Es war schön zu sehen, was für ein Zusammenhalt hier herrschte.
Ich habe Tarven bis jetzt noch nie so unbeschwert erlebt, so wie er sich mit seinen Vertrauten, nein sogar Freunden unterhielt...er wirkte nicht mehr so unnahbar.
Es machte mich froh zu sehen, dass er diese Seite offen zeigen konnte.
Ich lachte auf dieser Reise viel mit ihnen und wünschte mir nicht nur einmal, Teil dieser Gruppe zu sein.
Tarven und ich vermieden jeglichen Körperkontakt, doch immer wenn wir uns ansahen loderte da ein Feuer.
Wir beide wussten aber, dass es keinen Sinn machte etwas anzufangen, dass so zerbrechlich war.
Nicht, wenn er mir etwas offenbaren wollte, dass über meinen Weg entscheiden würde.
>>Wir sind gleich da<< verkündete Tarven angespannt.
Ich schloss zu ihm auf und erkundete neugierig die Umgebung mit meinen Augen.
Nach einer Weile hielt Tarven abrubt an und stieg von seinem Pferd. Wir taten es ihm gleich und hielten die Zügel fest in der Hand.
Tarven beugte sich auf den Boden und berührte die Erde.
Er schoss Dunkelheit hinein und stand abrupt wieder auf und streckte seine Hand nach mir aus.
Unsicher reichte ich ihm meine und ließ ihn mich mit sich führen.
Wir schienen eine unsichtbare Grenze zu passieren, mein Atem stockte.
Vor mir breitete sich eine große belebte Stadt aus.
>>Willkommen in Trestinza.<< stellte Tarven sie mir vor.
Zane stellte sich neben mich und erfühlte unauffällig mein Befinden.
Das Tat er andauernt, wenn irgendwas passierte. Er übertrieb es, doch ich war dennoch dankbar für seine Sorge.
Statt Zane zu ermahnen, sah ich Tarven fragend an. >>Warum ist die Stadt verborgen und was daran hat mit meiner Entscheidung zutun?<< fragte ich verwirrt.
>>Dazu kommen wir noch<< antwortete er und lief durch die Tore.
Ich merkte erst, dass Doren neben mir lief, als er zu mir sprach. >>Sie hin und du wirst es verstehen<<.
Ich konnte nichts mehr erwidern, denn mein Blick hing an den runden Ohren.
Fae hatten keine runden Ohren.
Die Erkenntnis traf mich und ich konnte nicht anders als alle anzustarren.
Menschen. Die Stadt war voller Menschen.
Die Tragweite dieses Geheimnisses wurde mir bewusst.
Kriege wurden geführt, um sie zu vernichten und nun standen sie hier. Sie lebten in einer verborgenen Stadt.
Das verblüffendste war, dass auch Fae unter ihnen zu leben schienen.
Ein lachendes Pärchen huschte an uns vorbei. Eine Fae Frau und ein Menschen Mann. Ich weiß nicht warum, aber es berührte mich zutiefst zu sehen, dass es scheinbar auch anders ging, als man uns gelehrt hatte.
Tarven begrüßte einige von ihnen, ehe er auf einen Brunnen zusteuerte und sich setzte. Casper und Doren setzten sich ebenfalls, während der rest von uns stand.
>>Wie geht das?<< fragte ich niemand bestimmten.
Tarven war es, der mir eine Antwort schenkte.
>>Bevor mein Vater seinen Plan vollenden konnte, rettete ich, mit diesen Verrückten, alle, die noch am Leben waren. Sie gründeten die Stadt Trestinza und leben seither hier. Abgeschottet von der Welt.<< offenbarte er.
Ich blickte zu seiner Truppe und schaute dann wieder zu den tummelnden Menschen und Fae.
>>Du siehst Kaleana. Sie leben in Frieden miteinander und ich wünschte es würde so bleiben, doch dein Vater ahnt seit sehr langer Zeit, dass ich etwas verberge.<< sagte Tarven.
Er drehte sich zu Doren und Dimja.
>>Stellt einen Schutzwall her, damit uns niemand lauschen kann.<< befahl er ihnen.
Im nächsten Moment spürte ich einen Druck in der Luft.
Tarven drehte sich wieder zu mir.
>>Dein Vater stellt seit langer Zeit eine Armee auf und das Erdreich stellt einen wichtigen Verbündeten dar.
Du weißt weshalb du den Kronprinzen heiraten solltest.
Wir sind am Anfang eines umbruches und du siehst auf welcher Seite ich stehe. Alle meine Entscheidungen beruhen darauf, den letzten Rest von etwas zu beschützen, dass noch existiert. << erklärte er.
Verstohlen sah ich ihn an.
>>Du weißt, dass die Verkündung unserer Hochzeit dann alles andere als schlau war?<< schoss ich ihm an den Kopf.
Tarven grinste mich an, bevor sich Casper äußerte.
>>Nun, im Grunde genommen haben wir das Erdreich schon vorher erzürnt. Wir haben etwas ganz Wichtiges, das in ihrem Besitz war, dank meiner Wenigkeit möchte ich anmerken.<<gab Casper belustigt wieder.
>>Was?<< fragte ich ihn.
>>Hast du schonmal von den drei verschollenen Artefakten gehört?<< fragte mich Zane.
Die drei Artefakte waren ein Mythos. Eine Geschichte, an denen Schatzsucher festhielten.
>>Ein Mythos<< gab ich wider.
>>Nein<< hörte ich Dimja sagen.
Sie setzte sich hin und fing wieder an zu sprechen. >>Vor unserer Zeit herrschte ein König über das gesamte Königreich. Er gab den Lords die Möglichkeit Städte und Dörfer zu verwalten. Der König war gerecht und gesegnet. Niemand weiß bis heute warum und wie es funktionieren konnte, doch die Herrschaft war ein Segen für jeden. Naja. Bis wieder einmal der Machtkampf los ging.
Man tötete ihn und wollte seine Krone, sein Schwert und sein Stab entwenden. Nun rate mal, wer das vorhergesehen hat und alles versteckt hat. Es erscheint dir wie ein Mythos, doch König Lendan existierte. Während seiner Herrschaft soll das Land gestrahlt haben und mit seinem Tot verschwand dieses Strahlen.<< erzählte Dimja.
>>Und ihr glaubt tatsächlich daran?<< fragte ich in die Runde.
>>Wir glauben nicht nur daran, wir wissen es. Ich habe dem Erdreich den Stab gestohlen.<< gab Casper grinsend wider.
Plötzlich konnte ich eins und eins zusammenzählen.
>>Ihr wollt die drei Artefakte finden und sie benutzen.<< stellte ich klar.
>>Oh ja<< kam es aus Casper geschossen.
Ich wollte klarstellen, dass es schief laufen könnte, doch ein Ziehen in mir ließ mich verstummen.
Es zog mich Weg von der Stadt und es schmerzte unglaublich.
Zanes Hand schoss vor und berührte meinen Arm, während Tarven mir helfen wollte mich zu setzen.
Ich schüttelte den Kopf. >>Zane. Es hilft nicht.<< krächzte ich und war unglaublich froh darüber, dass dank Dimja und Doren uns niemand hören konnte.
Das Ziehen wurde aggressiver und versuchte mich zurück zum Tor zu zwingen.
>>Was ist los?<< hörte ich Casper besorgt fragen.
Mein Blick richtete sich zum Tor und ich weiß nicht ob es die Schmerzen oder eine böse Vorahnung war, die damit einher ging. Ich wusste nur, dass wir raus aus dieser Stadt mussten.
>>Es klingt bescheuert. Aber ihr müsst mir vertrauen.
Wir müssen hier weg. Ich glaube wir gefährden gerade die Stadt. Wir müssen sofort weg hier.<<sagte ich.
Tarven und Zane sahen sich an, ehe sie beide nickten und mich beim gehen stützten.
Die anderen folgten uns stillschweigend.
Die Schmerzen ließen etwas nach, doch das Gefühl ich müsste mich weit von dieser Stadt entfernen, wurde größer.
Ich entzog mich Tarven und Zane, als wir außerhalb der Stadt waren und sie nicht mehr zu sehen war. Die Pferde hinter sich schleppend folgten sie mir während ich auf mein inneres horchte.
>>Irgendetwas stimmt hier nicht<< sagte ich konzentriert.
>>Wir sollten weiter weg. So schnell es geht.<< sagte ich an Tarven gerichtet.
Ich war verblüfft, dass er mir vertraute.
Wir ritten so schnell wir konnten und entfernten uns so weit von der Stadt, bis mein Inneres beruhigt war. Gerade als ich ihnen Bescheid geben wollte, stoppten alle und sahen um sich.
>>Hier ist jemand<< flüsterte Dimja alarmiert.
Sie alle sahen mich an, als wäre ich ein Geist.
DU LIEST GERADE
Kaleana & Tarven - Das Sternenreich
Fantasy>>Die Welt, in der wir leben, ist scheußlich Kaleana. Nicht nur du musstest diese Wahrheit erkennen.<< Kaleana musste schon Jung lernen, dass man von ihr erwartete zu gehorchen. Ihr Leben wurde danach ausgerichtet eines Tages zugunsten des Sonnenrei...