Chiara - Geständnisse

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An Paddys Geburtstag, war nun die Stunde der Wahrheit gekommen. Ich musste endlich vor Jimmy Farbe bekennen und meine Schwangerschaft beichten. Ich war froh, dass auch Flora da sein würde. Anna, Flora und ich, verstanden uns blendend. Auch unsere neue Freundin wusste bereits über meine Schwangerschaft Bescheid. Es tat gut, auch mit ihr darüber zu sprechen. Ich kam am Nachmittag bei Paddy und Anna an. „Endlich bist du da! Ich freue mich so! Wie geht es dir?", empfing mich Anna freudig. „Ich freue mich auch riesig. Danke, es geht mir ganz gut. Also körperlich. Bis jetzt hatte ich keinerlei Beschwerden." Ich war bereits in der 15. Schwangerschaftswoche und hatte bisher eine Bilderbuchschwangerschaft. Da ich nie wirklich schlank war, sah man bis jetzt kaum etwas. Ich trug eine Jeans mit Gummibund und dazu ein Shirt mit Fledermausärmeln. Beim Bund war es etwas eng, aber der Rest kaschierte meinen Bauch ziemlich gut. Man sah gar nichts. Vorsichtig blickte ich um mich. „Jimmy schläft noch in seinem Zimmer. Bis auf Paddy, haben sich alle Jungs gestern abgeschossen." Ich musste lachen. Das konnte ich mir sehr gut vorstellen. „Joey ist auch noch da. Wir mussten etwas in die Trickkiste greifen, damit Jimmy noch eine Nacht bleibt." „Ok, danke. Ich bin wahnsinnig nervös, Anna." „Ich weiß. Ich kann dir nicht versprechen, dass alles gut wird, aber Paddy und ich werden alles tun, dass es so erträglich wie möglich wird. Wir lassen dich nicht allein. Keine Sekunde ok? Auch danach nicht. Aber ihr müsst unbedingt miteinander sprechen." „Ich weiß."
Wir gingen ins Haus und setzten uns im Wohnzimmer auf die Couch. Anna brachte Kaffee und wir quatschten über die Untersuchungen, die ich bereits hinter mir hatte und über Anna's Kinder. Je später es wurde, desto ruhiger und nervöser wurde ich.
Gegen 17 Uhr kam Jimmy die Treppe runter. Seine Haare waren noch feucht vom Duschen. Augenblicklich verschlug es mir die Sprache. Sein Anblick ließ mich jedes Mal erschaudern. Er sah einfach zu gut aus. Als er mich erblickte, blieb er kurz stehen und starrte mich an. Ging es ihm genauso? Freute er sich mich zu sehen? Anna sagte, sie mussten ihn fast überreden zu bleiben. Aber wie er mich jetzt angesehen hatte... Schnell hatte er sich gefangen und ging auf uns zu. Ich wusste, dass Anna alles registrierte. Zu gern hätte ich jetzt ihre Gedanken gelesen. Jimmy kam zu mir und begrüßte mich mit einem Kuss auf die Wange. Ich konnte ihn riechen und fühlen. Fast verlor ich den Verstand. Am liebsten, wäre ich mit ihm rauf ins Zimmer gelaufen. „Du siehst sehr gut aus. Wie geht es Dir?", fragte er mich vorsichtig. „Danke es geht." Ich versuchte nicht einmal, meine Gefühle zu verbergen. Bei Jimmy wäre es ohnehin sinnlos. Jimmy nickte. Da ich nicht wusste, was ich sagen sollte, blickte ich zu Boden. Er wandte sich an Anna: „Wo ist Paddy?" „Er ist mit Joey unten im Partykeller. Sie bereiten alles vor." „Ach ja, dann werde ich ihnen helfen." Er sah mich an: „Wir sehen uns später." Ich nickte. Jimmy drehte sich um und verließ den Raum.
Als ich zu Anna blickte, sah sie wie die Tränen meine Wangen runter liefen. Sie kam zu mir und nahm mich in den Arm. „Ich weiß, Chiara. Ich weiß. Es tut mir so leid. Ich wünschte, ich könnte mehr für dich tun." Kaum war Jimmy verschwunden kam Flora an. Wir gingen in die Küche um alles vorzubereiten. Beide heiterten mich erfolgreich auf. Ich genoss es hier zu sein und freute mich auf diesen Abend. Nach und nach trudelten die Gäste ein. Auch Ryan war geblieben und feierte heute mit uns. Es war eine gemütliche Runde von knapp 20 Gästen und wir saßen alle im Partykeller. Das Essen war sehr lecker und es wurde getrunken, getanzt und gesungen. Ich hatte seit langem wieder viel Spaß und unterhielt mich gut. Alle tranken reichlich Alkohol, nur ich blieb klarerweise, bei alkoholfreien Getränken. Immer wieder blickte ich verstohlen zu Jimmy. Kurz vor 23 Uhr beugte er sich zu Paddy und flüsterte ihm zu. Anschließend stand er auf, schaute mir beim Vorbeigehen tief in die Augen und verließ den Raum. Ich blickte zu Anna. Sie lächelte mir aufmunternd zu. Sie und Paddy lenkten gerade Joey ab. Warum betrieb er diesen Aufwand anstatt ich? Wusste er etwa Bescheid? Oder wollte er auch mit mir etwas besprechen? Während ich versuchte meine Gedanken zu ordnen und mir selbst Mut zusprach, stand ich auf und verließ ebenfalls die Kellerbar. Da ich Jimmy im Keller nicht finden konnte, ging ich rauf ins Erdgeschoß. Er lehnte an der Mauer neben der Treppe. „Ich muss mit dir sprechen, Jimmy." „Das habe ich mir schon gedacht." „Lass uns in mein Zimmer raufgehen," bat ich ihn. „Was? Ich gehe sicher nicht mit dir ins Schlafzimmer!", entgegnet er mit schneidender Stimme. Erschrocken starrte ich ihn an und stotterte: „Oh, es tut mir leid. Ich wollte, äh, nur in Ruhe sprechen können." „Schon ok. Mir tut es leid. Ich habe überreagiert. Lass uns bitte in den Garten gehen. Aber zieh dich warm an. Es ist kalt draußen." Nach draußen? Es hatte nur ein paar Grad über Null. Aber gut, wenn er meinte. Wir gingen in den hinteren Garten und spazierten ein wenig herum. „Wie geht es dir wirklich, Chiara?" „Ich leide sehr. Du siehst es mir sicher an. Wie geht es dir?" „Es geht. Irgendwie. Ich habe Meike alles über uns erzählt und sie gebeten, uns noch eine Chance zu geben." Er hätte mir auch mit einem Messer ins Herz stechen können, so sehr schmerzten mich seine Worte. Er sprach weiter: „Was soll ich sagen. Wir versuchen es noch einmal. Anna und Paddy haben unser Zusammentreffen geplant nicht wahr? Also was möchtest du mir sagen Chiara?" Er blieb dicht vor mir stehen und schaute mich an. In diesen Augen könnte ich ertrinken. „Ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll, Jimmy. Ich – äh – es tut mir leid. Aber ich..." Meine Stimme versagte. Eindringlich sah er mich an und bat mich weiter zu sprechen. „Jimmy ich bin schwanger." Kaum hatte ich es ausgesprochen, begann ich zu weinen. Jimmy sah mich an, ganz ruhig. Er war überhaupt nicht überrascht oder aufgebracht. Hatte Paddy es ihm bereits erzählt? Das konnte doch nicht sein. Der Vater meines Kindes nahm mich in den Arm und zog mich zu sich. Beruhigend strich er mir mit seiner Hand immer wieder über meinen Rücken. Nach ein paar Minuten löste er sich von mir. „Du wusstest es bereits, nicht wahr? Von wem?" „Von dir." Überrascht und fragend schaute ich ihn an. „Ich habe dich den ganzen Abend beobachtet. Du hast keinen Tropfen Alkohol getrunken. Immer wieder hast du deine Hand auf deinen Bauch gelegt und unbewusst darüber gestreichelt. So als würdest du jemanden nah sein oder beschützen wollen. Da ahnte ich bereits was los war. Dann noch die Aktion von Anna und Paddy mit diesem Geburtstagswochenende und dass ich länger bleiben sollte als die anderen. Die Männerparty war bestimmt ein Vorwand, damit ich alleine komme." Ich starrte ihn an. „An deinem Blick sehe ich, dass ich Recht habe." Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich war mit der Situation komplett überfordert. „Wie weit bist du schon? Wann ist es passiert?" „Fast in der 16. Schwangerschaftswoche. An dem Wochenende nach der Loreley. Ich schwöre, ich habe die Ovulationstests richtig angewendet. Es tut mir so leid." Wieder kamen mir die Tränen. „Nicht doch. Weine nicht Chiara." „Wie soll es weitergehen?" „Das weiß ich auch nicht. Aber ich möchte mich um mein Kind kümmern. Ich muss es mit Meike abklären. Aber wir finden eine Lösung, das verspreche ich dir." Ich wusste wie verzweifelt ich ihn ansah. „An meiner Entscheidung wird es jedoch nichts ändern. Es tut mir leid. Ich liebe dich immer noch Chiara, aber ich versuche es wirklich mit Meike zu schaffen. Dass ich erneut Vater werde, wird sie umbringen. Doch ich schwöre, ich werde alles tun, um eine Lösung zu finden." Ich spürte wie er sich bemühte ruhig zu bleiben. Doch sein Herz hämmerte so gegen seine Brust, dass ich dachte es springt raus. Ich sagte ihm wann der errechnete Geburtstermin war und dass ich ihm die Entscheidung überlassen werde, ob er dabei sein möchte oder nicht. Auf jeden Fall wird Anna mich unterstützen. Dann kam endlich eine Gefühlsregung. „Oh Gott Chiara, was haben wir nur getan. Das Baby wird alles verändern. Wir sind für immer miteinander verbunden. Das wirbelt meine Pläne komplett durcheinander." Er war kurz davor auszuflippen. Aber ich ebenso. „Dein Leben wirbelt es durcheinander? Ach ja und was ist mit meinem? Ich werde eine alleinerziehende Mutter sein und den Mann den ich mehr liebe als alles andere, weist mich immer wieder zurück. Was denkst du wie es mir geht?", schrie ich ihn an. Tränen brannten in seinen Augen und meine liefen haltlos über die Wangen. Ich wollte ihn in den Arm nehmen, doch er ließ es nicht zu. Diese ewigen Zurückweisungen brachten mich noch um. Traurig wandte ich mich zum Gehen. Doch blitzschnell fasste Jimmy nach meiner Hand und drehte mich zu sich. „Was?", fuhr ich ihn an. „Es tut mir leid, komm her", sagte er und zog mich zu sich. „Jimmy, mit diesem ewigen hin und her bringst du mich um." „Ich weiß, es tut mir leid." Er hielt mich fest in seinen Armen, dann hob er meinen Kopf, damit ich ihn ansehen musste. Ich wollte ihn einfach nur küssen. „Bitte küss mich", sagte ich. Endlich kam er meinem Wunsch nach. Bereitwillig öffnete ich meine Lippen und hieß seine Zunge willkommen. Er schmeckte so gut. Ich konnte nicht genug von ihm bekommen. Er streichelte über meinen Rücken und seine Hände wanderten nach vor zu meinem Bauch. Vorsichtig strich er darüber um gleich darauf meine Brüste zu umfassen. Wieder war ich Wachs in seinen Händen und stöhnte in seinen Mund. Sofort löste er sich von mir. „Bitte Chiara, ich kann mich kaum zurückhalten. Lass uns wieder zu den anderen gehen, bitte." Ich konnte nur nicken und folgte ihm zurück in den Keller. Dort war die Stimmung ausgelassen. Anna war sofort an meiner Seite und Paddy kümmerte sich um Jimmy. Ich erzählte Anna was draußen vorgefallen war. „Wie geht es weiter?" „Jimmy wird Meike alles erzählen und dann meldet er sich bei mir. Erst danach können wir alles Weitere besprechen. Anna – sei mir nicht böse, aber ich muss ins Bett. Ich bin hundemüde." „Schon ok – geh nur. Geht's dir auch gut?" „Ja, es geht schon." Ich verabschiedete mich von den Gästen und verließ erneut den Raum. Oben an der Treppe traf ich auf Paddy und Jimmy. Auch sie hatten ihr Gespräch gerade beendet. Ich hörte noch wie Paddy zu Jimmy sagte, dass sie wieder runter gehen sollten in den Keller. Aber Jimmy wollte ebenfalls ins Bett. Paddy ging mir entgegen. „Alles ok?" „Ja ich bin nur müde und möchte ins Bett. Das Gespräch hat mich sehr angestrengt." „Verstehe. Ich hoffe ihr wisst was ihr tut", sagte er und ließ mich stehen. Er wusste, dass Jimmy mich bereits entdeckt hatte. Und vermutete sicher, dass wir aus diesem Grund in unsere Zimmer wollten. Als hätten wir es uns vereinbart. Aber so war es nicht. Jimmy legte seinen Arm um meine Hüften und wir gingen rauf zu den Gästezimmern.

Als wir im oberen Stock ankamen, löste sich Jimmy von mir. Er sagte mir, er werde früh abreisen und zu Hause mit Meike alles absprechen. Anschließend würde er mich kontaktieren. Ich sagte kein Wort, sondern drehte mich um und ging in mein Zimmer. Auf der einen Seite war ich hundemüde, auf der anderen wusste ich, dass ich kein Auge zu machen konnte. Das Gespräch mit Jimmy, wühlte mich zu sehr auf. Ich wusste nicht was ich tun sollte und so setzte ich mich auf mein Bett und durchforstetete meine Social Media Konten. Danach sprach ich flüsternd mit meinem Baby, das in mir heranwuchs. „Na mein Kleines? Wie geht es dir mein Schatz? Ich habe heute deinen Vater wiedergesehen und ihm endlich erzählt, dass du unterwegs bist. Bestimmt freut er sich über dich. Auch wenn er es nicht ausgesprochen hat. Du wurdest in Liebe gezeugt, ich schwöre es. Papa wird dich genauso lieben wie seine anderen Kinder. Doch er wird nicht bei uns wohnen. Das ist aber nicht deine Schuld. Es ist die von Papa und mir. Wir bekommen das nicht hin. Aber du darfst nie an seiner Liebe zweifeln, ja? Versprichst du mir das? Wir beide werden alles tun, dass es dir gut geht und du glücklich bist. Du hast dann auch einen Halbbruder und zwei Halbschwestern. Dein Vater wohnt bei der Mama der anderen Kinder. Sei lieb zu ihr. Sie kann nichts für unsere Situation." Ich wurde ruhiger und plötzlich glaubte ich etwas in meinem Bauch zu spüren. Wie der Flügelschlag eines Schmetterlings. Konnte es sein, dass ich bereits mein Kind spürte? In der 16. Schwangerschaftswoche? Oder kribbelte es in meinem Bauch wegen meiner Gedanken an Jimmy? Ich konnte nicht länger darüber nachdenken, denn es klopfte an meiner Tür.
Jimmy stand davor und ich ließ ihn eintreten. Als er mich mit seinen Augen musterte, wurde mir augenblicklich heiß. Sofort spürte ich dieses bekannte ziehen in meinem Unterleib. Als er mich zu sich zog und leidenschaftlich küsste, waren alle Vorbehalte wie weggeblasen. Sanft schob er mich zum Bett und legte sich vorsichtig auf mich. Er streifte mir den Pyjama ab und küsste mich am ganzen Körper. Schnell entledigte er sich seines Gewandes. Ich massierte sein bestes Stück mit meiner Hand und er stöhnte augenblicklich. „Hey nicht so schnell, Kleines. Das halte ich nicht lange durch. Lass mich dich etwas verwöhnen", flüsterte er mir zu. Er leckte über meine Brustwarzen die sich ihm hart entgegen stellten. Ich schloss meine Augen und gab mich ganz meinen Gefühlen hin. Seine Hände und seine Zunge wanderten tiefer und verwöhnten jedes Fleckchen Haut. Vor Erregung zitterte ich. Endlich kam er an meiner intimsten Stelle an. Schnell schob er seine Finger in mich und mit dem Daumen massierte er meine Klitoris. Ich war kurz davor zu explodieren und wollte ihn endlich in mir spüren. „Bitte schlaf mit mir", sagte ich. Sofort erfüllte er mir meinen Wunsch. Ganz vorsichtig stieß er in mich. „Fester", stöhnte ich. Jimmy bewegte sich schneller. Mit seinen Stößen trieb er mich immer weiter, bis wir gemeinsam kamen. Während dem Sex schwor er mir ewige Liebe und sagte, er könne nicht mehr ohne mich sein. Ohne seine Kleine. Erschöpft legte er sich hinter mich und streichelte zärtlich über meinen Bauch. Plötzlich hörte ich ihn flüstern: „Hey mein Zwerg. Ich bin dein Papa und ich freue mich schon sehr auf dich. I love you and your mum." Ich hätte nicht glücklicher sein können und schlief endlich ein.
Die Glücksgefühle der vergangenen Nacht, waren spätestens am nächsten Morgen wieder verflogen. Jimmy stahl sich leise aus dem Bett und verließ mein Zimmer. Doch nicht nur das, er verließ auch Annas und Paddys Haus. Wahrscheinlich um so schnell wie möglich, wieder bei seiner Frau und den Kindern zu sein. Mir hingegen, war nur diese letzte Nacht mit ihm vergönnt. Meine Trauer brach erneut Bahn und ich wusste, dass es das letzte Mal war, ihn so nah bei mir zu haben.

Butterflies in my BellyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt