so viel Spaß beim Sex hatte", flüsterte Paddy. "Ich weiß nicht, ob ich jemals so einen Spaß beim Sex hatte", gab ich zur Antwort. Wir mussten beide lachen.
Zärtlich streichelte Paddy meinen Rücken, während er mir von seiner Kindheit erzählte. Dass ich früher bereits Kelly-Fan war, erwähnte ich noch immer nicht.
Ich lauschte seinen Geschichten, bis mir die Augen zufielen. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, schlief Paddy noch immer tief und fest und ich beschloss Frühstück zu machen. Ich zog mir sein Shirt über und ging in die Küche. Es war ein sonniger Sommermorgen, deshalb bereitete ich das Frühstück auf der Terrasse vor. Ein Blick in den Kühlschrank verriet, dass Paddy wenig zuhause war. Es herrschte gähnende Leere, lediglich ein paar Eier fanden sich darin. Gut, dachte ich mir, dann gibt es eben Rührei. Als ich gerade dabei war, die Eier aufzuschlagen, spürte ich Paddys Hände, die sich von hinten um meine Taille schlangen. Er hauchte mir zarte Küsse auf meinen Hals und ich spürte seinen harten Penis an meinem Po. Ich drehte mich um und küsste ihn. Der Kuss wurde leidenschaftlicher und ehe ich mich versah, flog auch schon mein Shirt. Paddy hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht sich anzuziehen. Mit einer einzigen Handbewegung, räumte er die Küchendiele ab, die Eier flogen in hohem Bogen und er hob mich hoch. Mit einem Ruck drang er in mich ein. Ich schlang meine Beine fester um ihn, sodass ich ihn noch tiefer in mir spüren konnte. Erfüllt von Lust stöhnte ich immer wieder seinen Namen. Er fühlte sich so gut an. Ich biss mir vor Erregung auf die Unterlippe und warf meinen Kopf in den Nacken. Paddy kam mit einem letzten festen Stoß und sackte stöhnend auf meine Schulter. „Guten Morgen, Baby", sagte er nach einem Moment, völlig außer Atem. „Wir haben zwar jetzt kein Frühstück mehr, aber das war es wert, Babe", stellte ich ebenfalls schwer atmend fest. Wir säuberten die Küche und setzten uns mit einer Tasse Kaffee in den Garten. „Und, was sollen wir heute noch machen?", fragte mich Paddy. „Ich hätte große Lust auf Shopping." Er verdrehte lachend die Augen. „Gut, dann lass uns aber nach München fahren." „Ich liebe München!", gab ich wie aus der Pistole geschossen, zurück. Schnell legte ich noch etwas Make-Up auf, machte meine Haare zurecht und zog mich an. Als ich die Treppe hinunter kam, wartete Paddy bereits abfahrbereit an der Haustüre. Seine Haare trug er sexy zerzaust und eine dunkle Sonnenbrille auf der Nase. Ich konnte nicht anders, als ihn einen kurzen Augenblick von oben bis unten zu mustern. Als er dies bemerkte, grinste er mich an, kam auf mich zu und drückte mir einen Kuss auf den Mund. „Du siehst heiß aus, Kelly." „Vielen Dank, das Kompliment kann ich nur zurückgeben, Baby." Wir stiegen ins Auto und fuhren nach München. Ich freute mich tierisch. München war tatsächlich eine meiner Lieblingsstädte. Wir parkten am Stachus und flanierten gemütlich Hand in Hand durch die Innenstadt. Ich bemerkte immer wieder Passanten die auf uns deuteten und es wurde mir einmal mehr klar, dass Paddy voll im Focus der Öffentlichkeit stand. Er wurde definitiv erkannt, machte aber auch hier keine Anstalten meine Hand loszulassen. „Ich hoffe, die Blicke sind dir nicht zu unangenehm, Baby?" „Nein, alles gut. Ich finde es beeindruckend, dass es dir nicht unangenehm ist. Schließlich ist deine Trennung gerade in aller Munde und in jeder Klatschpresse zu lesen." Um ehrlich zu sein, machte ich mir ein paar Gedanken. Es ist ja allgemein bekannt, dass die Presse ihre Informationen nicht aus erster Hand bezieht. Vermutlich würde die nächste Schlagzeile lauten: Paddy Kelly: ist SIE der Trennungsgrund? Natürlich konnte ich mich auch täuschen... Paddy riss mich aus meinen Gedanken: „Lust auf einen kleinen Snack?" Wir gingen in eine Sushi-Bar. Es schmeckte Klasse. Ich war richtig ausgehungert und stopfte mir den letzten Bissen Lachs Maki in den Mund - so gar nicht Ladylike. Paddy musste grinsen, als er das sah. „Ich mag es, dass du dich nicht verstellst, es ist als würde ich dich schon ewig kennen." Da waren sie wieder, meine Schmetterlinge. Seit dem ich Paddy das erste Mal sah, kamen diese fast gar nicht mehr zur Ruhe. Ich lächelte ihn verlegen an. „Also ich würde sagen, zu unserem Glück fehlt uns jetzt nur mehr eine Riesenportion Spaghetti Eis!" Seine Augen leuchteten wie die eines kleinen Kindes. „Da gebe ich dir völlig Recht! Gott sei Dank, kenne ich die beste Eisdiele in ganz München."
Anschließend schlenderten wir noch ein wenig durch die Stadt, klapperten noch ein paar Geschäfte ab, in denen ich mir tatsächlich ein paar schicke Teile fand. Als sich das Wetter langsam verzog, machten wir uns auf den Rückweg. Wieder im Auto sitzend, bat ich Paddy noch bei einem Supermarkt halt zu machen: „Babe, dein Kühlschrank gibt gar nichts mehr her, lass uns noch ein paar Sachen einkaufen." „Sorry, ich weiß. Ich bin ja so gut wie nie zuhause, also brauche ich auch nichts. Aber klar, ich fahre beim nächsten Supermarkt ran." Nachdem wir ein paar Grundnahrungsmittel einkauften und nun einem Frühstück am nächsten Morgen, tatsächlich nichts mehr im Weg stand, zog ein stürmisches Sommergewitter auf. Vom Auto bis zur Haustüre wurden wir patschnass. Wir zogen uns unsere durchtränkten Sachen aus und sprangen unter die Dusche um uns aufzuwärmen und es uns anschließend auf dem Sofa bequem zu machen. „Sag mal Paddy, hast du eigentlich noch Videos oder Aufzeichnungen von damals? Ich meine als du noch mit deiner Familie unterwegs warst?", fragte ich ihn. Paddy überlegte kurz. „Ich müsste eventuell im Keller noch etwas haben." Er stand auf und durchstöberte seinen Keller. Nach einer guten Viertelstunde, kam er mit zwei alten Videobändern und einem VHS Rekorder zurück. „Gut, dass ich nichts wegwerfen kann", scherzte er. Ich wusste nicht genau, weshalb ich Paddy auf die alten Sachen ansprach, doch irgendwie hatte ich Lust den jungen Paddy von damals mit dem heutigen Paddy anzusehen. Weil ich es nun tatsächlich konnte! Dachte ich mir amüsiert. Während Paddy den Videorekorder am Fernseher anschloss, machte ich uns in der Küche frisches Popcorn und brachte für jeden ein kleines Bier mit. „Das war unser erstes großes Konzert in der Westfalenhalle Dortmund, da war ich gerade erst 16." „Du warst ein unglaublich schnuckeliger Teenager, das habe ich mir damals als ich mir die Bravo kaufte, auch schon gedacht." So, zumindest das hatte ich gesagt. „Ich hoffe du findest mich auch heute noch schnuckelig", meinte er belustigt. „DU, Kelly, bist der schnuckeligste von allen." Paddy erzählte mir viel über seine Geschwister, warum er mit einigen weniger Kontakt hatte und weshalb er beim aktuellen Comeback nicht dabei sein wollte. „Glaub mir, wir sind eine sehr laute Familie, aber wenn du sie erst einmal alle kennst, wirst du sie lieben." Ich musste kurz schlucken. Soweit hatte ich bis jetzt noch gar nicht gedacht. Dass ich auch irgendwann seine Familie kennen lernen würde. Ich wurde etwas nervös. „Na, wie hat es dir gefallen?" Ich hatte dieses Video schon gefühlte tausend Mal gesehen und musste mich währenddessen zusammenreißen, nicht sofort laut mitzusingen. „Es war ein Hammerkonzert. Du bist einfach die geborene Rampensau und reißt die Masse mit - damals wie heute." „Ich liebe es, auf der Bühne zu stehen. So wie in Fisch das Wasser braucht, brauche ich die Bühne und die Musik. Das war auch der Grund, weshalb ich aus dem Kloster ausgetreten bin." „Vermutlich wirst du auch noch mit Krückstock die Bühne rocken", antwortete ich ihm grinsend. „Das kann gut sein, ein Liebe die niemals endet", zwinkerte er mir zu. Paddy war so facettenreich. Paddy, der Teenie Schwarm, der Mönch, der Solokünstler und noch so vieles mehr. Jede Dekade seines Lebens hat ihn zu dem wunderbaren Menschen geformt, der er heute war. „Schade, dass wir morgen schon wieder Abschied nehmen müssen, Baby. Ich hätte dich gerne noch etwas bei mir." „Ich dich auch! Aber ich muss montags wieder zur Arbeit und möchte noch etwas Zeit mit den Kindern verbringen. Schließlich sind die Ferien fast vorbei und du hast meines Wissens, die nächsten zwei Wochen auch einen vollen Terminkalender." „Das ist wahr. Da bin ich viel unterwegs." Nachdem er kurz inne hielt, sagte er plötzlich: „Ich freue mich schon darauf, wenn ich deine Kids einmal kennenlerne." Diese Aussage überforderte mich kurz. Ich hatte natürlich keine Zweifel daran, dass Paddy sich super mit Emma und Liam verstehen würde. Jedoch war seit der Trennung von Marc erst ein halbes Jahr vergangen. Ich wollte noch etwas warten, bevor ich meinen Kindern einen neuen Mann an meiner Seite vorstellte.

„Komm Baby, lass uns ins Bett gehen", ein kleiner, dreckiger Unterton versteckte sich in diesem Satz. Er stand auf und nahm meine Hand, ich folgte ihm ins Schlafzimmer. Wir konnten kaum die Finger voneinander lassen und so dauerte es auch nicht lange, bis wir unserer Leidenschaft erneut verfielen.
Am nächsten Morgen weckte mich der an das Fenster prasselnde Regen. Das Wetter hatte sich noch nicht wieder gebessert. Ich drehte mich auf die Seite und beobachtete Paddy beim Schlafen. Er sah so friedlich aus. Noch immer konnte ich mein Glück nicht fassen. Ich streichelte sanft über sein Gesicht, das so unheimlich feine Züge aufwies. Paddys Lippen waren unglaublich weich, ich musste sie einfach küssen. Durch den Kuss weckte ich Paddy und er sah mich blinzelnd an. „Sorry Babe, ich konnte einfach nicht anders", entschuldigte ich mich bei ihm. „Ich würde gerne jeden Tag so geweckt werden", stellte Paddy fest und küsste mich erneut. Würde ich jemals genug von diesen Küssen bekommen? Nein, ganz bestimmt nicht. „Ich kann es gar nicht glauben, dass wir uns die nächsten 14 Tage nicht sehen. Ich bin zwar viel unterwegs, werde mich aber bemühen, mich täglich bei dir zu melden." „Ich weiß, ich würde es auch schöner finden, dich jeden Tag bei mir zu haben." Ich war ein wenig wehmütig. „Baby, ich verspreche dir, wenn die Tour vorbei ist, nehme ich mir nur Zeit für dich." Dieser Satz zauberte ein Lächeln auf mein Gesicht. Ich stand auf, zog mich an und packte meine Tasche. Paddy und ich tranken noch einen Kaffee zusammen, bevor wir uns auf den Weg machten. Diesmal brachte er mich nachhause. Auf dem Rückweg wollte er sich mit seinem Fahrer treffen und zum nächsten Veranstaltungsort, Stuttgart, weiter fahren.
"Das ist aber eine sehr nette Gegend hier." Unsere Wohnsiedlung war brandneu und ziemlich modern. Überall waren kleine Miniblumenbeete angelegt und alles war schön begrünt. Paddy begleitete mich noch zur Tür. "Bye Honey, ich vermisse dich jetzt schon." Zum Abschied küsste ich ihn leidenschaftlich. „Fahr vorsichtig und bitte melde dich, wenn du angekommen bist!", sagte ich besorgt. "Klar!" Noch ein letzter flüchtiger Kuss und Paddy ging zurück zu seinem Auto und fuhr los. 

Butterflies in my BellyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt