Chiara - Positiv oder Negativ?

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Ich hatte noch eine Woche Urlaub und wusste nicht recht, was ich mit mir anstellen sollte. Also rief ich ein paar Freundinnen an und traf mich jeden Tag mit einer anderen. Tom wollte mich ebenfalls besuchen, aber ich lehnte ab. Es ging mir einfach zu schlecht und ich wollte nicht, dass er mich so sieht. Außerdem wollte ich ihm keine Hoffnungen machen. Ich mochte Tom wirklich sehr. Doch bei uns traf wohl der Spruch, falscher Ort, falscher Zeitpunkt zu. Meine Mädels konnten mich halbwegs ablenken und so verging die Urlaubswoche schnell. Abends war ich immer extrem müde. Manchmal fühlte ich mich auch während des Tages schlapp. Das wunderte mich jedoch nicht. Jimmy fehlte mir sehr. Meine Welt lag in Trümmern. Jeder Moment an dem ich alleine war, dachte ich an ihn und es war die reinste Folter. Wie beim letzten Mal auch, existierte ich nur und kam mir vor wie ein Roboter.
Als Anna von ihrer Hochzeitsreise retour war, rief sie mich sofort an und wir plauderten über ihren Urlaub und über mich. Ich wusste, dass ich Anna sehr Leid tat. Doch es konnte mir keiner helfen. Ich hatte mir das eingebrockt – ich musste es auch wieder auslöffeln.

Natürlich telefonierten Anna und ich sehr oft miteinander. Ende Oktober besuchte ich sie. Ich beklagte mich erneut über meine Müdigkeit. „Vielleicht sollte ich doch mal ein Blutbild machen lassen. Die Sache mit Jimmy nimmt mich sehr mit. Aber kann die ständige Müdigkeit von dem kommen?" „Keine Ahnung Chiara. Fehlt dir sonst noch was? Oder bist du nur ständig müde. Ist dir vielleicht auch übel?" Ungläubig schaute ich sie an. „Was? Du spinnst. Nein mir ist nicht übel. Ich habe noch kein einziges Mal gebrochen." Doch sofort machte sich ein komisches Gefühl in meinem Bauch breit. Nein das konnte doch nicht sein! Die Farbe wich aus meinem Gesicht. Anna bemerkte es sofort. „Wann hattest du zuletzt deine Periode?" fragte sie mich ungläubig. „Ich weiß es gar nicht genau. Oh nein. Ich dachte sie verschiebt sich, weil es mir so schlecht ging wegen der ganzen Sache mit Jimmy. Oh mein Gott, bitte nicht." „Das werden wir nur herausfinden, wenn du einen Test machst." Gleich darauf, bat Anna ihren Paddy einen Schwangerschaftstest zu besorgen. Ich riss die Augen auf. Das hatte sie jetzt doch nicht wirklich gesagt?! Scheinbar glaubte Paddy, dass dieser für Anna sei. Doch sie machte seine Träume ziemlich schnell zunichte. Eine Stunde später kam Paddy nach Hause. Er drückte Anna wortlos den Test in die Hand und verließ augenblicklich das Wohnzimmer. „So, du gehst jetzt auf die Toilette und pinkelst in den Becher. Ich rede in der Zwischenzeit mit meinem Mann. Ich denke er ist richtig sauer. Bin gleich wieder da!"
Also ging ich ins Gästebadezimmer und tat was getan werden musste. Anschließend setzte ich mich wieder ins Wohnzimmer. Ein paar Minuten später kam Anna retour. „Na los. Halte das Teststäbchen in den Becher." „Anna, ich bin nervös." „Das glaube ich dir. Bald werden wir wissen, bei welchem Arzt du einen Termin ausmachen musst." Das Testergebnis kam schneller als erwartet. Es war positiv. Fassungslos, starrte ich auf den Test. Ich war schwanger von Jimmy. Ich hatte doch immer mit Ovulationstest kontrolliert! Was sollte ich tun? Tränen flossen über meine Wangen. Sofort tröstete mich Anna. „Alles wird gut, du wirst sehen." „Was soll gut werden? Er wird Meike nie verlassen, das hat er mehrmals gesagt. Außerdem will ich nicht, dass er wegen des Kindes anders entscheidet. Nicht zu vergessen, dass er bereits drei Kinder hat. Ich kann ihnen doch nicht den Vater nehmen. Oh Gott, Anna ich bin so verzweifelt. Vielleicht sollte ich es ihm gar nicht sagen. Wir werden uns ohnehin kaum sehen. So kann ich die Schwangerschaft vertuschen und danach fällt mir schon was ein." In dem Moment wo ich es aussprach, wusste ich, dass ich das nie übers Herz bringen würde.
Plötzlich riss Paddy die Tür auf. Er hielt Mia in seinen Armen. „Das ist hoffentlich nicht dein Ernst. Das kannst du nicht machen!", fuhr er mich an. „Schatz, bitte!" Anna schnitt ihm scharf das Wort ab. Wütend blickte er seine Frau an. „Anna, er hat ein Recht es zu erfahren. Versetzt euch doch mal in seine Lage! Glaubst du nicht, dass er es wissen möchte? Ich kann nicht glauben, dass du das denkst Chiara. Hätte mir jemand mein Kind vorenthalten, wäre das unverzeihlich!" Er hatte Recht. Natürlich wusste ich das. „Ich weiß Du hast recht. Ich werde es ihm sagen. Ich weiß nur noch nicht wie." Er blickte zu Anna und sie ergriff das Wort. „Wir lassen uns etwas einfallen. Wir lassen dich nicht im Stich und werden dich bei allem unterstützen." „Danke, was würde ich nur ohne euch beiden machen." Beide nahmen mich fest in den Arm. Ich war ihnen so dankbar.

Anna und Paddy wollten alleine sein. Zumindest empfand ich das so. Also zog ich mich in das Spielzimmer der Kinder zurück und bespaßte die drei. Mia war so entzückend und Emma und Liam liebten sie abgöttisch. Wir saßen noch gemütlich zusammen und als die Kinder alle im Bett waren, bereitete Paddy für Anna und sich eine Gin-Tonic zu. Mir brachte er ein Glas Saft und sie erzählten mir von ihren Plan. 

Butterflies in my BellyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt