16 - Der Trupp

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Es fühlte sich gut an wieder Hosen zu tragen. Meine schwarze Lederhose schmiegte sich perfekt an meinen Körper, während meine weiße Tunika locker saß.
Meine Tasche war gefüllt mit den wichtigsten Sachen und der Mantel in meiner Hand war so warm, dass ich ihn erstmal nicht tragen konnte.
Mein Dolch war, wie immer, an meinem Oberschenkel befestigt.
Tarven trat hinaus in den Garten und musterte mich verführerisch, bevor er seinen Blick schweifen ließ.
Dimja trat in Lederkluft vor und grinste ihn an.
Tarven richtete seinen Blick wieder auf mich und sprach. >>Der Rest wartet an der Grenze auf uns. Dimja kann uns nicht zu dem Ort bringen, zu dem wir wollen. Wir werden von dort aus drei Tage benötigen. Du wirst es verstehen, wenn wir dort sind.<<
Ich nickte zum Verständnis.
Dimja und ich sahen uns kurz an, ehe sie unsere Hände in ihre nahm.
>>Dieses mal solltest du dich fallen lassen. Du wirst sonst wieder Ohnmächtig.<< sagte sie an mich gerichtet.
Mein Gesicht wurde grün, als ich an das letzte mal dachte.
Dimja drückte einmal kurz meine Hand und lächelte mir aufmunternd zu, ehe sie ihre Augen schloss und sich ein Wirbelsturm um uns bildete.
Ich befolgte ihren Rat und versucht an nichts zu denken.
Mit ruhigem Atem ließ ich das zerren an mir zu.
Als wir ankamen, zog Tarven mich an sich, bevor ich fallen konnte.
Um uns herum standen Dimja, Zane und zwei andere, die ich nicht kannte.
Mit rotem Kopf richtete ich mich auf und nahm einen gebürtigen Abstand zu Tarven.
>>Schön dich zu sehen Kalea.<< richtete Zane belustigt an mich. Unser letztes aufeinandertreffen kam mir in den Sinn.
>>Schön, auch dich wieder zu sehen<< entgegnete ich ihm.
Ein Fae mit roten Haaren und grünen Augen trat vor und sah verdächtig ähnlich wie Dimja aus.
>>Mein Name ist Doren, meine Zwillingsschwester kennst du ja schon.<< stellte er klar und deutete eine Verbeugung an.
>>Kaleana<< sagte ich und nickte ihm lächelnd zu.
Der Fae hinter ihm klopfte Doren auf die Schulter und trat belustigt nach vorne.
>>Warum sind alle so förmlich. Sonst habt ihr doch auch keine Manieren.<< gab er von sich und kam auf mich zu.
Er hatte ebenfalls, wie Zane, dunkles Haar und hatte eine undefinierbare Augenfarbe. Es schien, als wären sie grau und im nächsten Moment aber blau. Verwirrend.
>>Mein Name ist Casper<< stellte er sich vor und musterte mich.
Irgendwie schien er mir jetzt schon Sympathisch.
>>Freut mich euch kennenzulernen<< richtete ich an jeden und sah ihnen dabei einzeln in die Augen.
Tarven stellte sich neben mich und ziehte meinen Blick auf sich.
>>Das hier Kaleana. Das sind meine engsten Vertrauten. Sie werden uns auf unserer Reise begleiten. Lass dich nicht abschrecken, sie haben oft kein benehmen<< stellte er sie alle vor.
Casper boxte ihn gegen die Schulter >>Du tust so, als wärst du normal.<< zog er Tarven auf.
Ich besah mir die Truppe nochmal und war überrascht wie stemmig Doren und Casper waren. Zweifellos wusste ich, dass die Fae, die vor mir standen, sich zu verteidigen wussten.
Sie verteilten sich alle und sattelten die Pferde.
Tarven gesellte sich zu ihnen und lachte laut auf, als Casper ihm etwas zuflüsterte.
Dimja trat neben mich und räusperte sich.
>>Wir hatten glaube ich einen schlechten Start<< sagte sie an mich gerichtet.
Ich sah sie verwirrt an und war überrascht, dass sie unser Zusammentreffen ansprach.
>>Hör mal. Die Jungs da und Kelsantora. Das ist meine Familie. Mein zu Hause. Ich war aus diesem Grund sehr skeptisch gegenüber dir, aber...Tarven scheint dir zu vertrauen.
Und da wir nun eine längere Reise vor uns haben dachte ich, dass wir einen zweiten Start versuchen sollten.<< erklärte sie sich.
Ich drehte mich zu ihr. Sie wirkte aufrichtig und um ehrlich zu sein wusste ich nicht, ob meine Abneigung zum Beginn wirklich gerechtfertigt wahr. Ich sah zu Tarven und mir wurde insgeheim klar, dass mich lediglich das Bild von ihnen beiden störte. Das war falsch sagte ich zu mir selbst.
Ich nickte ihr lächelnd zu. >>Mein Name ist Kaleana. Freut mich dich kennenzulernen Dimja.<< sagte ich aufrichtig. Sie lächelte mich an und drückte meine Hand.
Sie sah zu den Jungs rüber. >>Du und Tarven, da scheint doch was zu laufen oder?<< gab sie grinsend wieder.
Ich hustete überrascht und sah mit rotem Kopf zu ihr. >>Ist das so offensichtlich?<< fragte ich verdutzt.
>>Ja, das ist es. Er war lange nicht mehr so unbeschwert.<< gab sie wieder.
>>Wie war er denn vorher?<< fragte ich sie und folgte ihrem Blick, als Tarven und die Jungs in die einzige Hütte im Wald gingen.
>>Leer.<< erwiderte sie und zog mich mit sich.

Ich dachte noch lange über das nach, was Dimja zu mir gesagt hatte, während wir einige Stunden mit dem Pferd zurücklegten. Abrubt richtete ich meinen Blick auf Casper, als er mir eine Frage stellte.
>>Sag mal Kalea. Tarven hat erzählt, dass du ihm den Hintern gerettet hast. Ich kann das nicht recht glauben, wenn ich mir deine Statue so ansehe. Dann noch eine nicht Aufgestiegene hmm. Nichts gegen dich, aber ich glaube Tarven übertreibt, weil er so vernarrt in dich ist.<< neckte er uns beide. Ein Ball aus Dunkelheit schoss nach vorn und traf Casper am hinterkopf.
Zane fiel vor Lachen fast vom Sattel.
Ich grinste, als ich meine Worte an Casper richtete >>Ich bin es gewohnt unterschätzt zu werden<< gab ich zurück.
>>An deiner Stelle würde ich nichts riskieren Casper. Bevor sie dir das Gegenteil beweist.<< machte sich Doren über ihn lustig.
Casper hob ergeben die Arme und rieb sich den schmerzenden Kopf.
>>Der Ball war zu hart<< beschwerte er sich bei Tarven.
>>Er war sogar zu weich für meinen Geschmack<< gab Tarven belustigt wider und sah mich über seine Schulter hinweg an.
Ich grinste und genoss die Schlagabtausche, die sie sich boten.
Mit einem mal fühlte ich mich nicht mehr so einsam.
Ganz im Gegenteil. Ich fühlte mich schmerzhaft daran erinnert, dass ich mich genau nach dieser Unbeschwertheit sehnte.
Mein Blick ruhte auf Tarven, dessen Grübchen sich nun zu meinem Glück fast dauerhaft zeigten.
Dimjas Blick traf meinen, woraufhin sie mir zuzwinkerte.
Mein Blick schweifte um meine Umgebung. Seit einigen Stunden durchquerten wir einen dichten Wald, dessen Weg immer unebener schien, je länger wir ritten.
Mir wurde klar, dass diese Strecke selten genutzt wurde.
Neugierde packte mich nun langsam.
Was wollte Tarven mir bloß zeigen?
Diese Frage stellte ich mir, bis wir anhielten und unser Lager im dunklen Wald aufschlugen.

Kaleana & Tarven - Das SternenreichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt