35 - Nichts als Dunkelheit

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In den tiefsten Katakomben, unter dem Sonnenreich, wurde das Böse erschaffen.
Niemand hätte ahnen können, wohin die vermissten Fae verschwanden. Angst herrschte über das Hof und verzweifelte Hilferufe nach dem König, waren nichts mehr als vergeudete Luft.
Denn der König war es, der die Fae entführen ließ, um seine Monster erschaffen zu lassen.
Malina war nun eine leere Hülle, in den Händen des Königs und beraubte ein ums andere die Erde.
Sie spürte das Leiden, doch es war ohne Bedeutung für sie.
Sie saß angekettet in einer Zelle und wartete, bis man von ihr verlangte ein weiteres Monster zu erschaffen.
Dabei achtete niemand auf die schwarzen Adern, die ihre weiße porzellanhaut beschmutzten.
Niemand achtete auf die leeren Augenhöhlen und die eingefallenen Wangen.
Sie war ausgezerrt und wurde mit jedem mal, wenn sie eines der Monster erschuf, selbst zu einem.
Ihr Herz verfärbte sich in kleinen Abständen und die Kälte. Die Kälte setzte sich fest in ihr.
Der König trat in ihre Zelle und besah sich sein Werk. Denn so war es. Malina war sein Werk und er ergötzte sich an dem Bild, dass sie abgab.
Fauchend drängte sie sich in die Ecke und suchte Schutz zwischen den Ratten und der verschimmelten Matratze.
>>Na na liebes. Du weißt doch, was du tun musst. Na komm.<< lockte der König sie, während die Wachen hinter ihm ihre Waffen zückten.
Sie waren nicht dumm, denn sie sahen die Wahrheit, sobald sie Malina ansahen.
Sie sahen den Tod und hegten zweifel, weil der König dies zuließ.
Trotz dieser Gedanken wagten sie es nicht, es laut auszusprechen. Sie würden Enden wie diese Kreaturen. Es gäbe keinen Ausweg.
Als Malina keine Anstalten machte, sich zu bewegen, ging der König auf sie zu und packte sie an ihren Haaren.
Wie einen Hund schleifte er sie mit sich und ignorierte das Kratzen und Fauchen.
Unsanft schmiss er sie in den Gang und brüllte, als sie ihm in die Hand biss.
Licht bildete sich in seiner Hand, woraufhin Malinas Augen sich weiteten. Er packte sie an ihrem Kinn und verbrannte ihr die Haut.
>>Wirst du gehorsam sein, oder muss ich dich daran erinnern, was es heißt mir zu dienen?<< gab er mit außerordentlich ruhiger Stimme von sich.
Widerwillig schüttelte sie den Kopf und wurde abrubt losgelassen. Sie fiel auf ihre Knie und schürfte sie sich auf.
>>Bringt sie in das Zimmer<< befahl er den Wachen.
Dem König entging nicht das Zögern der Wachen, auch wenn es nur einen Sekundenbruchteil war.
Sie schleiften Malina mit sich und legten sie behutsam auf den Stuhl.
Ihnen tat es Leid, was der Frau vor ihnen widerfahren ist. Sie wendeten den Blick ab und stellten sich im gebührenden Abstand an die Wand.
Der König schnalzte mit seiner Zunge und ließ den Fae herbeibringen.
Der Fae schrieh auf, als Malina begann ihn zu verändern.

Benommen wurde sie in ihre Zelle zurückgeworfen und spürte den Blick des Königs auf sich.
>>Verschwindet<< befahl er den Wachen und schloss die Zellentür hinter sich.
Mit langsamem Schritten lief er auf sie zu und hockte sich vor sie. Mit schweren Lidern schaute sie zu ihm auf und fühlte nichts mehr als Hass gegen diesen Mann.
Sie war nicht dumm. Sie wusste, dass er ihr alles genommen hatte und der Grund für ihr Leiden war.
Seine Hände umfassten ihre Wangen und übten Druck aus.
Malina war schön. Selbst jetzt war sie es noch.
Ihr Haar so dunkel wie die Nacht, ihre Augen ein Kontrast zu dem rest. Trotz ihrer mageren Figur konnte man nicht leugnen, dass sie einst die schönste Frau im ganzen Sonnenreich war.
Der König sah es. Er sah es immer und auch jetzt, als er ihren Hals entlangfuhr und ihr dünnes Nachtkleid von ihrer Schulter schob.
Andere wären davongelaufen beim Anblick der schwarzen Adern, doch nicht er.
Seronus genoss diesen Anblick. Es war sein Werk. Er hatte sie zerstört, weil sie ihm einst etwas verwehrt hatte und dafür musste sie Leiden.
Malina fühlte sich wieder klein unter den Berührungen des Königs und konnte sich nicht dagegen wehren, weil ihre Magie sie ausgezerrt hatte.
Er tat es wieder. Er berührte sie und zog ihr das Nachtkleid aus, denn er war der Meinung sie würde ganz allein ihm gehören.
Still ließ sie es zu und verkriechte sich in ihren Gedanken, um die Berührungen und alles was danach folgen würde zu ignorieren.
Und wieder färbte sich ein Stück ihres Herzens schwarz.
Niemand kam. Niemand half, als der König Malina schändete.

Kaleana & Tarven - Das SternenreichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt