-Granits Sicht-
Nachdenklich sah ich aus dem großen Fenster. Wie es Masal wohl gerade geht? Ob sie auf die Hochzeit von Albi und Elisa kommen wird? Ich bin nicht dumm, mir ist bewusst das Elisa Kontakt zu Masal hat und mit Sicherheit Albi auch. Wahrscheinlich wissen die beiden auch wo Masal ist, aber so wie ich Masal kenne, hat sie den beiden gesagt das sie mir nichts sagen sollen.
Dennoch wollte ich die zwei nicht fragen, denn ich wollte Masal eigenhändig finden und das werde ich auch. Sauer auf Albion währe ich nicht. Ich kann ihn auch verstehen, er möchte nicht das Masal nochmal verletzt wird. Aber ich habe aus meinen Fehlern gelernt. Niemals würde ich Masal nochmal verletzten, niemals.
Ich liebe diese Frau und könnte es nicht nochmal wagen sie derartig zu verletzten.
„Granit." hörte ich die Stimme meiner Mutter weshalb ich mich umdrehte und sie ansah. Sie war wieder aus Kosovo gekommen, für die Hochzeit von meinem Bruder.
„Du denkst wieder an sie nicht wahr?" fragte mich meine Mutter während sie sich auf die Couch setzte.
Ich sagte nichts und sah sie nur stumm an. Meine Mutter wusste von allem Bescheid, wirklich von allem. Sie war überhaupt nicht erfreut darüber. Welche Mutter währe denn auch erfreut über sowas.Meine Mutter ist sehr enttäuscht und wütend gewesen als sie alles erfahren hat. Sie hat sogar eine zeit lang nicht mit mir gesprochen, was ich ihr nicht übel nehme. Denn ich ekelte mich selber von mir.
„Komm her." riss mich die Stimme von meiner Mutter aus meinen Gedanken. Sie klopfte auf ihr Schoß, ich wusste sofort was sie meinte, weshalb ich mich neben ihr legte und mein Kopf auf ihren Schoß platzierte.
Langsam strich sie mir durchs Haar. „Mam." brachte ich leise aus mir heraus. „Hm?" sah sie fragend zu mir runter. „Wann wird es aufhören hier weh zutun." platzierte ich meine Hand auf meine linke Brust und richtete meine Augen auf meine Mutter, die mir aufmerksam zuhörte.
Sie beobachtete meine Handlung ehe sie anfing zu lächeln. „Mein Sohn, liebe ist etwas sehr schönes. Das Gefühl geliebt zu werden und zu lieben, ist unbeschreiblich. Liebe kann aber auch wehtun. Aber dieser Herz Schmerz ist es wert. All die Tränen und die Kopfschmerzen sind es Wert, denn am Ende hast du eine Person an deiner Seite, die dich liebt so wie du bist. Die dich mit all deinen Macken liebt und ihre Augen anfangen zu strahlen wenn sie dich sieht. Die gefühlvollen Wörter, die Blicke und die Berührungen -für all das ist dieser Schmerz Wert. Dein Vater und ich hatten es nicht immer einfach, es gab Zeiten wo wir kaum Geld hatten um uns was zu essen zu holen, aber die Liebe die mir dein Vater gab und die Liebe die ich ihm gab, reichte aus. Auch wenn dein Vater nicht mehr bei uns ist, werde ich seine liebevollen Blicke nicht vergessen. Mein erster Gedanke wenn ich aufstehe ist dein Vater, genauso wie mein letzter Gedanke." sie hörte kurz auf zu reden um die Träne die ihre Wange entlang lief, wegzuwischen.
Ich nahm ihre Hand in meine und drückte ihr ein Kuss auf ihren Handrücken drauf.
„Liebe ist nicht nur ein paar Wörter. Liebe ist nicht sofort liebe, wenn man seine Gefühle offenbart. Liebe will Loyalität, Vertrauen, Treue und Respekt. Wenn du das alles nicht erfüllen kannst, dann ist das auch keine richtige Liebe. Du hast Masal sehr verletzt Granit. Du hast das Leben einer Frau zerstört und mit das schlimmste was ein Mann machen kann ist, der Grund für die Tränen einer Frau zu sein. Vergiss eins nicht mein Sohn, eine Frau lebt im Herzen des Mannes, der Mann aber lebt in den Tränen der Frau. Während Masal in deinem Herzen lebt, lebst du in ihren Tränen."
-Masal's Sicht-
Vorsichtig schnitt ich die ganzen Fotos zu recht ehe ich sie Seite für Seite in das Album klebte. Es war ein Album mit den Fotos von Devran und Denisa. Ich hatte es direkt nachdem ich erfahren habe, dass ich schwanger bin gekauft und seit dem klebe ich alle Fotos von den zwei da rein. Die Ultraschall Bilder hatte ich auch reingeklebt. Zu den Fotos hatte ich auch einen kleinen Text dazu geschrieben.
Jedoch mache ich dieses Album nicht für mich, sondern für Granit. Er ist während der Schwangerschaft und während der Zeit danach nicht da gewesen, weswegen ich wollte das er eine kleine Erinnerung für diese Zeit hat.
Durch das Babyfon hörte ich wie die zwei anfingen zu weinen, weshalb ich aufstand und in das Zimmer der kleinen ging.
„Ihr habt Hunger nicht wahr." lächelte ich die zwei an, die mich mit großen Augen ansahen. Vorsichtig nahm ich die Schnuller der zwei raus, woraufhin beide anfingen breit zu grinsen. Automatisch fing ich an noch breiter zu lächeln.
Meine Kinder sind das einzig wertvolle in meinem Leben, ich würde für die zwei alles tun - auch wenn ich mit meinem eigenen Leben bezahlen muss.
„Gel bakalım annecim." Nahm ich meine Tochter in die Arme um sie zu füttern. (Komm her)
Während sie an meiner Brust saugte, betrachtete ich sie lächelnd. Sie ist wie ein Engel. Mein Engel.
Ich wollte schon immer eine Tochter und einen Sohn haben und es ist auch passiert. Der liebe Gott hat mir beide gleichzeitig geschenkt. Und ich bin mehr als nur dankbar dafür.
Als Denisa fertig getrunken hatte legte ich sie wieder in ihr Bett und nahm direkt Devran in meine Arme. Mit seinen Honig braunen Augen sah er mich an. Er trug die selben Augen wie sein Vater, aber nicht nur seine Augen glichen Granit, sondern sein komplettes Gesicht. Devran ist Granit wie vom Gesicht geschnitten.
Übrigens sind Albion und Elisa gestern abgereist. Sie konnten leider nur vier Tage hier bleiben, da sie aufgrund der Hochzeit nicht länger bleiben konnten und für die Hochzeit noch ein paar Sachen klären mussten.
Aber ganz bald sind wir wieder vereint. Denn morgen würden wir nach über einem Jahr nach Deutschland fliegen und das für immer. Ja, ihr habt richtig gelesen, wir haben uns mit Nil lange darüber unterhalten und sind zudem Entschluss gekommen, wieder zurück zuziehen.
Außerdem wäre es das beste auch für die Kinder. Denn nachdem ich mit Granit rede, möchte ich natürlich nicht das er seine Kinder nicht jeden Tag sehen kann. Kinder brauchen ihren Vater genauso wie die Mutter.
Als auch Devran fertig war, legte ich ihn auch in sein Bett, wo er direkt einschlief und ich das Zimmer verließ. Ich ging nach unten um Ausschau nach Nil zu halten. Als ich sie im Wohnzimmer entdeckte setzte ich mich zu ihr.
„Masal." „Hm?" „Wie willst du das auf der Hochzeit machen? Du wirst dort bestimmt auf Granit treffen." fragte mich meine Freundin. „Ja, das ist mir bewusst das ich ihn dort sehen werde. Ist ja auch schließlich die Hochzeit seines Bruders. Aber über die Kinder werde ich nicht dort reden, denn es währe nicht der perfekte Moment." klärte ich sie auf.
„Außerdem werde ich die Kinder nicht mit auf die Hochzeit nehmen, die sind noch so klein und so einen Lärm sind die nicht gewöhnt. Zu Hause bei meinen Eltern können sie dann in Ruhe schlafen." fuhr ich fort. „Du hast recht, sie könnten nicht in Ruhe schlafen und Granit würde natürlich fragen von wem die Kinder sind." sagte sie und ich nickte.
Granit würde sich fragen von wem die Kinder sind. Wer würde es denn nicht. Ich habe Deutschland alleine verlassen, beziehungsweise mit Nil zusammen aber komme plötzlich mit zwei Kindern wieder zurück.
Ob ich aufgeregt war Granit wieder zu sehen? Ja, das war ich. Auch wenn mein Verstand ihn komplett vergessen hat, konnte es mein Herz nicht. Aber egal was sein sollte, aus mir und Granit wird nichts passieren. Denn dafür sind Sachen passiert, die ich nicht verzeihen kann. Uns beiden verbindet nur eine einzige Sache und das sind unsere Kinder.
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Bin wieder back✌🏼Wie fandet ihr das Kapitel? Lasst es mich in den Kommentaren wissen⬇️
Würde mich über ein Vote und über einen Kommentar freuen❤️
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𝗜𝗡𝗧𝗜𝗞𝝠𝗠 (𝗥𝝠𝗖𝗛𝗘)𝟮 | 𝝠𝗭𝗘𝗧
Teen FictionDies ist die Fortsetzung von Intikam. Um Intikam 2 verstehen zu können, musst du den ersten Teil lesen. Ansonsten wünsche ich dir viel Spaß beim lesen!😊 ❗️Kopieren der Geschichte ist nicht erlaubt❗️