Kapitel 29

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-Granits Sicht-

Die Party lief im vollen Gang weiter und jeder hatte seinen Spaß. Ich kam immer noch nicht so darauf klar, dass alle meine Freunde und Bruder dies für mich organisiert haben. Selbstverständlich war ich dankbar dafür. Aber am meisten dankbar war ich auf Masal. Es ist nicht selbstverständlich das sie hier und jetzt neben mir ist, nachdem ich sie verletzt habe.

Lächelnd beobachte ich sie. Sie hat so eine unfassbar positive Ausstrahlung obwohl sie soviel durchmachen musste. Von außen sieht sie so glücklich aus jedoch wie es in ihrem inneren aussieht? Das können wir nicht wissen. Natürlich erwarte ich von ihr nicht das sie das alles vergisst. Sowas kann man nicht vergessen. Niemals.

Ich habe eine Straftat begannen und ich kann froh darüber sein das Masal damals nicht zur Polizei ging. Denn dann würde ich nicht jetzt hier sein, sondern würde drinnen sitzen. Dafür war ich ihr dankbar, denn ich kann jetzt bei ihr sein und alles besser machen. Und ich kann bei meinen Kindern sein. Ihnen zu sehen wie sie wachsen.

„Bruder alles gut bei dir?" holte mich die Stimme von meinem jüngeren ich zur Realität. „Ja ja alles gut." klopfte ich ihm auf die Schulter und nahm mir mein Getränk zur Hand. „Der Bruder ist einfach nur verliebt." lachte Ali und nahm sich ein Schluck von seiner Cola. Genervt verdrehte ich meine Augen. „Bro soll ich dir ein Mikrofon geben damit es dann auch wirklich alle mitbekommen." sagte ich voller Ironie.

„Das brauchst du nicht, denn ich glaube die anderen bemerken es auch schon so." setzte sich nun auch Eren zu uns. Was haben die denn alle heute? Wollen wir meinen Geburtstag feiern oder über meine Gefühle gegenüber Masal reden.

„Ich dachte es ist eine Geburtstagsparty." seufzte ich. „Bro du kannst eben nicht vor deinen Gefühlen weglaufen. Wir alle sehen es an deinen Blicken wie sehr du sie liebst. Nur sie bemerkt es nicht." ertönte die stimmte von meinem Bruder neben mir. „Das tue ich ja auch garnicht! Nur ist es jetzt gerade nicht der perfekte Zeitpunkt darüber zu reden." machte ich ihnen klar und schon wechselten sie das Thema.

Kurz sah ich mich um und bemerkte wie die Mädels an einem Tisch standen und sich lachend unterhielten. Doch meine Augen waren nur bei der einen braunhaarigen. Bei der Mutter meiner Kinder. Allerdings änderte sich meine Miene sofort als ich Adrian sah. „Wer hat diesen spaßt eingeladen?" knurrte ich und sah zu den Jungs.

Zuerst sahen sie mich verwirrt an, doch als sie Adrian sahen verstanden sie es sofort. „Keiner von uns." beantwortete mein Bruder meine Frage. „Was macht er dann hier." wurde ich etwas lauter. „Er hat das wahrscheinlich von Arijon mit bekommen und ist jetzt nur hier um dich zu provozieren." meldete sich Ali zu Wort.

Arijon und Adrian sind Cousins. Allerdings mochte ich Adrian überhaupt nicht wie man unschwer erkennen kann. Ich hatte ihn damals auch durch Arijon kennengelernt, jedoch merkte ich schnell was für eine falsche Person Adrian war, weswegen ich den Kontakt zu ihm abbrach.

Ich wand meine Blicke von den Jungs um wieder Ausschau nach Adrian zu halten. In mir fing das Blut an zu kochen als ich sah wie er sich neben Masal hinstellte und seine Hand an ihrem Rücken platzierte. Okay, das reicht. Was fällt ihm ein sie anzufassen?!

„Jetzt reicht es aber." Mit einem Ruck stand ich auf und steuerte in die Richtung von Masal und Adrian. Fragend sah mich Masal an als sie mich erblickte. „Granit." gab sie verwirrt von sich als sie auch nun meinen angespannten Gesichtsausdruck erkannte. Ich aber beachtete sie nicht ganz da meine Augen nur Adrian im Visier hatten.

Mit einer flinken Bewegung nahm ich seine Hand und entfernte diese von Masal's rücken. „Hey hey beruhig dich mal Musa." mit einem grinsen im Gesicht sah er mich an. Beruhige dich Granit. Er will dich nur provozieren. Ich atmete ein und aus ehe ich zu Masal's Hand griff und sie zu mir zog. „Was suchst du hier?" fragte ich ihn bissig und kam ihm immer näher.

„Hab gehört das es heute eine Party gibt also dachte ich mir, ich komme mal vorbei. Denn eine Party ohne Adrian ist doch ganz langweilig." gab er gelassen von sich und zwinkerte mir zu. Was mich natürlich noch mehr provozierte. Gerade als ich auf ihn los wollte, hielt mich jemand auf.

Es war niemand geringeres als Masal. „Granit. Lass das." bittend sah sie mich an. In ihren Augen konnte ich erkennen wie besorgt sie war. Aber das wollte ich doch garnicht. Sie sollte sich um mich keine Sorgen machen. Ohne ein Wort zu sagen ließ ich mich von ihr raus ziehen. Draußen zog sie mich auf eine Bank und sah mich an.

Gestresst fuhr ich mir durch die Haare und griff zu der Zigaretten Packungen die in meiner Hosentasche ruhte. Ich nahm eine raus und legte sie zwischen meine Lippen ehe ich sie anzündete und ein paar mal daran zog. „Hast du dich jetzt beruhigt?" unterbrach Masal's stimme die Stille. Ich nickte.

„Wer war das Granit und wieso hast du so auf ihn reagiert?" stellte sie mir erneut eine Frage. Sie wollte antworten haben und die kriegt sie auch. „Adrian habe ich durch seinen Cousin Arijon kennengelernt. Jedoch habe ich schnell gemerkt was für eine falsche Person er ist. Er hat Dinge getan die er nicht hätte tun sollen und naja dann habe ich den Kontakt zu ihm abgebrochen. Kurz gefasst wir sind im schlechten auseinander gegangen." Während ich ihr alles erzählte, hörte sie mir aufmerksam zu und unterbrach mich kein einziges Mal.

„Und er ist hier her gekommen um dich zu provozieren." stellte sie den Entschluss fest. „Was er auch geschafft hat." sagte ich und lachte kurz auf. „Aber was sollte ich tun? Als ich gesehen habe wie er dich angefasst hat konnte ich einfach nicht anders." zuckte ich mit den Schultern. Lächelnd sah sie mich an ehe sie mich plötzlich umarmte.

Da ich das nicht erwartet habe, hielt ich bei meiner Bewegung inne ehe ich meine Arme um sie schling und ihren wundervollen Duft einzog. Keiner von uns sagte etwas. Wir genossen die Berührungen des jeweils anderen. Nach einer Zeit löste sie sich von mir und griff in ihre Tasche.

Lächelnd überreichte sie mir eine Box. „Alles gute zum Geburtstag." mit großen Augen sah ich sie an. Aber das war doch garnicht nötig. Sie hatte mich doch schon beschenkt indem sie meine Kinder auf die Welt gesetzt hat. „Dankeschön aber das ist doch garnicht nötig gewesen." sah ich sie ebenfalls lächelnd an.

„Es ist zwar nichts teures aber dennoch hat es für mich eine sehr besondere Bedeutung und ich hoffe das es dir gefallen wird." sagte sie und dabei spielte sie mit ihren Händen. Das tat sie immer wenn sie nervös war. „Du hast unsere Kinder auf die Welt gesetzt das ist schon Geschenk genug für mich." sagte ich während ich sie zu mir zog um ihr ein Kuss auf die Stirn zu drücken.

„Jetzt mach schon auf." zeigte sie auf die Box. Also öffnete ich diese und sah etwas wie ein Buch. Es sah so aus wie ein Tagebuch. Kurz sah ich zu Masal die mich gespannt beobachtete, aber dann griff ich zum Tagebuch und öffnete sie.

„Hallo Baba. Wir sind Denisa und Devran. Deine kleine Prinzessin und dein kleiner Prinz." las ich laut vor. Mit großen Augen sah ich zu Masal. „Ich habe von Anfang an meiner Schwangerschaft diesen Buch geführt. Nur für dich. Da du während der Schwangerschaft nicht bei mir warst, wollte ich alles für dich festhalten. Meine Gefühle als ich erfahren habe das es Zwillinge werden, dass wir einen jungen und einen Mädchen bekommen werden, jeden Arzt Besuch, das erste mal als sie getreten haben und über die Geburt. Alles habe ich aufgeschrieben. Denn ich war mir sicher das ich dir das eines Tages geben werde." klärte sie mich auf.

Mit Tränen in den Augen sah ich mir das Buch an. Ich las mir ein paar Seiten durch und natürlich hatte Masal auch auf jede Seite ein Ultraschall Bild hingeklebt.

Sie hatte extra für mich sowas gemacht nur damit ich wenigstens weiß wie ihre Schwangerschaft und die Entwicklung unserer Kinder verlaufen sind. Obwohl ich sowas nicht verdient habe. Nach all dem was ich ihr angetan habe, hat sie noch an mich gedacht und hat so ein Buch erstellt.

„Obwohl ich das nicht verdient habe, hast du an mich gedacht. Danke Masal." ich legte das Buch bei Seite und zog sie in meine Arme. Ich wollte nichts anderes als ihre Nähe. Ihre nähe die mich jedesmal so beruhigte und mir alle meine Sorgen vergessen lässt. „Ich hatte richtig Spaß als ich diesen Buch erstellt habe." hob sie lächelnd ihr Kopf. Anschließend drückte sie mir ein Kuss auf die Wange was mein Herz noch schneller schlagen lässt.

Anschließend platzierte sie ihren Kopf wieder auf meine Brust. Ich legte meine Arme um sie und küsste ihren Kopf. Ich liebe dich Masal. -Doch das muss ich erstmal noch für mich behalten.

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Wie fandet ihr das Kapitel? 🥰

Würde mich über ein Vote und über einen Kommentar freuen❤️

𝗜𝗡𝗧𝗜𝗞𝝠𝗠 (𝗥𝝠𝗖𝗛𝗘)𝟮 | 𝝠𝗭𝗘𝗧Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt