Kapitel 14

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~Zeitsprung 1 Monat~

-Masal's Sicht-

„Jetzt mach es nicht so spannend." schlug Elisa leicht gegen Nils Schulter. „Elisa hat recht." sah ich voller Neugier Nil an. Nil und Ali Daten sich schon seit mehr als einem Monat. Vor zwei Stunden hatten sie auch einen Date. Und jetzt hatten wir uns bei Nil versammelt, weil sie uns was wichtiges mitteilen wollte.

„Man ihr seid voll ungeduldig." ließ sie ihre Schultern hängen, während sie uns ansah. „Ungeduldig? Du sagst gefühlt seit Stunden nicht warum wir hier her kommen sollten. Ist doch normal das wir dann Ungeduld werden." sagte ich genervt.

„Ist ja gut." sagte sie und setzte sich vor uns. Auffordernd sahen Elisa und ich sie an, da wir endlich wissen wollten, was der Grund war warum sie so glücklich war. Versteht mich nicht falsch. Nil ist eine Person die immer glücklich ist. Sie steckt jeden mit ihrer guten Laune an. Nur war das heute anders. Ihre Augen strahlten schon förmlich vor Glück.

„Also es ist so. Ali und ich sind zusammen." sprach sie schnell und wedelte mit ihren Händen vor Aufregung. Elisa und ich fingen an zu kreischen ehe wir aufstanden und sie umarmten.

„Seit wann?" „wie hat er dich gefragt?" sprachen Elisa und ich durcheinander weshalb Nil uns leicht auf das Sofa schubste, sodass wir wieder saßen. „Beruhigt euch mal." sagte sie und ließ sich ebenfalls auf das Sofa fallen. „Also es war so. Wir waren ja heute essen und nachdem wir zu Ende gegessen haben, hat er mir eine Rose gegeben. Da war aber noch ein kleiner Zettel mit dabei." kurz stoppte sie und sah verliebt durch die Gegend.

„Und auf dem Zettel stand ‚In meinem Leben habe ich zwar alles - aber ohne Dich ist alles nichts'. Vielleicht ist das für euch zu kitschig aber, ich bin in dem Moment fast umgekippt. Er ist einfach so süß." kreischte sie. Und wedelte mit ihren Händen vor ihrem Gesicht rum.

„Oh mein Gott das hat er nicht ernsthaft geschrieben oder?" fragte Elisa unglaubwürdig. Nil nickte. „Doch hat er." „Das ist sooo romantisch." Schwärmte Elisa. „Nichtmal Albi ist so romantisch." fügte sie hinzu und brachte uns somit zum Lachen.

„Das ist wirklich richtig süß. Er ist definitiv der richtige Nil. Man merkt das er sich sehr viel Mühe gegeben hat." sagte ich lächelnd. Ich bin mehr als nur glücklich. Wenn meine Freundinnen glücklich waren, dann war ich es auch.

Ein weiterer Tag war vergangen und ich empfang gerade Granit. Warum er zu uns kam? Naja es ist so das mein Vater mit ihm reden wollte, weshalb er Granit zu uns eingeladen hat.

„Die sind für dich und deine Mutter." lächelnd streckte er mir die beiden Blumen Sträuße entgegen. „Dankeschön." bedankte ich mich bei ihm und bat ihn rein. Gemeinsam mit Granit ging ich ins Wohnzimmer.

„Hallo." begrüßte er meine Eltern und ich merkte das er leicht angespannt war. Was verständlich war. Denn bei dem letzten aufeinander treffen mit meinen Eltern ist es eskaliert.

„Hallo mein Sohn. Wie geht es dir und deiner Familie?" Fragte ihn meine Mutter nach seinem Wohlbefinden, während mein Vater nur still daneben saß. „Übrigens danke für die Blumen." fügte sie noch hinzu.

„Mir und meiner Familie geht es gut. Wie geht es euch?" stellte er die Frage meinen Eltern. Ich sah wie meine Mutter meinen Vater an stupste. Weswegen er sich räusperte. „Uns geht es auch gut."

„Granit mein Sohn. Vielleicht kannst du dir denken weshalb du hier bist. Für ein friedliches Zusammenleben, sollten wir einen neu start machen." sprach mein Vater ruhig und sah zu Granit, der ihm aufmerksam zu hörte.

Es herrschte eine angespannte Stimmung. Alle von uns waren angespannt. Niemand von uns wusste wie unser Leben von nun an aussehen sollte.

„Eins will ich dir sagen Granit. Meine Absicht war es nie deinen Vater absichtlich zu verletzten oder sonst was. Ich war damals jung. Jung und dumm. Ich habe egoistisch gehandelt und nur an mich gedacht. Ich weiß das, dass meine Taten nicht rechtfertigt. Ardit und ich sind beste Freunde gewesen. Wir haben damals alles zusammen aufgebaut, was du sicherlich schon weißt.

An dem Tag an dem die Polizei uns fand, wusste ich nicht was ich machen soll und habe selbstsüchtig gehandelt und deinen Vater verraten. Ich wünschte ich könnte es rückgängig machen - doch dafür ist es leider zu spät.

Danach wollte ich euch helfen. Sei es finanziell oder sonst wie. Aber erstens wusste ich nicht wie ich mich bei euch blicken soll und zweitens hat es deine Mutter nicht gewollt. Sie wollte die Hilfe nicht annehmen. Was auch verständlich war, denn ich war der Jenige, der dafür gesorgt hat das ihr Mann und der Vater ihrer Kinder im Knast sitzt.

Als ich gehört habe das dein Vater im Rollstuhl sitzen muss, aufgrund den Verletzungen die in der Zelle passiert sind und er dann Jahre später an den Krankheiten die er hatte gestorben ist, ist für mich auch eine Welt zusammengebrochen. Er war mein Kindheitsfreund. Wir haben unsere Jungend zusammen verbracht und haben all die Geschäfte damals zusammen aufgebaut. Aber weil ich damals so egoistisch und selbstsüchtig gehandelt habe, habe ich alles kaputt gemacht.

Ich konnte mich nicht richtig von ihm entschuldigen. Obwohl ich das so sehr wollte. Ich habe Fehler gemacht. Viele Fehler. Aber ich stehe zu ihnen und sehe auch meine Fehler ein. Aber eins hätte ich von Dir gewollt. Hättest du deine Rache an mir genommen statt meine Tochter anzufassen. Denn meine Tochter hat mit der ganzen Sache nichts zutun. Ich war der jenige, der dafür gesorgt hat das dein Vater sitzen musste. Also sollte ich auch der jenige sein, der für seine Fehler bestraft wird. Und nicht ein unschuldiges Wesen.

Du hast meine Tochter gegen ihren Willen angefasst. Weißt du wie schlimm das für Eltern sind? Weißt du wie schlimm das für Eltern sind, ihren eigenen Kind vor den Augen leiden zu sehen. Und guck was jetzt passiert ist. Du hast selber eine Tochter bekommen. Ihr seid Eltern geworden. Die Kinder sind Gottesgeschenk.

Denn gäbe es die Kinder nicht, würden wir hier auch nicht sitzen und reden. Du musst mir nicht verzeihen, dass erwarte ich nicht von dir. Nur möchte ich das wir friedlich zusammenleben können, damit das was in der Vergangenheit passiert ist keine Ausprägung auf die Kinder hat." beendete mein Vater seine Rede und sah uns mit Tränen in den Augen an.

Wow. Ich habe meine Vater nie so emotional erlebt. Man sah ihn an das er es sehr bereute.

„Sie haben recht. Wir sollten die Vergangenheit, in der Vergangenheit lassen. Denn ich möchte auch nicht das, dass eine Ausprägung auf meine Kinder hat und deren leben beeinflusst. Ich habe auch falsch gehandelt. Das sehe ich ein und ich bereue es zutiefst. Nur habe ich mich von meiner Wut gleiten lassen. Ich konnte es nicht wahrhaben das mein Vater nicht mehr da war. Und ich war nur noch auf Rache hinaus. Ich habe Masal sehr verletzt. Ich habe ihr Sachen angetan, die inakzeptabel sind. Ich wünschte ich könnte die Zeit zurück drehen und all das wäre nicht passiert. Ich kann nur darauf hoffen, dass mir Masal irgendwann verzeiht. Aber eins kann ich ihnen versprechen. Ich werde ihre Tochter nicht noch einmal verletzten. Ich werde sie genauso wie meine Kinder beschützen. Auch wenn ich mit meinem eigenen Leben bezahlen muss, werde ich sie um jeden Preis beschützen."

Wow. Gänsehaut durch fuhr meinen ganzen Körper bei den Worten von Granit. Das er seine Taten bereut wusste ich ja. Aber alles andere, war einfach neu. Und man sah es ihm an das er es vollkommen ernst meinte.

Vorsichtig legte ich meine Hand auf seinen und sah ihn mit tränen in den Augen an. Er zuckte leicht bei der plötzlichen Berührung unseres Körperteilen zusammen, und sah mich ebenfalls an. Seine Augen glichen einem Kristall. Denn er hatte ebenfalls Tränen in den Augen.

Ich konnte so vieles aus seinen Augen ablesen. Reue, Trauer aber auch Glück.

Könnte ich ihm eines Tages verzeihen?

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Wow... ein Kapitel mit so vielen Emotionen. Ich würde mich wirklich sehr darüber freuen, was ihr von dem Kapitel haltet.

Würde mich über ein Vote und über einen Kommentar freuen❤️

𝗜𝗡𝗧𝗜𝗞𝝠𝗠 (𝗥𝝠𝗖𝗛𝗘)𝟮 | 𝝠𝗭𝗘𝗧Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt