~Kapitel 6: Keiner mag Karen~

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Die Schlange klingt so, wie dieses Parsel-Sprechen von Harry Potter. Wer vergessen hat, wie das klingt, oben ist ein Video.

(V/N)'s POV

Das Bild scheint ziemlich harmlos zu sein, doch der Hintergrund dahinter ist nicht so friedvoll

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Das Bild scheint ziemlich harmlos zu sein, doch der Hintergrund dahinter ist nicht so friedvoll. „Seit einigen Tagen hintereinander träume ich davon, wie ich in vollkommener Dunkelheit umherwandere. Ich weiß, dass ich einen Körper habe, doch selbst kontrollieren kann ich ihn nicht. Was um mich herum passiert, kriege ich klar und deutlich mit. Ich höre verzweifelte Schreie und wie sie verstummen, nachdem ich die Leute ermordet habe. Ich versuche, mich gegen die Kontrolle einer schwarzen Schlange mit irren purpurroten Augen und großen Giftzähnen zu wehren, die meinen Körper steuert. Bringen tut es jedoch nichts. Sie zischt mir immer mit verzerrter Stimme ins Ohr, dass es okay ist. Dass „sie" es verdient hätten, zu sterben. Dann lacht sie laut und tötet weiter. Und irgendwann ist der Traum dann zu Ende."

Alle schweigen geschockt-verwundert und starren mich mit weit aufgerissen Augen an. Genau so, wie ich es erwartet habe. „Das war ein... sehr detaillierter Traum. Wissen deine Eltern darüber Bescheid. Ich meine, dass du ständig davon träumst, wie du Leute umbringst?", fragt die Lehrerin mich mit einem schrägen Lächeln. „Ist doch nur ein dummer Traum. Warum sollte ich denen was davon erzählen?", erwidere ich verwirrt darauf. Miss Smith schüttelt den Kopf und fährt einfach fort. „Okay, Karen, mach du mal weiter." „Liebend gerne!" Karen dreht ihr Bild zu uns und lächelt begeistert. „Ich habe letztens von einer Welt geträumt, in der alle Regeln eingehalten werden. Eine Welt, in der es keine Sünder wie Schwuchtel oder Lesben gibt. Wo die Schwarzen in ihrem Loch bleiben und es keine dreckigen Obdachlosen gibt, weil jeder genug Geld für alles hat", sagt Karen und nimmt eine stolze Pose ein.

„Das einzigste, was gut war, ist, dass jeder genug Geld hat und keiner auf der Straße leben muss. Geh dich vergraben, Karen!", erwidert Miss Smith gereizt darauf und verschränkt ihre Arme vor der Brust. Scheiß Karen! War ja klar, dass die sowas in der Art träumt und stolz darauf ist. „Also echt! Das geht ja gar nicht! Lächerlich! Einfach nur lächerlich! Ich will mit dem Schulleiter sprechen! Hah! Eine Lehrkraft wie SIE brauchen wir hier nicht! Unprofessionell sind Sie! Ich habe einfach nur von meiner PERFEKTEN Welt berichtet und dann beleidigen Sie mich einfach so ohne Grund!", regt sich Karen auf und wird immer lauter. „Hals Maul, Karen!" „Dumme Karen!" „Scheiß Rassistin!", schreien die Schüler alle durcheinander. Und wie jedes Mal, wenn alle gegen Karen sind, schmeißt sie sich auf den Boden und hat einen Mental Breakdown und heult los, wie ein kleines Mädchen. Oh, wie ich es hasse, wenn die das macht!

Nach ungefähr 15 Minuten wollte sich Karen erst wieder zusammenreißen und der Unterricht konnte weitergehen. Die restlichen Schüler stellten ihre Bilder vor, die alle fast den Gleichen Hintergrund hatten. Manche flogen wie ein Vogel im Himmel umher oder kamen nicht vom Fleck, während ein Fremder sie verfolgte. Jacky, James und ich hatten mit Abstand die interessantesten Träume von allen. Wo Daniel wohl die ganze Zeit war? Er hat sich auf jeden Fall nicht in Kunst blicken lassen. Vielleicht hat ihn jemand gesehen und ins Krankenzimmer gebracht. Naja, ist ja auch egal. Als die zwei Stunden Kunst vorbei sind, verlassen wir den Raum und begeben uns zu den Spinden. Jetzt haben wir zwei Stunden Mathe. Mein Hassfach. „War da sonst noch was?", fragt Jacky mich. „Huh? Was meinst du?" „In deinem Traum? Ist da sonst noch was passiert, außer die Sachen, die du uns berichtet hast?", will sie wissen und holt ihre Mathebücher raus.

„Hmm", mache ich und überlege kurz, „Ja. Ich habe noch fremde Stimmen gehört. Sie haben versucht mich „wachzurütteln" oder so. Es wurde ab dann immer heller und meine Sicht klarer. Und erst DANN endete der Traum. Kein einziges Mal habe ich es geschafft, weiter als bis zu dieser Stelle zu kommen", erkläre ich den beiden. „Solche Träume sind meist keine guten Omen", sagt James dazu. „Vielleicht spiegelt diese Schlange dein böses Ich wieder. Oder du hast dich in diesem Traum in einem Paralleluniversum befunden, wo du Leute getötet hast", vermutet Jacky, „Sowas habe ich manchmal auch. Mit dem kleinen Unterschied, dass ich eine Superheldin bin und die Hilflosen Japan's rette." Ich versuche mir meine Freundin im Heldenkostüm vorzustellen, doch in meinem Kopf sieht sie einfach nur albern aus.

„Vielleicht sucht dich ein dunkler Geist heim, der dir solche Träume bringt. Es gibt ein Ritual, mit dem man solche Wesen vertreiben kann", erklärt James mir. „Und was für ein Ritual wäre das? Was muss ich machen?", frage ich ihn neugierig. „Du musst nicht wirklich etwas machen. Man benötigt Vogelblut,-..." „Ah, nein nein nein! Ich denke, ich komme mit diesen Träumen klar. Wir sollten uns beeilen, sonst kommen wir zu spät zum Unterricht", unterbreche ich ihn und hole meine Sachen aus dem Spind, die ich für Mathe brauche. Gemeinsam mit meinen Freunden begeben wir uns zum Klassenraum von Mister Simons, unserem unsympathischen Mathelehrer. Es kam schon ein paar Mal vor, dass er aus heiterem Himmel Überraschungstests ausgeteilt hat, und sie dann auch noch benotete. Das ist einer der Gründe, warum ihn fast keiner mag. Es gibt natürlich noch viele andere, aber die sind nicht weiter nennenswert.

Wir kommen am Raum an, wo schon unsere anderen Klassenkameraden warten. Bis Mister Simons kommt, dauert es meistens einige Minuten. Einmal haben wir sogar eine halbe Stunde auf ihn warten müssen, weil er an seinem Schreibtisch eingeschlafen ist. Ich höre in der Ferne einen Schlüsselbund klimpern. Ist es Mister Simons? Ist es ein anderer Lehrer? Nein, es ist der cooler Hausmeister! Der alte Fredrick macht immer die Türen zu den Klassenräumen auf, vor denen Schüler schon einige Zeit stehen, schreit nicht rum, wenn man mit dreckigen Schuhen über den gewischten Boden läuft und er wechselt immer die leeren Klopapierrollen aus. Unser vorherige Hausmeister hat das NIE gemacht. „Hallo, Kinder!", begrüßt Fredrick uns heiter und kommt auf uns zu, „Na, kommt euer Lehrer WIEDER zu spät? Wartet kurz, ich mach euch auf."

Wir machen dem alten Mann respektvoll Platz, sodass er den Klassenraum aufschließen kann. „Danke, alter Fredrick!", bedanken sich alle bei ihm und betreten den Raum. Fredrick hat nichts dagegen „alter Fredrick" genannt zu werden. Stattdessen lacht er immer nur und macht sich wieder auf seinen Weg. Den hätte man echt gerne als Lehrer.

Timeskip
Nach dem Matheunterricht, in der Cafeteria:

„Ich glaub's nicht!", beschwere ich mich, „Der hat uns ernsthaft schon WIEDER einen Überraschungstest aufgezwungen!" Ich nehme meine Gabel und spieße aggressiv eine Kartoffel auf. „Konntest du den Stoff denn wenigstens?", fragt Jacky mich darauf und nimmt ein Bissen von ihrem Fleischbällchen. „Jaaa, schon. Aber trotzdem! Ich war voll gestresst, Mann!", antworte ich. „Tja, ich konnte es nämlich NICHT." „Naja, ist ja nicht so, dass du dich für Noten und deine sonstigen Leistungen in der Schule interessierst, oder?" „Ja, stimmt schon." „Dir sind deine Noten egal?", fragt James Jacky überrascht. „Ja. Zumindest fast. Ich passe nur bei dem Stoff auf, der mich im späterem Leben weiterbringt oder interessiert. Wie der dritte König von Frankreich heißt, muss ich nicht wissen. Wurzelziehen brauche ich auch nicht", erklärt Jacky ihm.

„Wow. Wenn mir meine Noten egal wären, würden meine Eltern mir den Kopf abreißen", erwidert James darauf und schneidet sein Steak in kleine Stückchen. „Was machen deine Eltern eigentlich so beruflich?", will ich wissen. „Mein Vater besitzt eine Model-Agentur und meine Mutter arbeitet dort als Model. Sie haben sich bei einer Premiere oder so kennengelernt und sich SOFORT ineinander verguckt." „Welche Agentur?" „‚Marwonki', wenn ich das richtig ausspreche", antwortet James. „Oh mein Gott, deine Eltern arbeiten für eine so große Agentur?!", staune ich, „Warum bist du dann hier, und nicht auf irgendeiner Privatschule?!" „Weil ich ein normales Leben führen will", erwidert James darauf. „Ein normales Leben also? Wie war das nochmal? Du hast deine alten Mitschüler verflucht und wurdest deswegen von der Schule geworfen. Nennst du das etwa normal?!" „Nee, aber ich meine abgesehen DAVON."

Ich hole einmal tief Luft, da ich am Stück ziemlich viel geredet habe. „Was hat Herr Dragon eigentlich mit dir besprochen?", frage ich ihn neugierig. „Ach, nichts wirklich interessantes. Die Regeln und dass ich nicht einfach meine Mitschüler verfluchen kann. Wenn ich Probleme mit ihnen haben sollte, solle ich mit einer vertrauten Lehrkraft sprechen. Bla bla bla." „Und das mit Daniel? Hast du denn keinen Ärger bekommen?" „Nee. Der hat nur gesagt, dass das nicht okay war und so", antwortet er gelangweilt darauf. „Was haben wir gleich nochmal? Ich hab's vergessen", fragt Jacky mittendrin. „Ich glaube, gleich haben wir Sport", antworte ich und trinke mein Wasser auf. Jacky und ich hören, wie James leise seufzt. „Was ist denn? Etwa so eine Couchpotato?", spaße ich. „Nee. Was macht ihr immer, um euch aufzuwärmen?", will James wissen. „Normalerweise spielen wir immer zwei Runden Völkerball." „Och, nee!", jammert James.

Kennst du eine Karen?

~ Bakugo x fem!Reader ~ Der Fluch des schwarzen SchlangendrachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt